Uni Paderborn und Brüderkrankenhaus St. Josef veranstalten Workshop für Schülerinnen und Schüler der Jahrgangstufen 11 und 12: Wie funktioniert ein Computertomograph?

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„Mathematik ist überall“, sagt Prof. Dr. Norbert Köckler, Spezialist für numerische Mathematik von der Fakultät für Elektrotechnik, Informatik und Mathematik (EIM) der Universität Paderborn. Er ist Fan seines Fachs und möchte seine Begeisterung für die Mathematik weitergeben an Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 11 und 12. „Die Idee für diesen Workshop ist mir im Rahmen der Ausstellung „Computer und Medizin“ im Heinz Nixdorf MuseumsForum gekommen. An der Funktionsweise des Computertomographen (CT) kann man bestens zeigen, dass Mathematik eine Schlüsseltechnologie ist.“ Kooperationspartner ist das Brüderkrankenhaus St. Josef, genauer gesagt die Klinik für Radiologische Diagnostik und Nuklearmedizin mit Chefarzt Priv. Doz. Dr. Marc Keberle.

Der Workshop findet statt am Freitag, 1. Juni, und am Samstag, 2. Juni 2007. Freitags haben alle Teilnehmer im Brüderkrankenhaus die Möglichkeit, die Arbeitsweise eines Computertomographen kennen zu lernen. Treffpunkt ist 14.45 Uhr im Foyer des Brüderkrankenhauses an der Husener Str. 46, Dauer etwa 90 Minuten. Am Samstag wird Prof. Dr. Norbert Köckler eine Einführung in die mathematischen Grundlagen der tomographischen Diagnostik geben. Anhand praktischer Beispiele können die Schülerinnen und Schüler anschließend einfache Berechnungen anstellen und einen „fiktiven Tumor“ aufspüren. Los geht’ s am Samstag um 8.55 Uhr. Treffpunkt ist das Foyer im Haupteingang auf dem Campus, Ende gegen 18 Uhr.    

„Die Schülerinnen und Schüler werden entdecken, dass Mathe keine staubtrockene Materie ist, die ohne Bezug zur Praxis gepaukt wird: Wir zeigen, dass Mathe durchaus anwendungsorientiert ist und sich berufliche Perspektiven beispielsweise im Gesundheitssektor bieten“, so Köckler. Beim CT werden Daten gesammelt und gespeichert. Mit Hilfe linearer Gleichungssysteme knacken Mathematiker bei der Weiterverarbeitung der Daten das eine oder andere Problem, wobei der Schlüssel die Entwicklung mathematischer Algorithmen ist. Ohne Mathematiker seien die riesigen Datenmengen, die eine moderne Spiral-Computertomographie erzeugt, gar nicht zu deuten, so Radiologie-Chefarzt Dr. Marc Keberle. Er wird den Schülerinnen und Schülern im Brüderkrankenhaus interessante Einblicke in den menschlichen Körper geben. Am Computer-Bildschirm lassen sich direkt im Anschluss an eine Computertomographie farbige Bilder beispielsweise des Brustkorbs, des Gehirns oder einzelner Gelenke betrachten. „Die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten eines CTs sind enorm, sie werden mit Hilfe der modernen Technik ständig verbessert und ersetzen zum Teil invasive, also „eindringende“ Eingriffe.“

An der Universität Düsseldorf hat es bereits zwei Mal erfolgreiche Workshops zu diesem Thema gegeben, nun hoffen auch die Initiatoren in Paderborn auf rege Teilnahme. Nähere Informationen: www.upb.de/ct-tag. Anmeldungen bis 24. Mai unter schuelertag@math.upb.de.

Foto (Christiane Bernert): Prof. Dr. Norbert Köckler (li.) von der Universität Paderborn und Privatdozent Dr. Marc Keberle, Chefarzt der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin des Brüderkrankenhauses St. Josef, vor dem Spiralcomputertomographen der
Foto (Christiane Bernert): Prof. Dr. Norbert Köckler (li.) von der Universität Paderborn und Privatdozent Dr. Marc Keberle, Chefarzt der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin des Brüderkrankenhauses St. Josef, vor dem Spiralcomputertomographen der Klinik. Dort und in der Universität findet der Schüler-Workshop statt.