KI Talks

Prof.in Dr.in Sara Rezat Germanistische Sprachdidaktikerin
Wie beurteilen Sie die aktuelle Entwicklung und den Einsatz von KI in der akademischen Bildung? Welche Rolle spielt KI in Ihrer Forschung?

Ich beschäftige mich intensiv mit KI-gestütztem Schreiben, da es eine Schnittstelle zu meiner Arbeit in der Schreibdidaktik darstellt. Unsere Projekte zielen darauf ab, wie automatisiertes und adaptives Feedback gegeben werden kann. Wichtig ist hierbei, die Interaktion zwischen Menschen und KI zu sehen und nicht die Vermenschlichung der KI.

Wie integrieren Sie KI in Seminare bzw. in den Lernprozess der Studierenden?

In meinen Seminaren lernen Studierende, wie KI im Deutschunterricht genutzt werden kann. Dabei geht es nicht allein um die Nutzung von KI-Tools, sondern auch um die Reflexion ihrer Potenziale und Limitationen. Es ist essenziell, dass Studierende verstehen, dass KI-Unterstützung bietet, jedoch nicht die Lese- und Schreibkompetenz ersetzt.

Wie integrieren Sie KI-Tools in den akademischen Alltag, und wie beurteilen Sie deren Effektivität für die Lehre?

Ich organisiere Seminare, in denen Studierende mit KI-Korpora arbeiten und die Leistungsfähigkeit von KI analysieren. Zudem ist mir wichtig, über die Einsatzmöglichkeiten von KI zu reflektieren und zu entscheiden, wann und für wen der Einsatz sinnvoll ist.

Haben sich die Anforderungen an Studierende und Lehrende mit dem Aufkommen von KI geändert?

Ja, Studierende sind gefordert, kritisch mit den KI-generierten Inhalten umzugehen. Sie müssen z. B. lernen, die Qualität von KI-Feedback zu bewerten und selbstständig zu beurteilen, welche Kompetenzen sie ohne KI entwickeln müssen.

Welche Chancen und Risiken sehen Sie in der Nutzung von KI in der Bildung?

Chancen sehe ich vor allem in der Unterstützung beim Schreiben, sei es durch automatisierte Formulierungshilfen oder textstrukturelle Vorschläge. Risiken bestehen darin, dass wir uns auf die KI-generierten Inhalte verlassen und die wichtigen Lerneffekte von eigenständigem Schreiben und Denken dadurch verloren gehen

Abschließende Gedanken und Empfehlungen zur Rolle von KI in der Hochschulbildung

KI sollte bewusst im Lehr-Lern-Kontext integriert werden, sowohl als Gegenstand der Lehre, der Reflexion erfordert, als auch als Lernmedium, das strategisch und sinnvoll eingesetzt wird. Wichtig ist, dass wir die Entwicklung dieser Technik mit einer fundierten Diskussion begleiten und hinterfragen, welche Kompetenzen wir ohne KI vermitteln müssen.

Sara Rezat ist Professorin für germanistische Sprachdidaktik. Sie beschäftigt sich intensiv mit der Schnittstelle zwischen KI-gestützem Schreiben und Schreibdidaktik. 

Zur Person

Wei­te­re KI Talks

Prof.in Dr.in Sara Rezat

Der Einsatz von KI in Lehr-Lern-Kontexten muss durch eine kritische Reflexion begleitet werden. Welche sprachlichen Kompetenzen ohne KI und welche Kompetenzen mit KI vermittelt werden sollten, ist dabei die zentrale Frage.

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Lea Biere

KI ist gekommen, um zu bleiben. Wir müssen nun einen guten Umgang mit ihr finden. Das erfordert kritisches Ausprobieren.

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Isabel Elsner und Franziska Pilz

Der Einsatz von KI in der geschichtsdidaktischen Hochschullehre erfordert eine kritische und fachspezifische Reflexion, um Studierende zu einem sinnvollen und lernförderlichen Einsatz von KI im Kontext von Geschichtsunterricht zu befähigen.

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Prof. Dr. Bardo Herzig

(Generative) KI zielführend zu nutzen und zu gestalten erfordert auch, sie in ihrer Funktion und ihren Auswirkungen zu verstehen.

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Prof. Dr. Marc Beutner

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Prof.in Dr.in Ingrid Scharlau

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Hendrik Peeters und Sabine Fechner

Künstliche Intelligenz kann ein nützliches Werkzeug bei der Planung von Lehr-Lernprozessen im Chemieunterricht sein, das tatsächliche Handeln bspw. im Rahmen von Experimenten oder persönlicher Interaktion kann sie allerdings nicht ersetzen.

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Mats Vernholz und Johannes Schäfers

KI bietet für den schulischen Einsatz vielfältige Nutzungsmöglichkeiten, sowohl technisch-inhaltlich als auch didaktisch-methodisch. Zentral für einen kompetenten Einsatz der zukünftigen Lehrkräfte ist dabei die kontinuierliche Reflexion.

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Dr. Sigrid Richter

Die Mehrheit der Studierenden glaubt nicht, dass Sprachenlernen durch KI überflüssig wird.

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Prof.in Dr.in Ilka Mindt

KI-Tools ersetzen nicht das menschliche kritische Denken.

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