Blick durch die Rauschbrille – „Schlauer statt blauer“ – Peer-Projekt an der Universität Paderborn dient der Suchtprävention

Circa 0,8 Promille simuliert die „Rauschbrille“ der Polizei Paderborn. Die Optik durch die Gläser ist nicht nur verschwommen, sondern nahezu beängstigend. Gesichter sind kaum noch wahrzunehmen, die Orientierung beim Laufen geht quasi gegen Null. Die Rauschbrille ist Teil des gestrigen (8.11.2011) Aktionstages Suchtprävention im Mensafoyer der Universität Paderborn.

Ein Jahr lang haben sich fünf Studenten der Universität Paderborn in dem Peer-Projekt „Schlauer statt blauer“ engagiert. Sie wurden nicht nur zum Thema Suchtprävention geschult, sondern sie gaben dieses Wissen auch an ihre Kommilitonen weiter. An dem gestrigen Aktionstag Suchtprävention erhielten sie ein Zertifikat für ihre Teilnahme und ihr besonderes Engagement. „Wir sind sehr stolz auf euch und euer Engagement. Ihr habt die Zertifikate verdient“, sagte die Diplom-Sportwissenschaftlerin Sandra Bischof vom Arbeitskreis Gesunde Hochschule.

Der Lehramtsstudent Hendrik Jahns (23) freute sich über die Auszeichnung: „Sucht und Suchtprävention sind ein sehr wichtiges Thema. Wir haben im vergangenen Jahr viel gelernt.“ Zu den neu erworbenen Fähigkeiten gehört u. a. der Umgang mit Suchtkranken. „Ich habe tolle persönliche Erfahrungen gemacht. Ich hoffe, einmal einem Menschen Hilfestellung geben zu können, damit dieser sein Problem wieder in den Griff bekommt“, sagte die IBS-Studentin Isabell Schwartz (21). „Vielleicht hilft uns dieses Wissen ja einmal in unserem Beruf als Lehrer. Es ist gut, die Theorie kennen gelernt zu haben“, ergänzte die Lehramtsstudentin Nele Tiedemann (25). Bei der Vergabe der Zertifikate fehlten die Studentinnen Antonia Arns und Julia Denter.

Das Peer-Projekt ist ein Projekt von Studenten für Studenten (Peers), die sich kritisch mit dem Thema Sucht und Prävention auseinandersetzen. Das Projekt soll auf den riskanten Suchtmittelkonsum aufmerksam machen und auf eine langfristige Sensibilisierung für einen verantwortungsvollen Umgang mit Suchtmitteln abzielen. „Frühzeitige Suchtprävention ist entscheidend“, sagt Kriminalhauptkommissar Peter Gall (41). Diese fange bereits mit der Geburt an, nämlich dass man sich kümmere. Die beste Prävention sei, dass man seinem Kind ein gutes Selbstbewusstsein und ein gutes Selbstwertgefühl mit auf den Weg gebe.

Ins Leben gerufen wurde das Projekt vom Arbeitskreis Gesunde Hochschule und dem Studentenwerk Paderborn. Weitere Kooperationspartner sind die Zentrale Studienberatung, das Zentrum für Bildungsforschung und Lehrerbildung (PLAZ), die Suchtkrankenhilfe im Caritas-Verband Paderborn, die Kreispolizeibehörde Paderborn sowie das Stadtjugendamt Paderborn. Das Peer-Projekt geht nun in die zweite Runde. Noch können sich Studierende für die Teilnahme bewerben. Nähere Infos unter: www.uni-paderborn.de/gesundheit

Text und Fotos: Patrick Kleibold, Referat Presse und Kommunikation

Foto (Universität Paderborn, Patrick Kleibold): Mit den Augen eines Angetrunkenen: Henrik Jahns versuchte mit der Suchtbrille einer Linie zu folgen. Nele Tiedemann (links) und Isabell Schwartz mussten ihm dabei behilflich sein.
Foto (Universität Paderborn, Patrick Kleibold): Mit den Augen eines Angetrunkenen: Henrik Jahns versuchte mit der Suchtbrille einer Linie zu folgen. Nele Tiedemann (links) und Isabell Schwartz mussten ihm dabei behilflich sein.
Foto (Universität Paderborn, Patrick Kleibold): Antje Tarampouska (v. l.), Peter Gall, Nele Tiedemann, Sandra Bischof, Valentina Beckin, Marco de Luca, Isabell Schwartz und Hendrik Jahns informierten die Studierenden am gestrigen Aktionstages Suchtpräve
Foto (Universität Paderborn, Patrick Kleibold): Antje Tarampouska (v. l.), Peter Gall, Nele Tiedemann, Sandra Bischof, Valentina Beckin, Marco de Luca, Isabell Schwartz und Hendrik Jahns informierten die Studierenden am gestrigen Aktionstages Suchtprävention im Mensafoyer der Universität Paderborn über die Themen Sucht und Suchprävention.