Ak­tu­el­les

Am Montag, den 13. Oktober 2025, begann die dritte und abschließende PPIK-Kolloquiumsreihe. 

„Wir freuen uns, dass wir mit Prof. Dr. Kerstin Rabenstein von der Georg-August Universität Göttingen eine ausgewiesene Expertin für die Auftaktveranstaltung gewinnen konnten. Ihr Vortrag zum Thema „Was eine praktikentheoretische Perspektive auf inklusive Schule und Unterricht noch leisten könnte. Überlegungen zu einer affekttheoretischen Ethnografie“ verspricht einen interessanten Einstieg“, so Prof. Dr. Uta Häsel-Weide aus der Mathematikdidaktik, die PPIK zusammen mit Prof. Dr. Brigitte Kottmann vom Institut für Erziehungswissenschaft leitet. In den weiteren Vorträgen stellen Nachwuchswissenschaftler:innen und Expert:innen ihre Forschungsergebnisse in Bezug auf Praktiken aus verschiedenen Disziplinen zur Diskussion.

Das PPIK-Angebot umfasst insgesamt drei Bausteine - die Kolloquiumsreihe, das Kolleg und die Kamingespräche. Nachfolgend möchten wir das Kolleg und die Kamingespräche, welche sich vorrangig an Doktorand:innen richten, näher vorstellen:

„Es ist sehr wertvoll, mit anderen Promovierenden aus so unterschiedlichen Fachbereichen in den Austausch zu gehen, neue Perspektiven zu entwickeln und zu merken, dass man mit Herausforderungen im Promotionsprozess nicht allein ist.“ Mit diesen Worten beschreibt Doktorandin und Teilnehmerin Inga Neufeld (Universität Paderborn) den Kern der interdisziplinären Veranstaltungsreihe PPIK – Paderborner Perspektiven auf Inklusion, die unter der Leitung von Uta Häsel-Weide (Mathematikdidaktik) und Brigitte Kottmann (Erziehungswissenschaft) steht. Das an der Universität Paderborn angesiedelte und seitens des BMBF geförderte Projekt bietet seit mehr als einem Jahr ein Forum für Doktorand:innen, die sich aus verschiedenen Perspektiven und Fachbereichen mit inklusiven Kulturen, Strukturen und Praktiken beschäftigen. Die Reihe umfasst Kolloquien mit internen und externen Expert:innen, ein Kolleg sowie Kamingespräche und ermöglicht den Teilnehmenden dadurch, sich kontinuierlich über inhaltliche, methodische und organisatorische Aspekte des Promotionsprozesses auszutauschen.

Ein zentrales Element von PPIK ist das Kolleg, in dem derzeit 34 Doktorand:innen aus verschiedenen Universitäten – von Paderborn und Bielefeld über Dortmund und Bamberg bis hin zu internationalen Standorten wie Mexiko – etwa im Vierteljahresrhythmus  hybrid zusammenkommen. Ziel ist es, sich gegenseitig in kollegialen Fallberatungen zu unterstützen und dadurch die Perspektiven zu erweitern. Dabei werden Themen wie Literaturrecherche, Zeitmanagement und der Umgang mit den vielfältigen Herausforderungen während der Promotionsphase gemeinsam besprochen.

Die Sitzungen der kollegialen Fallberatung, die von Stefanie Aschhoff-Hartmann, Katrin Klingsieck und Désirée Laubenstein moderiert werden, folgen einer festen Struktur: Ein:e Fallgeber:in schildert eine konkrete Herausforderung, eine Protokollant:in dokumentiert, und ein:e Moderator:in leitet die Beratung. Die Gruppe bringt dabei ihre Erfahrungen ein und entwickelt gemeinsam Lösungsansätze für die/ den Fallgeber:in

„Aus jeder Beratungssituation kann man auch immer selbst einen Blumenstrauß an Möglichkeiten mitnehmen, auch wenn man gerade nicht der oder die Fallgeber:in ist“, berichten Bianka Wartig (Universität Bielefeld) sowie Charline Bunte und Anne Gottwald (Universität Paderborn). „Das hilft, unterschiedliches Wissen aufzubauen und sich dadurch für zukünftige Situationen zu stärken.“

Eine weitere zentrale Säule von PPIK sind die sogenannten Kamingespräche. Diese bieten Promovierenden die Möglichkeit, mit Professor:innen der Universität Paderborn über wissenschaftliche Karrierewege ins Gespräch zu kommen. Die Professor:innen lesen dabei teils sehr persönliche Selbstauskunftsvignetten vor, in denen sie ihre akademische Laufbahn, individuelle Karriereentscheidungen sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf thematisieren. Anschließend haben die Doktorand:innen die Gelegenheit, Fragen zu stellen – etwa zu ihren Beweggründen, Herausforderungen und Erfahrungen im Promotionsprozess.

