Am Freitag, 27. September, veranstaltet die Arbeitsgruppe „Theoretische Philosophie“ unter der Leitung von Prof. Dr. Sebastian Luft einen ganztägigen Workshop zu Michael Polanyi (1891-1976). Der ungarisch-britische Wissenschaftler und Philosoph ist im deutschsprachigen Bereich vor allem durch den Begriff des Impliziten Wissens, den er geprägt hat, bekannt. Nach einer herausragenden wissenschaftlichen Karriere, in der er im Berlin der 20er und 30er Jahre des letzten Jahrhunderts mit Forscherpersönlichkeiten wie Haber, Planck, Einstein und Schrödinger naturwissenschaftliche Spitzenforschung betrieb, wandte Polanyi sich der Philosophie zu. Sein philosophisches Hauptwerk erschien 1958 unter dem Titel „Personal Knowledge: Towards a Post-Critical Philosophy“. „Das Werk stellt eine große Synthese seiner bisherigen Erfahrungen in der Wissenschaft und seines gesamten naturwissenschaftlichen wie allgemeinen Wissens zu einer Philosophie dar, die in der Lage sein soll, die freie Wissenschaft zu begründen. Polanyi zieht hier eine große Fülle von wissenschaftlichen Beispielen heran, um sie dann in reflexiv-philosophischer Einstellung zu betrachten und auf diese Weise das wissenschaftliche Vorgehen, so, wie es wirklich ist, vor Augen zu führen“, so Luft.
„Der konkrete Anlass zum Workshop ist die Tatsache, dass Polanyis „Opus magnum“ jetzt in deutscher Übersetzung erschienen ist. Wir wollen uns in diesem Workshop anhand der Übersetzung von Joachim Schulte ausgewählte Abschnitte dieses mittlerweile zum Klassiker des 20. Jahrhunderts avancierten Werkes erarbeiten und so einen Einblick in den philosophischen Gesamtentwurf Michael Polanyis erhalten, der auf der Basis des wissenschaftlichen Wissens des 20. Jahrhunderts erfolgt ist", hält Luft fest.
Um Anmeldung unter sebastian.luft@upb.de wird gebeten. Informationen zu Veranstaltungsort, Unterkunft und Anreise werden den Teilnehmenden kurzfristig mitgeteilt.
