Am Montag, 16. Januar, sind alle interessierten Studierenden und Dozent*innen der Universität Paderborn von 16 bis 19 Uhr zum Vortrag „Diskriminierungsprävention in Bildung und Pädagogik“ eingeladen. Der Vortrag und die anschließende Diskussion finden in Raum Q0.101 statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Der Vortrag sowie der thematisch dazugehörige Workshop, der am Dienstag 17. Januar stattfindet, werden von dem Dekanat der Fakultät für Kulturwissenschaften sowie der Zentralen Gleichstellungsbeauftragten unterstützt.
Aktueller Hinweis: Alle Teilnehmenden werden gebeten, durchgängig FFP2-Masken zu tragen. Außerdem bitten die Organisator*innen alle Teilnehmenden, sich vor der Veranstaltungauf Corona zu testen. Wer positiv ist oder Erkältungssymptome hat, sollte die Veranstaltung nicht besuchen.
Das Thema
Diskriminierung spielt in Bildung und Pädagogik in mehrfacher Hinsicht eine Rolle: Diskriminierungserfahrungen können die Lernausgangsbedingungen und Selbstwirksamkeitserwartungen der Adressat*innen sowie die Beziehungen unter Adressat*innen und mit Pädagog*innen/Lehrenden beeinträchtigen. Umgekehrt können Privilegierungserfahrungen zu Schieflagen bezüglich der Analysefähigkeit und Selbsteinschätzung sowie zu diskriminierenden Handlungen führen. Letztere können die pädagogische beziehungsweise Bildungsteilhabe einschränken. Darüber hinaus besteht das Risiko, dass Pädagog*innen und Lehrende, die in dieser oder einer anderen von Ungleichheit geprägten Gesellschaft sozialisiert und ausgebildet sind, auch bei besten Absichten in einer Weise handeln, die diskriminierende Effekte auf die Adressat*innen hat.
Der Vortrag
Der Vortrag gibt Anregungen für Diskriminierungsprävention in Bildung und Pädagogik. Im ersten Teil führt die Referentin Katharina Debus in einen soziologischen Diskriminierungsbegriff ein, der nicht primär nach Schuld fragt, sondern nach der Verknüpfung zwischen gesellschaftlichen und institutionellen Strukturen und individuellem Handeln und nach den Möglichkeiten der Individuen, aus entsprechenden Teufelskreisläufen auszusteigen. Anhand des Intersektionalitätskonzepts wird darauf aufbauend ein Blick auf die Verschränkung verschiedener Ungleichheitsverhältnisse geworfen, unter anderem, um besser greifen zu können, wie in den meisten Menschen gleichzeitig Diskriminierungs- und Privilegierungserfahrungen zusammenlaufen und welche Effekte das für Situationen in Pädagogik und Bildungsarbeit haben kann.
Im zweiten Teil der Veranstaltung werden verschiedene Standbeine der Diskriminierungsprävention vorgestellt und unter anderem herausgestellt, wie wichtig es ist, Bedarfe von Diskriminierungsbetroffenen und diskriminierungskritischen Menschen nicht aus dem Blick zu verlieren. Zusätzlich wirft die Referentin einen Blick auf verschiedene Beweggründe für diskriminierendes Handeln im Allgemeinen und mit spezifischem Blick auf Bildungsarbeit und Pädagogik, und stellt Schlussfolgerungen für die Präventionsarbeit vor.
Die Referentin: Katharina Debus
Katharina Debus ist Politologin und Sexualpädagogin und arbeitet seit den frühen 2000er Jahren in der außerschulischen Jugendbildung. Seit 2009 liegt ihr Schwerpunkt auf der Fachkräfteaus-, -fort- und -weiterbildung, unter anderem in den Feldern Schule, außerschulische Bildung und soziale Arbeit, sowie der Veröffentlichung von Handreichungen, Methodenbeschreibungen und Fachartikeln für (werdende) Fachkräfte. Themenschwerpunkte: Geschlechterverhältnisse; geschlechterreflektierte Pädagogik; geschlechtliche, sexuelle und amouröse Vielfalt; Sexualpädagogik; Diskriminierungsprävention und Intersektionalität; Gestaltung von Lernprozessen zu Diskriminierung; geschlechterreflektierte Rechtsextremismusprävention. Mehr Informationen gibt es unter www.katharina-debus.de.