Workshop „Mode – Zyklizität, Zirkularität“ am 4. und 5. Juli

Workshop der Forschergruppe „Moden, Trends, Hypes“ in Kooperation mit dem Graduiertenkolleg Automatismen mit den Gästen: Prof. Dr. Christoph Jacke, Prof. Dr. Rolf Parr, Dr. Clemens Ruthner und Dr. Gesa Teichert am 4. und 5. Juli 2013 an der Universität Paderborn, Raum W3.210.

Die Paderborner Forschergruppe „Moden, Trends, Hypes“ denkt im SoSe 2013 temporäre Strukturen innerhalb der Dynamik der Literatur-, (Pop)Kultur- und Mediengeschichte mit der Zyklen-Logik der Mode zusammen und veranstaltet dazu einen Workshop, in dessen Mittelpunkt das Beziehungsgeflecht zwischen Mode, Zyklizität und Zirkularität steht.

Unter „Mode“ versteht man zum einen die Art, wie man sich kleidet. Zum anderen können auch weitgehend unprognostizierbare kurzfristige Ballungen gleichartiger, marktgängiger Literatur- und Medieninhalte, die Kulterscheinungen auf der Rezeptionsseite hervorrufen, als „Moden“ bezeichnet werden. Darunter fallen Erscheinungen, die die Publizistik simultan oder retrospektiv mit den Suffixen „-aden“ und „-ismen“ oder als „-manien“ zu bezeichnen pflegt. „Robinsonaden“, „Zombismus“ oder „Twilightmania“ sind nur einige Beispiele für derlei literarische bzw. populärkulturelle Hypes, die – so unsere Ausgangsthese – Analogien zu den vestimentären Modephänomenen aufweisen.

Moden jeglicher Art werden häufig in Metaphern der Zyklen und Zirkeln verhandelt. Fashion-Magazine berichten, dass sich der „Modekreisel“ nach wie vor in Paris drehe, Ökonomen beobachten, dass das „Modekarussell“ immer schneller werde, und Zukunftsforscher spezialisieren sich darauf, „Modezyklen“ in berechenbare Bahnen zu lenken. Spätestens seit Simon Reynolds’ viel beachtetem Buch Retromania sind sich viele kulturjournalistische Beobachter einig, dass Kleidermode, Popmusik und Filmindustrie, ja die ganze Populärkultur in einem „Hamsterrad“ aus Revivals und Retro-Moden gefangen sei. Doch welche Mechanismen genau sind mit dieser geometrischen Symbolik gemeint? Wie viel Kreis steckt im Zyklus, wie viel Zyklizität tatsächlich in der Mode?

Der Workshop will eine interdisziplinäre Zusammenschau der Zugangsweisen zu Mode ermöglichen, die 1.) nach der Relevanz des Modezyklus-Konzepts für Literatur- und Mediengeschichte fragt, 2.) wissenstheoretisch und epistemologisch an der Mode(n)forschung und -historiographie interessiert ist, 3) Mode(n) und Modezyklen wiederholungstheoretisch beleuchtet und 4.) dem Zirkel der Selbstverstärkung bzw. den performativen Selbstvalidierungsprozessen im Zusammenhang mit Moden und Modeprognosen nachzugehen sucht.


Programm:

Donnerstag, 4. Juli 2013
15:00
Begrüßung und Einführung (Mirna Zeman, Universität Paderborn)
15:30 – 17:30
Block 1: Retromanie (Gast-Experte: Christoph Jacke, Universität Paderborn)
17:30 – 18:00
Kaffeepause
18:00 – 20:00
Block 2: Zyklizität der Kleidermode (Gast-Expertin: Gesa Teichert, Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, HAWK Hildesheim)

Freitag, 5. Juli 2013
10:00 – 12:00
Block 3: Zyklologie und Wiederholung (Gast-Experte: Rolf Parr, Universität Duisburg-Essen)
12:00 – 13:30
Mittagessen
13:30 – 15:30
Block 4 : Vampirismus und Kulturökonomie (Gast-Experte: Clemens Ruthner, Trinity College Dublin)

Da es sich um einen Lektüreworkshop handelt, bitten wir um eine Anmeldung zwecks Zusendung des Readers. Kontakt: mzeman@mail.uni-paderborn.de

Weitere Informationen zum Workshop finden Sie auf der Homepage der Forschergruppe „Moden, Trends, Hypes“: kw.uni-paderborn.de/forschung/moden-trends-hypes/home.

Über das Forschungsprofil des DFG-Graduiertenkollegs „Automatismen – Kulturtechniken zur Reduzierung von Komplexität“ können Sie sich unter http://www.uni-paderborn.de/institute-einrichtungen/gk-automatismen/ informieren.