Austauschveranstaltung zum Praxissemester der Lehramtsstudierenden

Rund 100 Lehrerinnen und Lehrer der Schulen in der Ausbildungsregion, die die Paderborner Lehramtsstudierenden im Praxissemester begleiten, Dozierende und Studierende der Universität Paderborn trafen sich im September zu einer Austauschveranstaltung, um sich über die Begleitung der Studierenden abzustimmen. Für die Mentorinnen und Mentoren unter den Lehrkräften, die zum ersten Mal Praxissemesterstudierende betreuen, gab es eine Einführung in das inhaltliche und organisatorische Konzept des Praxissemesters. Die erfahrenen Mentoren kamen in kleineren Runden zusammen, um Details der Ausgestaltung der Begleitung der Studierenden zu besprechen. Besonders gut aufgenommen wurde der Galeriegang – eine Posterausstellung, die Studienprojekte zeigte, die im Rahmen des Praxissemesters ausgearbeitet wurden. Viele Studierendenarbeiten, wie beispielsweise „Selbstgesteuertes Lernen fördern durch ein Lerntagebuch“ von Marie-Christin Quinders, trafen auf großes Interesse der Teilnehmenden – nicht zuletzt, weil sie auch die Bereicherung der Schulen durch die Studierenden deutlich machten. Herzstück dieser Veranstaltung sei dieser persönliche, unmittelbare Austausch, das Hinhören, das Verstehenwollen der anderen Perspektive und das Einbringen der eigenen, so Eva Koch und Erika Klassen, Mitarbeiterinnen am Zentrum für Bildungsforschung und Lehrerbildung (PLAZ) der Universität Paderborn und Ansprechpartnerinnen für den Austauschtag im Praxissemester.

Für 282 Lehramtsstudierende der Universität Paderborn startete das Praxissemester am 18. Septemberund führt sie fünf Monate lang an die Schule – zumindest für vier Tage in der Woche, denn an einem Tag in der Woche besuchen sie Begleitveranstaltungen der Universität und der Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung (ZfsL). Das ist eine Besonderheit der dritten und intensivsten Praxisphase vor dem Abschluss des Lehramtsstudiums: Das Praxissemester verbindet die Lernorte Schule, Universität und ZfsL in einer Weise, die den Studierenden nicht nur ausgiebige Praxiserfahrungen ermöglicht, sondern ihnen auch die Gelegenheit einräumt, diese wissenschaftlich zu bearbeiten und im Sinne der eigenen professionellen und persönlichen Entwicklung zur Lehrkraft zu reflektieren.

In der Schule ist die Kernaufgabe der Studierenden, eigenen Unterricht unter Anleitung vorzubereiten, durchzuführen und zu reflektieren. Darüber hinaus hospitieren sie, machen bei Projekten mit und nehmen am alltäglichen Schulleben teil. In den Begleitveranstaltungen der ZfsL befassen sie sich mit der Anwendung ihres theoretischen Wissens auf konkrete Unterrichtssituationen und damit, wie guter Unterricht geplant werden kann. Außerdem nehmen sie Erziehungsfragen und Themen wie Kollegiale Fallberatung und Unterrichtsanalyse in den Blick. In den universitären Veranstaltungen können die Studierenden ihre Praxiserfahrungen fachdidaktisch, bildungs- und erziehungswissenschaftlich aufgreifen und sich ein vertieftes Verständnis anhand entsprechender Theorien erarbeiten. Hier werden sie auch in ihrem Studienprojekt begleitet, denn im Praxissemester geht es auch um den Aufbau einer forschenden Grundhaltung. Dazu können beispielsweise Unterrichtsbeobachtungen oder Befragungen unter Schülerinnen und Schülern bzw. Lehrerinnen und Lehrern durchgeführt werden.

Das Konzept des Praxissemesters erfordert allein schon aus organisatorischer Sicht eine enge Zusammenarbeit der beteiligten Institutionen, insbesondere aber in inhaltlicher Hinsicht trägt sie entscheidend zum Gelingen des Praxissemesters bei. Dies geschieht in der Arbeit der Fachverbünde. Je Fach und für die Bildungswissenschaften treffen sich Lehrerinnen und Lehrer, Professorinnen und Professoren der jeweiligen Institute, Seminarausbilderinnen und -ausbilder der ZfsL in der Ausbildungsregion und Studierende des Lehramts sowie eine Vertreterin bzw. ein Vertreter des PLAZ regelmäßig, klären die gegenseitigen Verantwortlichkeiten in dieser Praxisphase und schaffen den inhaltlichen und organisatorischen Rahmen im Einklang mit den Anforderungen des Lehrerausbildungsgesetzes. Der regelmäßige Austausch zwischen den Mentorinnen und Mentoren soll diese Zusammenarbeit und Abstimmung zusätzlich fördern.

Der Mentorentag wird jährlich vom PLAZ in Kooperation mit den Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung Detmold und Paderborn angeboten. Wann der nächste stattfindet, erfahren Sie unter den Veranstaltungshinweisen auf der Homepage des PLAZ.

Foto (Universität Paderborn, Lea Wiebeler):Im Galeriegang konnten sich die Teilnehmenden über die Studienprojekte der Studierenden im Praxissemester informieren.