Auf­merk­sam­keit für Sprach­ent­wick­lungs­stö­run­gen: Uni­ver­si­tät Pa­der­born be­tei­ligt sich an Ak­ti­ons­tag

Ort: Bibliotheksfoyer der Universität / Kinderbibliothek (Rathauspassage, Paderborn)

Am Freitag, 17. Oktober, findet der internationale Tag der Sprachentwicklungsstörungen (SES) statt. Ziel ist es, das Bewusstsein für Sprachentwicklungsstörungen zu stärken und die gesellschaftliche Teilhabe von Betroffenen zu fördern. Die Universität Paderborn beteiligt sich am Aktionstag und lädt Interessierte von 10 bis 14 Uhr an einen Informationsstand im Bibliotheksfoyer ein. Studierende des Studiengangs „Lehramt für sonderpädagogische Förderung mit dem Förderschwerpunkt Sprache“ informieren über die komplexe Thematik, beantworten Fragen zu Studium und Berufsfeld und vermitteln Einblicke in die Arbeit mit Kindern sowie Jugendlichen mit SES. Neben einem interaktiven Quiz können Besucher*innen anhand eines Lernvideos mehr zum Einsatz und zur Unterstützung von Sprache im (Schul-)Unterricht erfahren. Darüber hinaus liest Jun.-Prof. Dr. Maren Eikerling vom Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft aus dem Bilderbuch „Das Kleine Häwas“ vor. Die Lesung findet von 16 bis 17 Uhr in der Kinderbibliothek in der Rathauspassage in Paderborn statt. Der Eintritt ist frei. 

„Besonders erfreulich ist das Engagement der Studierenden. Ihre Motivation, Wissen zu teilen und sich aktiv einzubringen, ist für mich ein klares Zeichen dafür, dass das Thema SES in der nächsten Generation von Lehr- und Fachkräften mit Verständnis und Verantwortung weitergetragen wird. Ich schätze dies sehr und sehe darin eine wichtige Grundlage für mehr Sensibilität und Inklusion in der Bildungspraxis,“ sagt Jun.-Prof. Eikerling.

Sprachentwicklungsstörungen gehören zu den häufigsten Entwicklungsstörungen im Kindesalter, sind innerhalb der Bevölkerung allerdings noch relativ unbekannt und bleiben teils unentdeckt. Sie können während der Entwicklung eines Kindes auftreten und bis ins Jugend- und Erwachsenenalter bestehen. Da es sich um eine inhaltliche und zeitliche Abweichung vom normalen Spracherwerb handelt, erreichen betroffene Kinder die Meilensteine der Sprachentwicklung entweder später oder in einer anderen Qualität als altersgerecht entwickelte Kinder. Die Sprachstörungen betreffen Wortschatz, Grammatik, Lauterwerb sowie nonverbale Kommunikation. „Zwar werden heute mehr Kinder mit einer Sprachentwicklungsstörung behandelt als noch vor etwa zehn Jahren, aber das bedeutet nicht automatisch, dass mehr Kinder betroffen sind. Allerdings sind das Wissen und die Sensibilität für das Thema heute deutlich erhöht – und das ist gut so“, sagt Jun.-Prof. Eikerling. 

Der Tag der Sprachentwicklungsstörungen wurde von einem Team aus Wissenschaftler*innen und Therapeut*innen aus England – der RADLD-Organisation („Raising Awareness of Developmental Language Disorder“) – ins Leben gerufen. Dieses Jahr findet der Aktionstag zum neunten Mal statt. 

Symbolbild (Universität Paderborn)

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