Paderborner Wissenschaftler für Entwicklung neuer Messverfahren geehrt

Dr.-Ing. Leander Claes erhält Lothar-Cremer-Preis der Deutschen Gesellschaft für Akustik e.V.

Dr.-Ing. Leander Claes, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Fachgruppe Elektrische Messtechnik (EMT) der Universität Paderborn, hat den diesjährigen Lothar-Cremer-Preis der Deutschen Gesellschaft für Akustik e.V. (DEGA) erhalten. Mit der Auszeichnung werden junge Wissenschaftler*innen für ihre herausragenden Promotionsleistungen geehrt. Claes erhält den Preis für seine Forschungsarbeit zur Entwicklung neuer Messverfahren, die u. a. für den Bereich der Raumfahrt relevant sind. Der nach Lothar Cremer, einem der führenden Wissenschaftler des 20. Jahrhunderts auf dem Gebiet der technischen Akustik, benannte Preis wird jährlich auf der Jahrestagung für Akustik verliehen.

Claes, der sein Promotionsstudium mit dem bestmöglichen Prädikat abschloss, hat für seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen bereits mehrere Auszeichnungen erhalten. U. a. würdigte ihn das Präsidium der Universität Paderborn mit dem Preis für ausgezeichnete Dissertationen. „Wir freuen uns, dass Herr Claes seine erfolgreiche Forschungs- und Lehrtätigkeit im Fachgebiet Elektrische Messtechnik in Paderborn fortsetzen wird. Im Namen des ganzen Teams gratuliere ich ihm herzlich zu dieser besonderen Ehrung“, betont Prof. Dr. Bernd Henning, Leiter des Fachgebiets EMT an der Universität Paderborn.

Neue Messmethode für realitätsnahe Simulationen
 

Die Luft- und Raumfahrt stellt die Wissenschaft immer wieder vor Herausforderungen. Mit seiner Forschung will Claes einen Beitrag dazu leisten, dass genauere Messverfahren zukünftig bessere Simulationen ermöglichen. Will man beispielsweise die Strömungsverhältnisse beim Wiedereintritt von Flugkörpern in die Atmosphäre möglichst exakt vorhersagen oder deren Flugeigenschaften gezielt beeinflussen, benötigt man neben komplexen mathematischen Modellen die präzise Kenntnis aller relevanten physikalischen Größen. Das gilt insbesondere für die sogenannte Volumenviskosität, die die Zähigkeit von Flüssigkeiten und Gasen beschreibt. Bis heute ist diese eine messtechnisch weitgehend nicht bzw. kaum bestimmbare Stoffkenngröße. Daraus resultieren oft recht unsichere Vorhersagen.

Ziel von Claes Forschungsarbeit war es, einen neuen Lösungsansatz zur Messung der Volumenviskosität zu liefern. Dieser beruht auf der hochpräzisen Auswertung der Absorption bzw. Schwächung von Ultraschallwellen. Das von Claes entwickelte Messverfahren soll die experimentelle Bestimmung der Volumenviskosität fluider Medien über einen weiten Temperatur- und Druckbereich ermöglichen, sodass Simulationen zukünftig noch realitätsnäher durchgeführt werden können.

Seine Forschungsarbeiten führte Claes in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Technische Thermodynamik der Universität Paderborn sowie dem Fachgebiet Thermodynamik an der Technischen Universität Berlin durch.

Foto (Gilbert Studios): (v. l.) Prof. Dr.-Ing. Bernd Henning (Universität Paderborn/Laudator), Dr.-Ing. Leander Claes (Preisträger) und Prof. Dr.-Ing. Sabine C. Langer (Präsidentin der DEGA) bei der Preisverleihung in Hamburg.

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