Universität Paderborn: Weiterbildung für den russischen Transportsektor - Restrukturierungs-, Privatisierungs- und Modernisierungsprozesse in der Russischen Föderation

Vom 18. bis 21. April 2005 hält sich eine Delegation von russischen Hochschullehrern an der Universität Paderborn auf. Gemeinsam mit Prof. Dr. Klaus Rosenthal, Bereich Marketing der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, wird ein betriebswirtschaftliches Weiterbildungsangebot für Fach- und Führungskräfte aus dem Logistiksektor in der Russischen Föderation konzipiert.

Der Aufenthalt der russischen Delegation erfolgt im Rahmen des dreijährigen Tempus-Projekts „Managementwissen für den russischen Transportsektor“, das von Prof. Dr. Klaus Rosenthal koordiniert wird. Die Mitglieder der Delegation kommen von der Staatlichen Universität für Verkehrswesen in St. Petersburg (Nordwestrussland), der Staatlichen Technischen Universität Lipetsk (Zentralrussland) und der Fernöstlichen Staatlichen Universität für Verkehrswesen in Khabarovsk (Fernostrussland). Bei der Umsetzung des Projekts wird der Lehrstuhl Rosenthal von Professoren der Fakultät für Management und Organisation der niederländischen Reichsuniversität Groningen unterstützt, mit der eine langjährige Partnerschaft besteht.

Den Hintergrund des Projekts bilden die aktuellen Restrukturierungs-, Privatisierungs- und Modernisierungsprozesse in der Russischen Föderation. So wurde z. B. die russische Eisenbahn mit ihren 1,65 Millionen Mitarbeitern vor zwei Jahren in eine Holding-Gesellschaft (RZD) eingebracht. Unter diesem Dach müssen sich über 900 selbständige Unternehmen künftig unter marktwirtschaftlichen Bedingungen in einem bislang nicht bekannten Wettbewerbsumfeld behaupten. Ein großer Teil der Fach- und Führungskräfte dieser Unternehmen verfügt bisher nicht über die erforderlichen Kenntnisse und Erfahrungen in der Führung marktwirtschaftlicher Unternehmen. Die Wissensdefizite betreffen das gesamte Spektrum moderner betriebswirtschaftlicher Ausbildung. Mit dem Projekt soll ein Beitrag geleistet werden, diese Defizite zu lindern, indem an drei russischen Standorten modellhafte betriebswirtschaftliche Weiterbildungsangebote für Fach- und Führungskräfte aus Eisenbahn- und Speditionsunternehmen, Hafenbetrieben und sonstigen Institutionen aus dem Transport- und Logistikbereich etabliert werden sollen.

Mit diesem Projekt setzt Prof. Dr. Klaus Rosenthal seine seit 1996 kontinuierliche Zusammenarbeit mit russischen Hochschulen für weitere drei Jahre fort. Die Zusammenarbeit wird aus Mitteln des Tempus-Programms der Europäischen Kommission gefördert. Ebenfalls seit vielen Jahren koordiniert der Lehrstuhl Rosenthal TEMPUS-Projekte im ehemaligen Jugoslawien, in denen Ausbildungs- und Lehrangebote für Mittelstandsmanagement entwickelt wurden. Neue TEMPUS-Projekte in Bosnien Herzegowina und Serbien Montenegro sowie in der Ukraine befinden sich in der Beantragung.

Kontakt: Prof. Dr. Klaus Rosenthal, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
Tel.: 05251-60-3429, E-Mail: klaus.rosenthal@notes.uni-paderborn.de