Industrielle Cybersicherheit: DEVITY entwickelt anwendungsfreundliches Gesamtkonzept für das Identitätsmanagement im Internet of Things (IoT)

Verlässliche Cybersicherheit ist Voraussetzung für einen nachhaltigen Erfolg der Industrie 4.0 – sensible Daten und Geschäftsgeheimnisse von Unternehmen müssen im digitalen Zeitalter besonders geschützt werden. Die Digitalisierung des Mittelstandes, auch hinsichtlich zukünftiger Trends wie künstliche Intelligenz und Robotik, ist auf dem Vormarsch. Um IT-Sicherheit zu gewährleisten, ist eine Erfassung und Verwaltung digitaler und maschineller Identitäten von großer Bedeutung. Jedoch sind Industrieanlagen häufig schlecht konfiguriert, beispielsweise durch unsichere Methoden wie Standardpasswörter. Zudem sind effektive Sicherheitsmethoden oft komplex und daher wenig benutzerfreundlich. Das Team von DEVITY hat sich dieser Herausforderung gestellt und eine ganzheitliche IT-Sicherheitslösung entwickelt, die kleinen und mittelständischen Unternehmen den Schutz von IoT-Geräten ermöglicht und somit die Absicherung digitaler Identitäten gewährleistet. Als Absolventen der Universität Paderborn in den Bereichen Informatik und Betriebswirtschaftslehre bringen die beiden Gründer Sven Uthe und Christoph Milder komplementäre Kompetenzen ein. Forschungsergebnisse der Teammitglieder im Bereich Kryptografie, Rechnernetze und hardwarebasierter Sicherheit bilden die Basis für die Technologie. Im Frühjahr letzten Jahres beschlossen die beiden, ihre Ergebnisse als Hochschulausgründung in die Industrie zu überführen.

Unterstützung durch den Gründungsinkubator „garage33“ der Universität Paderborn

Von Beginn an wurde das Team durch die „garage33“, das Gründungszentrum der Universität Paderborn, unterstützt. Seitdem profitieren sie von der Expertise der Gründungscoaches zu allen gründungsrelevanten Themen sowie von dem starken Netzwerk. Was im kleinen Kreis im Coworking-Space der „garage33“ und einer einjährigen Förderung durch das Gründerstipendium.NRW begann, ist mittlerweile zu einem interdisziplinären und internationalen, sechsköpfigen Team herangewachsen. Zwei weitere Mitarbeitende werden im April dazukommen. Für ihr Projekt erhielten die beiden Wissenschaftler Anfang dieses Jahres eine Förderung im Programm START-UP transfer.NRW vom Ministerium für Wissenschaft und Forschung (MIWF) des Landes Nordrhein-Westfalen und der Europäischen Union. Die 12-monatige Förderung in Höhe von 240.000 Euro soll durch die Nutzung von Forschungs- und Entwicklungsressourcen die Entwicklung von Dienstleistungen, Verfahren oder Produkten hin zur Marktreife vorantreiben und den als Fördervoraussetzung vorgelegten Businessplan für die nachfolgende Gründungs- und Wachstumsphase weiterentwickeln.

Online-Seminar für interessierte Unternehmen

KEYNOA heißt die entwickelte flexible Softwarelösung, die das Einspielen von digitalen Identitäten für intelligente Geräte im Internet of Things vereinfachen soll und den Prozess für die Einrichtung in eine IoT-Plattform abseits von Smart Home automatisiert. Die innovative Software spielt dem Gerät während des Produktionsprozesses eine eindeutige Identität auf und sorgt mit der Plattform dafür, dass die vertrauenswürdige Weitergabe der Identitäten entlang der Wertschöpfungskette ermöglicht wird. In einem gemeinsamen Online-Seminar mit dem Fraunhofer IOSB-INA in Lemgo präsentiert das Team von DEVITY am 22. April von 9.30 bis 11.30 Uhr seine innovative Technologie. In einer Live-Demonstration wird einem breiten Publikum gezeigt, wie digitale Identitäten in verschiedene IoT-Plattformen integriert werden. Die Veranstaltung richtet sich an Unternehmen im Bereich der industriellen Produktion. Die Teilnahme an dem Online-Seminar ist kostenlos. Anmeldungen sind möglich unter: Sichere Identitäten für Automatisierungssysteme nach IEC 62443 - Digital in NRW (digital-in-nrw.de)Sichere Identitäten für Automatisierungssysteme nach IEC 62443 - Digital in NRW (digital-in-nrw.de).

Mit der DENIOS AG aus Bad Oeynhausen als Pilotpartner, einem Spezialisten für Umwelttechnik und Gefahrstofflagerung, arbeitet das junge Team bereits erfolgreich zusammen. „Wir schätzen die unkomplizierte Zusammenarbeit mit DEVITY. Das Team bringt viele neue Ideen und innovative Technologien für unsere Produkte ein“, erklärt Udo Roth, Projektmanager der DENIOS AG.

Weitere Informationen unter www.devity.eu.

Lena Gold, TecUP

Foto (DEVITY): Sneha Reddy, Christoph Milder, Srikote Naewchampa, Sven Uthe, Amay Churi und Kai Hannemann (v. l.) entwickeln ein Gesamtkonzept für das Identitätsmanagement im Internet of Things.