Arbeitspaket 2: Entwicklung eines Programms studentischer „Culture Fellows“ zur Unterstützung in komplexen Lehr-, Lern-, und Prüfungssettings

Studium und Lehre stehen vor gravierenden Veränderungen. Distanzlehre hat neue Wege aufgezeigt, und eine zunehmend heterogene Studierendenschaft fordert zur Individualisierung der Lern- und Studienangebote auf. Erkennbar ist auch, dass Anforderungen an Selbstorganisation und -steuerung zunehmen. Hier setzt das vorliegende Arbeitspaket an. Culture Fellows sind Studierende, die als Mittler zwischen Studierenden und Lehrenden fungieren, indem sie helfen implizite fachspezifische Praktiken zu erschließen. Kernpunkt ihrer Arbeit sind die impliziten Aspekte fachkulturell bedingter akademischer Praktiken, die Studierenden unterschiedlicher Gruppen den Studieneinstieg erschweren und zu Hürden und Ungleichheiten führen. Die Einübung der geforderten akademischen Praktiken verstehen wir nicht als eine einseitige Anpassungsleistung der Studierenden, sondern sehen die Notwendigkeit, Studierende in der Aufdeckung von und den Umgang mit den Anforderungen zu unterstützen, das Bewusstsein der Lehrenden für implizite Praktiken zu schärfen und die Studienangebote entsprechend weiter zu entwickeln

Arbeitspaket 2 erfordert zunächst die Erarbeitung und weitere Differenzierung eines fachbezogenen Konzepts digital agierender studentischer Culture Fellows (auf der Grundlage der bereits etablierten Writing Fellows), deren Verschränkung und Einbindung in Mentoring- und Coaching Ansätze der Studieneingangsphase, die Bezugnahme auf besondere Zielgruppen und, wo möglich, Zugänge zu den Modulkonzepten. In diesem Rahmen sind Ansätze zur Aufdeckung fachspezifischer Praktiken und die Ausgestaltung von Interaktionsformen zwischen Lehrenden und Culture Fellows zu erarbeiten.

Die Aus- und Weiterbildung der Culture Fellows, die in Mentoring/Coaching-Programmen, in Lernzentren und in Lehrveranstaltungen eingesetzt werden können, besteht aus einem generischen Teil mit folgenden Eckpunkten: Qualifizierung für individuelles Coaching, Bearbeitung typischer Herausforderungen von Studierenden in Distanzlernsituationen, Dekodierung fachspezifischer Praktiken. Es folgt eine fachspezifische Ausbildung mit Unterstützung der Lernzentren (Physik, Chemie, Elektrotechnik, Maschinenbau) sowie interessierter Lehrender der Fächer (Psychologie, Wirtschaftspädagogik). Die Culture Fellows werden dann Veranstaltungen und Lerngelegenheiten der Studieneingangsphase begleiten. Die Lehrenden und Mitarbeiter*innen der Lernzentren bringen sich dabei ein, zu klären, welche fachspezifischen/disziplinären Praktiken relevant sind, diskutieren die Ergebnisse des Dekodierens mit den Culture Fellows und fungieren als Koordinator*innen für die studentischen Fellows in den Studiengängen.

Mit der Ausbildung soll ein Handlungsrepertoire aufgebaut werden und im Rahmen des Coachings begleitet und weiterentwickelt werden. Es wird davon ausgehend das Ziel verfolgt, dieses Konzept in die Weiterentwicklung der Studienangebote z.B. an den Fakultäten für Wirtschafts- und Kulturwissenschaften einzubeziehen und Anpassung als einen wechselseitigen gelebten Prozess zu implementieren.

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Sabrina Schmöckel

Kognitive Psychologie und Psychologiedidaktik

DigiSelF (Culture Fellows)

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Clara-Vivian Ammann

Wirtschafts- und Berufspädagogik

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