EU fördert neuartige Klebtechnik – Forschungsprojekt der Universität Paderborn im Umfang von über 1,7 Millionen Euro bewilligt: Neue Verbindungstechnik für Stahlrohre in der Gas-, Wärme- und Wasserversorgung

Brüssel-Paderborn. Einen großen Erfolg vermeldet das Laboratorium für Werkstoff- und Fügetechnik (LWF) der Fakultät für Maschinenbau der Universität Paderborn: Ein von Dipl.-Ing. Matthias Wißling unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Ortwin Hahn initiierter und ausgearbeiteter Forschungsantrag wurde von der Europäischen Union (EU) zur Förderung ausgewählt. Damit bewilligt die EU ein Forschungsprojekt mit einem finanziellen Rahmen von mehr als 1,7 Millionen Euro. Das Ziel des Forschungsantrages ist die Entwicklung einer neuen und fortschrittlichen Verbindungstechnik für Stahlrohre in der Gas-, Wärme- und Wasserversorgung. Dabei soll als wesentliche Innovation die Klebtechnik integriert werden.

Aus allen EU-Mitgliedsstaaten waren vor der Entscheidung zahlreiche Forschungsanträge bei der Europäischen Kommission in Brüssel eingegangen. Als wichtige Bewertungskriterien für die Entscheidung dienten dabei die Aspekte wissenschaftliche Herangehensweise, innovative Inhalte sowie die wirtschaftlichen Vorteile, die sich aus den Forschungsergebnissen für die EU ableiten lassen. Das Forschungsvorhaben hat eine Laufzeit von 36 Monaten und wurde zum 1. Juli dieses Jahres anfinanziert. Die Projektförderung erfolgt durch den Forschungsfonds für Kohle und Stahl der Europäischen Union. Dieser geht auf den Vertrag über die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl von 1952 zurück und hat das Ziel, die grenzüberschreitende Spitzenforschung in Europa zu unterstützen.

Entsprechend dieser Zielstellung ist es dem 31-jährigen Matthias Wißling gelungen, ein Projektteam namhafter europäischer Unternehmen aus Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien und Polen zusammenzustellen. Das Leistungsspektrum der Projektpartner deckt dabei die gesamte Produktkette von der Stahl- und Rohrherstellung über die Klebstoffentwicklung bis zu den Rohrnetzbetreibern als Endnutzer ab. So ist auch die Salzgitter AG beteiligt, die zu den führenden Stahlherstellern in Europa zählt, sowie das dänische Unternehmen Sika Danmark A/S, das auch Klebstoffe für den Bau von Windkraftanlagen herstellt. Als Endnutzer der Rohrverbindung ist die französische Gaz de France vertreten, die in Europa das größte Rohrnetz zum Transport von Gas betreibt. Das LWF der Universität Paderborn übernimmt neben Forschungsaufgaben im Rahmen des Projektes die Rolle des Projektkoordinators.

Das LWF arbeitet seit vielen Jahren in enger Kooperation mit der Industrie an der Weiterentwicklung der Fügetechniken und trug unter anderem maßgeblich zum Erfolg des europäischen Leonardo Da Vinci Projektes „AluMatter“ bei. Die dabei geleistete Forschungsarbeit, die eine interaktive E-Learning-Plattform zum Ziel hatte, wurde vor kurzem von Ján Figel (EU-Kommissar für Bildung, Ausbildung und Kultur) und der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Annette Schavan, ausgezeichnet.

Foto: Prof. Dr.-Ing. Ortwin Hahn, Leiter des Laboratoriums für Werkstoff- und Fügetechnik an der Universität Paderborn, (links) und Dipl.-Ing. Matthias Wißling, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Laboratorium für Werkstoff- und Fügetechnik
Foto: Prof. Dr.-Ing. Ortwin Hahn, Leiter des Laboratoriums für Werkstoff- und Fügetechnik an der Universität Paderborn, (links) und Dipl.-Ing. Matthias Wißling, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Laboratorium für Werkstoff- und Fügetechnik