Dabei kommen Fragen auf wie: „Wer oder was hat Sie im Promotionsprozess besonders unterstützt?“, „Wie empfinden Sie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf?“ oder „Gibt es etwas, das Sie rückblickend anders machen würden?“. Die Kamingespräche zeichnen sich durch eine besondere Atmosphäre aus, da die Einblicke sehr persönlich und individuell sind.

„Es ist spannend zu sehen, wie unterschiedlich die Karrierewege verlaufen – keine Geschichte gleicht der anderen, und jede:r hatte eine eigene Art, darüber zu sprechen. Das hat gezeigt, dass es nicht den einen richtigen Weg gibt, sondern viele individuelle Möglichkeiten“, berichtet Rebecca Grantz (Universität Dortmund).

PPIK schafft somit einen Raum für Doktorand:innen, der einen facettenreichen Austausch und vielseitige Vernetzungsmöglichkeiten bietet. Uta Häsel-Weide und Brigitte Kottmann, die gemeinsam mit neun weiteren Professor:innen aus den unterschiedlichen Fachbereichen der Lehrer:innenbildung an der UPB das Projekt mit einer dreijährigen Laufzeit eingeworben haben, sehen also auf ganz unterschiedlichen Ebenen die fachlichen und persönlichen Zugewinne des Projekts, das den interdisziplinären Dialog sowohl unter den Doktorand:innen, aber auch standort-, status- und disziplinübergreifend ermöglicht.

Am Montag, den 27. Januar 2025 wurde mit dem Vortrag von Annchristin Ellersiek die PPIK-Kolloquiumsreihe des aktuellen Wintersemesters 2024/25 abgeschlossen. Frau Ellersiek nimmt als Doktorandin an der PPIK-Veranstaltungsreihe teil und ist gleichzeitig Mitglied der Projektkoordination. In ihrem sehr interessanten Vortrag zum Thema „Professionelle Kooperation: Mentoring im Vorbereitungsdienst“ skizzierte sie zunächst u.a. die vielfältigen Rollen, die sowohl Lehramtsanwärter*innen als auch Mentor*innen einnehmen und die Kooperation dieser beeinflussen. Hieran anschließend stellte Frau Ellersiek erste Ergebnisse ihrer Erhebung zur Wahrnehmung der Zusammenarbeit dar und führte in einen konstruktiven Austausch mit den Teilnehmenden über.

Die Projektbeteiligten freuen sich auch im zweiten Jahr der Veranstaltungsreihe mit den Vortragenden, den beteiligten Nachwuchswissenschaftler:innen und allen weiteren Teilnehmenden über einen intensiven und gelungenen Austausch zu verschiedenen Kulturen von Inklusion.

Das Kolloquium wird im kommenden Wintersemester fortgesetzt. Einen inhaltlichen Ausblick finden Sie in der nachfolgenden Übersicht.

Am Montag, den 14. Oktober 2024 startete mit dem Vortrag von Herrn Edgar Sauerbier von der Deutschen Sporthochschule Köln unter dem Titel „Sei wütend, bilde Banden und lass Dir nix gefallen“ - autoethnografische Artefakte und Zugänge ableistischer Strukturen im Sport/in der Sportwissenschaft die PPIK-Kolloquiumsreihe in das Wintersemester 2024/25.

Die Projektbeteiligten freuen sich mit den insgesamt 13 Vortragenden, den beteiligten Nachwuchswissenschaftler:innen und allen weiteren Teilnehmenden auf einen weiteren intensiven und diskursiven Austausch.

Am Montag, den 29. Januar 2024 wurde mit dem Vortrag von Herrn Michael Jacobi vom Paderborner Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung die PPIK-Kolloquiumsreihe des aktuellen Wintersemesters 2023/24 abgeschlossen. Herr Jacobi wies in seinem Vortrag zum Thema „Förderliche Bedingungen an inklusiven Schulen – aus der Sicht der 2. Phase (Vorbereitungsdienst)“ auf wichtige Aspekte u.a. hinsichtlich der Vernetzung von Universität, ZfsL und den Schulen der Region hin.

Die Projektbeteiligten freuen sich mit den 12 Vortragenden, den beteiligten Nachwuchswissenschaftler:innen und allen weiteren Teilnehmenden über einen intensiven und gelungenen Austausch in dem ersten Semester der Veranstaltungsreihe.

Das Kolloquium wird im kommenden Wintersemester fortgesetzt.

