Die Universität Paderborn weitet ihr Studienangebot aus: Mit „Deutsch als Zweit- und Fremdsprache für Beruf und Fachstudium“ sowie „Additive Manufacturing” – also 3D-Druck – stehen ab dem kommenden Wintersemester 2025/2026 gleich zwei neue Masterstudiengänge zur Auswahl. Das Unterrichtsfach Technik für das Lehramt an Haupt-, Real-, Sekundar- und Gesamtschulen (HRSGe) und für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen (GyGe) kann jetzt auch im Bachelor und im Master studiert werden. Ebenfalls neu: Das Fach Psychologie für das Lehramt an Berufskollegs und Gymnasien/Gesamtschulen kann ab Oktober im Master studiert werden. Bisher war das nur im Bachelor möglich. Auch in puncto Zukunftsausrichtung tut sich etwas: Aus „Maschinenbau“ wird in den Bachelor- und Masterstudiengängen „Nachhaltiger Maschinenbau“. Einschreibungen sind ab jetzt möglich. Alle Informationen zu den Studiengängen der Universität Paderborn gibt es hier.
Deutsch als Zweit- und Fremdsprache
Ob Sprachenpolitik, Bildungsmanagement oder das Lehren und Lernen der deutschen Sprache in der Erwachsenenbildung: Die Themenfelder und Berufsperspektiven im neu eingerichteten Masterstudiengang „Deutsch als Zweit- und Fremdsprache für Beruf und Fachstudium“ sind vielfältig. Studierende befassen sich dabei mit Deutsch als Zweit- und Fremdsprache (DaZ/DaF) im Unterricht und anderen Sprachaneignungs- und -verwendungssituationen. Denn Sprachkompetenzen spielen – gerade in Zeiten generativer KI-Tools – eine zentrale Rolle für die Teilhabe an gesellschaftlichen Praktiken und Diskursen, beruflicher Bildung, Studium und Erwerbsarbeit. Aus diesem Grund professionalisiert der Studiengang für das Lehren und Erforschen des Deutschen in institutionellen und außerinstitutionellen Kontexten unter den Bedingungen von Mehrsprachigkeit. „Ein solcher Studiengang ist in Deutschland bislang einzigartig“, sagt Dr. Mareike Müller, die für dessen Koordination zuständig ist.
Ein besonderes Merkmal ist die enge Verzahnung von Theorie, empirischer Forschung und praxisnaher Anwendung. Studierende erhalten umfassende Einblicke in die wissenschaftlichen Grundlagen, Erkenntnisse und methodischen Ansätze der Zweit- und Fremdsprachenforschung. So lernen sie, eigene Forschungs- und Lehraktivitäten zu planen, durchzuführen und kritisch zu reflektieren. Dabei können sie durch die Wahl von Lehrveranstaltungen und Projektthemen sowie durch die Gestaltung ihres Praktikums eigene Schwerpunkte setzen und sich auf diverse, von Mehrsprachigkeit geprägte Tätigkeitsfelder vorbereiten. „Der Studiengang ist damit auch interessant für Personen, die gerne im Ausland arbeiten möchten, um beispielsweise Menschen dort auf eine Tätigkeit in Deutschland vorzubereiten oder Deutsch in unterschiedlichen Kontexten zu unterrichten. Vor dem Hintergrund des aktuellen Fachkräftemangels gibt es hierzulande – zum Beispiel in Kliniken – einen hohen Bedarf an Personal aus dem Ausland, das Deutsch als Fremdsprache erlernen muss. Das Angebot richtet sich auch an Bachelorabsolvent*innen, die Lehramt studiert haben, aber nicht unbedingt in die Schule zum Unterrichten möchten“, sagt Müller.
Nachhaltiger Maschinenbau
Aus dem etablierten Studiengang „Maschinenbau“ wird ab dem Wintersemester 2025/26 „Nachhaltiger Maschinenbau“. Mit der Neuakkreditierung drückt sich die jahrelange Fokussierung auf die Nachhaltigkeit in der Technik nun auch im Namen aus. Schon jetzt bietet die Fakultät zahlreiche Veranstaltungen zu Themen wie Kunststoffrecycling, Energietechnik oder „Blue Engineering“, also der besonderen Verantwortung von Ingenieur*innen gegenüber sozialen, ethischen und ökologischen Aspekten, an. In vielen weiteren Lehrangeboten werden darüber hinaus Nachhaltigkeitsthemen stärker in den Mittelpunkt gerückt, so beispielsweise in der Werkstoffkunde, bei der Mobilität, in der Konstruktion, dem Datenmanagement oder der Additiven Fertigung. Zusätzlich entstehen neue Veranstaltungen, um auf Trends wie Sektorenkopplung, chemische Speicher, Smart City, Datengetriebenes Ressourcenmanagement, Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Produktentwicklung zu reagieren. Zudem befasst sich eine neue Vertiefungsrichtung (VTR) mit zukunftsorientierter Energietechnik und Transformationsfragen für nachhaltige Produktion und Produkte. Absolvent*innen entwerfen dabei umweltgerechte Lösungen und setzen diese um.
Der Studiengang vermittelt – wie bisher auch – die mathematischen, naturwissenschaftlichen und ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen, um neue technische Entwicklungen einordnen, verfolgen und mitgestalten zu können. Darüber hinaus sind Programmierkenntnisse, Data Science und dessen Teilgebiet Maschinelles Lernen aus modernen Industriekontexten nicht mehr wegzudenken und deshalb ebenfalls Teil des Studiums. Insgesamt bietet der Studiengang acht mögliche Vertiefungsrichtungen. Absolvierende sind somit für ein breites Spektrum an technischen Tätigkeiten qualifiziert und haben branchenoffen gute Chancen auf attraktive und spannende Jobs der Zukunft. Durch die moderne Ausrichtung des Studiums sind sie in der Lage, aktuelle Herausforderungen zu berücksichtigen und einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung unserer Zukunft zu leisten.
Additive Manufacturing
Mit dem englischsprachigen Masterstudiengang „Additive Manufacturing“ – additive Fertigung – schärft die Universität Paderborn ihr internationales Profil. Studierende eignen sich dabei vertiefte Kenntnisse der modernen additiven Fertigung an, auch bekannt als 3D-Druck. Sie lernen u. a. verschiedene Methoden und Werkstoffe sowie Konstruktionstechniken aus den Bereichen Metall und Kunststoff kennen. Fähigkeiten in Werkstoffkunde, Design und Prozessoptimierung werden zudem in Form von praktischen Projekten mit Industriepartner*innen angewandt und ausgebaut. Dabei profitieren Studierende von einem einzigartigen Forschungsschwerpunkt der Fakultät für Maschinenbau in diesem Bereich. Eine moderne Infrastruktur und Lehre am Puls der Zeit runden das Angebot ab. Erworbenes Wissen kann in einer Vielzahl von Grundlagen- und anwendungsnahen Projekten vertieft werden.
„Der neue Studiengang, der sich bewusst an Interessierte aus dem ganzen Bundesgebiet und international richtet, bildet hochqualifizierte Spezialist*innen in diesem modernen Zukunftsfeld aus“, sagt Prof. Dr. Hans-Joachim Schmid, der für die Koordination des Studiengangs zuständig ist. Absolvent*innen können durch ihre erworbenen Kompetenzen besonders anspruchsvolle Aufgaben im Bereich der additiven Fertigung mithilfe ingenieurwissenschaftlicher Werkzeuge lösen. Das Tätigkeitsfeld reicht von der Forschung und Entwicklung bis zur strategischen Produktplanung.