Ringvorlesung „Kulturwissenschaften im Dialog – eine Anstiftung zum transdisziplinären Gespräch“

Ort: J3.213

Mensch-Maschine. Bilder, Reflexionen und Kritik in Management und Kultur (1920er bis 2020er Jahre)

Dr. Julia Diederich (Sachunterrichtsdidaktik, Graduiertensprecherin) und Dr. Anda-Lisa Harmening (Komparatistik, Graduiertenzentrum) veranstalten im Sommersemester 2023 die Ringvorlesung „Kulturwissenschaften im Dialog – eine Anstiftung zum transdisziplinären Gespräch“. Im Rahmen der Veranstaltung sollen unterschiedliche wissenschaftliche Perspektiven einander im Dialog herausfordern und somit ihre Modifikation, Veränderung, Vertiefung oder Erweiterung fördern. Neben konkreten Projektbesprechungen geht es auch um das (Selbst-)Verständnis als Kulturwissenschaftler*in.

Jede Sitzung besteht aus einem Impulsvortrag und einem Responsevortrag. Am Dienstag, 20. Juni, referieren:

Impuls: Prof. Dr. Martin Schneider (Personalwirtschaft)

Response: Prof. Dr. Claudia Öhlschläger (Komparatistik) und Dr. Alexander Dunst (Amerikanistik)

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Der Impulsvortrag vermittelt Ideen eines aktuellen interdisziplinären Projekts im Rahmen des Wissenschaftskollegs „Data Society“, das aus kultur- und wirtschaftswissenschaftlicher Perspektive das Mensch-Maschine-Verhältnis in den vergangenen 100 Jahren ausleuchtet. Der Personalwirt Martin Schneider erläutert, dass aus ökonomischer Sicht Mensch und Maschine als „Produktionsfaktoren“ betrachtet werden, die sowohl substitutiv als auch komplementär zueinander stehen – sich also gegenseitig ersetzen und ergänzen können. Die erste Respondenz aus der Perspektive der Komparatistik (Claudia Öhlschläger) rekonstruiert die ambivalenten Haltungen, die Literat*innen, Künstler*innen und Intellektuelle gegenüber dem Technisierungsprozess der Moderne insbesondere seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert einnehmen (Technikfaszination und Technikabwehr). Die zweite Respondenz aus der Amerikanistik (Alexander Dunst) beschreibt jüngste Erscheinungsformen der wechselseitigen Verdinglichung und Vermenschlichung in der spekulativen Literatur und visuellen Kultur der Vereinigten Staaten. Im Zentrum stehen Visionen sogenannter künstlicher Intelligenz und virtueller Realität und damit zweier Technologien, die im frühen 21. Jahrhundert Utopie und Dystopie gesellschaftlicher Entwicklung miteinander verbinden.