Universität Paderborn und Kiron Open Higher Education vereinbaren Kooperation, um Flüchtlingen Studium zu erleichtern

Prof. Dr. Birgit Riegraf, Vizepräsidentin für Studium, Lehre und Qualitätsmanagement der Universität Paderborn, und Hila Azadzoy von Kiron Open Higher Education haben am Freitag, 12. August, eine Kooperationsvereinbarung unterschrieben. Die Zusammenarbeit soll es Flüchtlingen erleichtern, mittels Online- und Präsenzstudium den Weg ins Studium zu finden. Die Kooperation dient dazu, Flüchtlingen den Zugang zum Studium zu vereinfachen, sie darin zu unterstützen, ein aufgrund von Fluchtgründen abgebrochenes Studium wieder aufzunehmen und fortzuführen, und es Flüchtlingen zu vereinfachen, einen Hochschulabschluss zu erwerben. 

Weltweit sind derzeit über 60 Millionen Menschen auf der Flucht. Auch in Deutschland sind in den letzten Monaten über eine Million Flüchtlinge angekommen. Viele von den Geflüchteten konnten trotz vorhandener Voraussetzungen aufgrund der instabilen politischen Lage in ihrem Land ein geplantes Studium nicht aufnehmen oder mussten ihr Studium abbrechen, manchmal kurz vor dem Studienabschluss. Viele der Flüchtlinge sind weiterhin an einer akademischen Ausbildung interessiert, sie haben alle Voraussetzungen dafür, sind hoch motiviert und wollen sich eine Zukunft aufbauen. Aufgrund bürokratischer Hürden wird der Zugang zum Studium in Deutschland allerdings häufig erschwert und viele der Flüchtlinge sind einfach über viele Monate hinweg zum Nichtstun verurteilt und können ihren Bildungsambitionen nicht nachgehen.

Die Kooperation setzt hier an: Kiron Open Higher Education möchte diese Hürden beim Zugang zum Hochschulstudium abbauen und den Zugang zum Studium durch ein Onlinestudium erleichtern. Das Studienangebot von Kiron ist gebührenfrei, der Zugang ist unbürokratisch geregelt und in den ersten beiden Jahren standortungebunden. Im dritten Jahr können die Studierenden an die Universität Paderborn wechseln, eine der mit Kiron kooperierenden Partnerhochschulen. Während der ersten zwei Jahre können Studierende fehlende Dokumente nachreichen, ihren Aufenthaltsstatus klären sowie Sprachbarrieren ab- und Sprachkenntnisse aufbauen. Für den Studienbeginn bei Kiron genügt ein Nachweis der Identität und des Status als Asylsuchende(r). Die Flüchtlinge erhalten dadurch die Gelegenheit, bereits diese zwei Jahre mit einem Studium sinnvoll zu nutzen und einen Studienabschluss vorzubereiten. Sogenannte Massive Open Online Courses (MOOCs) bekannter Universitäten wie Harvard oder Yale, aber auch die deutscher Hochschulen ermöglichen es den Studierenden, die ersten beiden Jahre ihres Studiums online zu absolvieren und dann an eine Partneruniversität wie die Universität Paderborn zu wechseln.

„Viele der Flüchtlinge haben enormes Potential, erfüllen alle Voraussetzungen für ein Studium und sind hoch motiviert, aber werden durch die politische Situation in ihrem Herkunftsland und durch hohe bürokratische Hürden bei uns gehindert und ausgebremst“, sagt Birgit Riegraf über die Kooperation. „Dieser frustrierenden Situation möchten wir durch die Kooperation mit Kiron etwas entgegensetzen. Die Flüchtlinge sollen die Möglichkeit zum Studium erhalten und sich eine Zukunft aufbauen können.“

Foto (Kiron, Lucas Schwarzer): Haben die Kooperationsvereinbarung unterschrieben: Prof. Dr. Birgit Riegraf (re.), Vizepräsidentin für Studium, Lehre und Qualitätsmanagement der Universität Paderborn, und Hila Azadzoy (li.) von Kiron Open Higher Educat
Foto (Kiron, Lucas Schwarzer): Haben die Kooperationsvereinbarung unterschrieben: Prof. Dr. Birgit Riegraf (re.), Vizepräsidentin für Studium, Lehre und Qualitätsmanagement der Universität Paderborn, und Hila Azadzoy (li.) von Kiron Open Higher Education.