Kindliches Störungsbewusstsein bei Entwicklungsstörungen der Sprache

Überblick

Die Anforderungen an die Diagnostik und Therapie von Sprachenwicklungsstörungen (SES) bei Kindern haben sich in den letzten Jahren gewandelt. Auf Grundlage der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) wird den Bereichen Aktivität und Partizipation zunehmend größere Bedeutung beigemessen, um die alltäglichen Auswirkungen einer SES stärker in den Fokus zu rücken (Singer et al., 2024). Die 2022 erschienene S3-Leitlinie zur Therapie von Sprachentwicklungsstörungen definiert daher als Ziel sprachtherapeutischer Inteventionen nicht nur der Aufbau einer altersgerechten Sprachkompetenz und -performanz als Ziel einer Sprachtherapie definiert, sondern auch die Prävention negativer psychoemotionaler, sozialer, kognitiver und schulischer Folgen. Als Grundlage hierfür sollten in der Interventionsplanung das sprachlich-kommunikative Selbstkonzept des Kindes, sein Störungsbewusstsein sowie ein gegebenfalls vorhandener Leidendruck berücksichtigt werden (Sallat et al., 2022). Auch im schulischen Kontext kommt dem Begriff des Störungsbewusstseins eine zentrale Bedeutung zu. Nach §4(3) der Ausbildungsordnung über sonderpädagogische Förderung des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen stellt ein "erhebliches subjektives Störungsbewusstsein" (AO-SF NRW, 2022) eine Voraussetzung für den Bedarf an sonderpädagogischer Förderung im Förderschwerpunkt Sprache dar.

 

In diesem Projekt wird das Störungsbewusstsein von Kindern mit Sprachentwicklungsstörungen untersucht. In diesem Zusammenhang wird auch die Rolle des Begriffs Störungsbewusstsein im Rahmen der Diagnostik und Therapie von Kindern mit Sprachentwicklungsstörungen in den Blick genommen.

 

Verantwortliche Personen:

Prof. Dr. Kristina Jonas, Universität Paderborn

Carolin Kölbel (M. Sc.), Universität zu Köln

Key Facts

Profilbereich:
Transformation und Bildung
Art des Projektes:
Forschung
Laufzeit:
01/2024 - 12/2026

Detailinformationen

Projektleitung

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Prof. Dr. Kristina Jonas

Förderschwerpunkt Sprache

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Kooperationspartner

Universität zu Köln

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