„Paderborner Perspektiven auf Inklusion“ - Vielbeachteter und gut besuchter Auftakt der Veranstaltungsreihe am 23. Oktober 2023

 „The best way to predict the future is to invent it“, ist der Leitsatz, der die Teilnehmenden des Eröffnungsvortrags der Kolloquiumsreihe von „Paderborner Perspektiven auf Inklusion – interdisziplinär, diskursiv, praxisbezogen – Kolloquien, Kolleg und Kamingespräche“ im Oktober an der Fassade des Veranstaltungsgebäudes begrüßte. Der Informatiker Alan Kay drückte damit etwas aus, das auch für die Inklusion gilt: es ist möglich, die Welt, wie sie sein sollte, selbst zu entwickeln. Auszuloten, wie dies für den Bereich der Forschung im Kontext inklusiver Bildung angegangen werden kann, ist das zentrale Anliegen der Veranstaltungsreihe PPIK. Das Akronym steht für „Paderborner Perspektiven auf Inklusion – interdisziplinär, diskursiv, praxisbezogen – Kolloquien, Kolleg und Kamingespräche“ und hält ein breites Veranstaltungsspektrum bereit, das in den kommenden drei Jahren insbesondere Doktorand:innen aus ganz Deutschland und der Schweiz, die zu den Themenbereichen Heterogenität und Inklusion forschen, vernetzen soll. Im Oktober wurde die Kolloquiumsreihe des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts feierlich eröffnet.

„Die PPIK-Kolloquiumsreihe möchte vielfältige Perspektiven auf Inklusion eröffnen und Forschende aller beteiligten Disziplinen in Austausch bringen, damit wir alle voneinander lernen“, beschrieben Prof. Dr. Uta Häsel-Weide und Prof. Dr. Brigitte Kottmann im Namen der insgesamt elf an PPIK beteiligten Professor:innen das Kernanliegen der Reihe. Den hohen Stellenwert dieses Ansinnens unterstrich Prof. Dr. Volker Schöppner, Vizepräsident für Studium, Lehre und Qualitätsmanagement an der Universität Paderborn, der die Anwesenden im Namen des Präsidiums begrüßte: „Die erfolgreiche Einwerbung verdeutlicht die hohe Qualität von PPIK und die Bedeutung der Inklusion insgesamt“. Dass sich diese Qualität aus dem Austausch versierter Wissenschaftler:innen verschiedenster Disziplinen speise, hob Prof. Dr. Bardo Herzig, Direktor der PLAZ – Professional School of Education, in seinem Grußwort hervor: „PPIK ist Ausdruck gelebter Interdisziplinarität“. Damit stellen die verschiedenen Veranstaltungen von PPIK neue Bestandteile der in der Paderborner Lehrkräftebildung bereits seit langem verankerten Inklusion dar. Die Veranstaltungen richten sich auch an Studierende und vor allem auch an Vertreter:innen der Schulpraxis, schließlich sollen verschiedene Perspektiven eingenommen werden.

Den inhaltlichen Auftakt hierzu machte Prof. Dr. Birgit Lütje-Klose (Universität Bielefeld) mit ihrem Vortrag „Schulische Inklusion aus sonderpädagogischer Perspektive – Forschungsstand und Desiderata auf verschiedenen Systemebenen“. In diesem zeichnete sie ein Panorama inklusions- und sonderpädagogischer Forschungen. Dabei leistete sie einen Transfer von der Wissenschaft in den schulischen Alltag. Lehrkräfte müssten in diesem häufig einschätzen, wie Kinder und Jugendliche bestmöglich gefördert werden könnten. Die anwesenden Doktorand:innen ermunterte sie in diesem Kontext: „Was immer zur pädagogischen Unterstützung von Schüler:innen empfohlen wird; es lohnt sich zu erforschen, ob es nicht noch besser geht“. Birgit Lütje-Klose ist Professorin für schulische Inklusion und sonderpädagogische Professionalität. Als eines von zwölf Mitgliedern der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission ist sie darüber hinaus im Beratungsgremium der Kultusministerkonferenz tätig.

An ihren Vortrag schloss sich eine rege Diskussion an, an der sich sowohl die ungefähr 75 im Hörsaal Anwesenden als auch die circa 40 über Zoom Zugeschalteten beteiligten. So illustrierte die Diskussion den von allen Akteur:innen gewünschten Austausch. Dabei wurden nicht nur Aspekte des Vortrags aufgegriffen, sondern auch Anregungen zu weiterführenden Diskursen für den Fortlauf der Reihe mitgenommen.

Beim anschließenden feierlichen Empfang stießen die Beteiligten auf den erfolgreichen Auftakt an und freuten sich auf die vor ihnen liegenden PPIK-Veranstaltungen. Neben dem im Wintersemester montags stattfindenden Kolloquium wird es auch ein Kolleg sowie Kamingespräche geben. Im Kolleg finden die 40 beteiligten Doktorand:innen ein Forum, um den eigenen Dissertationsprozess zu reflektieren. In den Kamingesprächen können zudem im Austausch untereinander sowie mit Professor:innen und Postdoktorand:innen Möglichkeiten beruflicher Laufbahnen diskutiert werden.

Bericht: Björn Heerdegen