Praxisnahe Erfahrungen: Paderborner Studierende beraten Unternehmen in puncto Nachhaltigkeit

 |  NachhaltigkeitStudiumTransferFakultät für WirtschaftswissenschaftenBetriebswirtschaftslehre, insb. Corporate Governance / Heinz Nixdorf Institut

Nachhaltigkeit stellt Unternehmen häufig vor Herausforderungen. Um sie bei einer zeitgemäßen Organisationsentwicklung zu unterstützen, haben BWL-Studierende der Universität Paderborn für den Caritasverband Ruhr Mitte, das Biohofgut Schloss Hamborn und den Paderborner Energiedienstleister „Werk.E“ zusammen mit der Stiftung Gemeinwohl-Ökonomie NRW eine sogenannte „Gemeinwohl-Bilanz“ erstellt, die die Stärken und Schwächen der jeweiligen Unternehmen unter ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekten betrachtet.

Im Rahmen des Moduls „Angewandte Gemeinwohl-Ökonomie“ veranstalteten die Studierenden dabei fünf thematische Workshops zu Lieferketten, Finanzen, Personal, Marktumfeld und gesellschaftlicher Wirkung. Das Modul wurde von der Fachgruppe Behavioral Economic Engineering and Responsible Management“ von Prof. Dr. René Fahr, Professur für „Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Corporate Governance“ an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, in Kooperation mit den Lehrbeauftragten und Transformationsbegleitern Dr. Christoph Harrach und Christian Einsiedel konzipiert. Der daraus entstandene Gemeinwohl-Bericht erfasst, inwieweit die Unternehmen bereits auf Menschenwürde, Solidarität, Ökologie und transparente Entscheidungen achten und an welchen Stellen es noch Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Er wird nach weiterem Feinschliff im Herbst 2024 auf den Unternehmenswebseiten veröffentlicht. „Die Unternehmen entdeckten dadurch neue Wege, wie sie ihr Handeln anpassen und gleichzeitig ihre Mitarbeitenden mitnehmen können“, so Harrach. So hat der Prozess zum Beispiel dazu angeregt, Richtlinien für fairen und nachhaltigen Einkauf einzuführen, Sprachbarrieren abzubauen, stärker auf regenerative Energie zu setzen, CO2-Bilanzen weiterzuentwickeln, Unternehmensdaten transparenter zur Verfügung zu stellen, und Mitarbeitende entscheiden zu lassen, an welche gemeinnützigen Initiativen das Unternehmen spenden soll.

Larissa Goldschmidt, Nachhaltigkeitsmanagerin des Paderborner Energieeffizienz-Dienstleisters Werk.E, lobte die Zusammenarbeit mit den Studierenden. Die gemeinsame Bilanzierung sei ein spannender und lehrreicher Prozess gewesen. Auch für die Studierenden war die Praxisnähe hilfreich. „Das Besondere aus Sicht der Studierenden ist der Service-Learning-Ansatz“, erklärt Einsiedel. „Sie bekommen nicht nur einen theoretischen Überblick, sondern können aktiv beraten, entsprechende Kompetenzen aufbauen und gleichzeitig ganz konkret zur sozial-ökologischen Transformation der regionalen Wirtschaft beitragen.“

Auch im kommenden Wintersemester bietet die Universität Paderborn das Modul „Angewandte Gemeinwohl-Ökonomie“ wieder an. Weitere Information für interessierte Unternehmen gibt es auf der Stiftungswebseite.

Foto (Universität Paderborn): Studierende der Universität Paderborn erstellten im Rahmen ihres Studiums für drei regionale Unternehmen eine sogenannte „Gemeinwohl-Bilanz“.