Flämische Kultur und Fritten rund um den Rathausplatz in Paderborn

Zum 6. Belgientag am 1. Juni sind Bürger*innen in die Innenstadt eingeladen

Das einzige Belgienzentrum (BELZ) in Deutschland unter Leitung der Kulturwissenschaftlerin Prof. Dr. Sabine Schmitz ist an der Universität Paderborn angesiedelt. Belgiens besondere Verfasstheit, seinen Umgang mit der eigenen kulturellen und politischen Vielfalt zu erforschen und bekannt zu machen: Das sind die Anliegen des Belgienzentrums und der von ihm gestalteten virtuellen Plattform BelgienNet. Einmal jährlich organisiert das BELZ einen Belgientag. In diesem Jahr ist dabei erstmals auch die Paderborner Innenstadt ein wichtiger Veranstaltungsort.

Am Mittwoch, dem 1. Juni, heißt es „Flandern im Fokus“: Am Vormittag werden an der Universität in verschiedenen Diskussionsrunden neben der internationalen Zusammenarbeit in der Pandemiebekämpfung auch die Chancen und Herausforderungen der Mehrsprachigkeit in der Mitte Europas besprochen sowie aus einem Vergleich verschiedener Bildungs- und Wissenschaftssysteme nützliche Lehren gezogen.

Ab Mittag wird der Belgientag in der Innenstadt von Paderborn gefeiert. Auf dem Rathausplatz, dem Neuen Platz sowie im und am Gymnasium Theodorianum gibt es ein authentisches kulinarisches und kulturelles Angebot. Ein mobiler Frietkot – ein Imbissstand, an dem original belgische Fritten gegen eine Spende zugunsten der „Flüchtlingshilfe Ukraine/Przemyśl“ der Stadt und des Kreises Paderborn ausgegeben werden – und ein Straßentheater bringen flandrisches Flair in die Stadt. Im Verlauf des Nachmittags wird unter den Besucher*innen des Frietkots eine Reise nach Flandern verlost. Auch der Schulhof des Theodorianums steht ganz im Zeichen Flanderns. Hier laden ein Poetryslam mit flämischen Autor*innen, zahlreiche Informationsstände, eine Ausstellung zur belgischen und insbesondere flämischen Comickultur und ein Bigband-Konzert zum Verweilen ein. Am Abend findet im Deelenhaus eine Lesung mit der bekannten flämischen Romanautorin Sien Volders und ihrer Übersetzerin Bettina Bach statt, die mit Musik der flämischen Gruppe Cabaretti ausklingt. Das Programm des Belgientags verdankt sich maßgeblich der großzügigen Unterstützung der Vertretung von Flandern und Visit Flanders sowie der zwei wichtigen Kulturinstitutionen Taalunie und dem Vlaams-Nederlands Huis deBuren, die die niederländischsprachigen Kulturen weltweit maßgeblich fördern.

Erneut hat sich im Rahmen des Belgientages hoher Besuch angekündigt. Der belgische Botschafter in Deutschland, Geert Muylle, und der Generaldelegierte Flanderns, Nic Van der Marliere, werden das BELZ besuchen und seine Aktivitäten begleiten. „Der sechste Belgientag thematisiert in enger Kooperation mit der Vertretung von Flandern die europäische Bedeutung von Flandern und dessen Austausch mit den übrigen Benelux-Ländern und insbesondere mit Nordrhein-Westfalen“, sagt Nic Van der Marliere. „Das BELZ in Paderborn engagiert sich in hohem Maße für unser Miteinander und bringt uns zusammen.“

Über das Lob freut sich Prof. Dr. Sabine Schmitz: „Das Ziel des engagierten Teams des BELZ ist es, die Menschen aus den zwei benachbarten Ländern miteinander ins Gespräch zu bringen und die belgisch-deutschen Kulturbeziehungen zu fördern, zu erforschen und zu beleben. Ein besonderes Augenmerk liegt hierbei auf dem Austausch mit den Gemeinschaften und Regionen Belgiens. Der Belgientag ist ein wichtiges Element unserer Arbeit.“

Dem pflichtet Dietrich Honervogt, stellvertretender Bürgermeister von Paderborn, bei: „Das Miteinander der Menschen ist im Europa von heute wichtiger denn je. Und dazu gehört auch das Verständnis der jeweils anderen kulturellen Besonderheiten.“

Über die Verbindung zur Innenstadt freut sich auch Universitätspräsidentin Prof. Dr. Birgitt Riegraf: „In unserem Jubiläumsjahr – 2022 feiert die Universität Paderborn ihr 50-jähriges Bestehen – werden wir auf vielfältige Weise sichtbar. Der Belgientag reiht sich in unsere zahlreichen Veranstaltungen wunderbar ein und setzt ein Ausrufezeichen für das europäische Engagement der Universität und der Stadt Paderborn. Die Universität und die Universitätsbibliothek laden die Paderborner Bürgerinnen und Bürger im Juni dazu ein, sich bei uns die Ausstellung ‚Befallene Stadt‘ anzusehen, in der flämische, niederländische und deutschsprachige Künstlerinnen und Künstler den Besucherinnen und Besuchern einen Dialog über herausfordernde Visionen einer Welt in der Krise anbieten.“

Den Belgientag dauerhaft in die Innenstadt zu tragen ist auch das Ziel des Citymanagers Heiko Appelbaum. „Die Universität ist eine wichtige Partnerin innerhalb der Stadtgesellschaft und der Belgientag ist ein schöner Anlass, unsere Universität noch näher an die Bevölkerung heranzubringen und gleichzeitig die City mit internationalem Flair zu beleben.“

Alle aktuellen Informationen zum Programm des Belgientags werden online auf dem BelgienNet, der elektronischen Plattform des Belgienzentrums, abgebildet.

Weitere Informationen zu den erwähnten Institutionen:
Vertretung von Flandern in Deutschland bzw. Informationen zu Flandern in Deutschland
Staatskanzlei und Auswärtiges Amt Flanderns
Visit Flanders
Taalunie
Vlaams-Nederlands Huis deBuren

Foto (Dr. Kristina Stog/Stadt Paderborn): Freuen sich auf den Belgientag am 1. Juni, der auch in der Innenstadt sichtbar wird (v. l.): Prof. Dr. Sabine Schmitz (Leiterin des Belgienzentrums (BELZ) an der Universität Paderborn), Dietrich Honervogt (stellvertretender Bürgermeister von Paderborn), Prof. Dr. Birgitt Riegraf (Präsidentin der Universität Paderborn) und Heiko Appelbaum (Citymanager Paderborn).

Kontakt

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Prof. Dr. Sabine Schmitz

Belgienzentrum (BELZ)

1. Vorstandsvorsitzende