Kurzfilme finden ihren Weg auf Paderborner Leinwand

Mit „Maßnahmen gegen Fanatiker“ eröffnete gestern die beliebte Kurzfilmnacht „Oberhausen trifft Paderborn“, die Studierende der Medienwissenschaften alljährlich im Cineplex Paderborn anbieten, mittlerweile im siebten Jahr. Man mag bei „Fanatismus“ an politischen Extremismus denken, doch der 1969 von Werner Herzog realisierte Kurzfilm ist ein verspielt-absurder Pseudo-Dokumentarfilm über Männer, die Tiere vor Fanatikern schützen wollen. Dieser Film bildete einen gelungenen Auftakt für ein Programm, das das diesjährige 60. Jubiläum des für Deutschland und seine (Film-)Geschichte so wichtigen Festivals nach Paderborn brachte: Die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen sind eines der ältesten und berühmtesten Festivals der Welt. Die Studierenden haben eine abwechslungsreiche Vielfalt an Filmen für das Paderborner Publikum ausgewählt. Ob animierte Tragikomödien, Kurzspielfilme über jugendliche Muslime oder Erotik im Netz: Die rund 150 Besucher des gestrigen Abends erfuhren, dass die studentische Projektgruppe der Universität Paderborn das Festival als Seismograph für politische und gesellschaftliche Klimaveränderungen verstand, sodass viele Filme zu anschließenden anregenden Diskussionen führten.

Das Publikum war begeistert von dem knapp zweieinhalbstündigen Programm, das Musikvideos bis hin zu Kurzspielfilmen von international bekannten Filmemachern wie Mara Mattuschka und Cate Shortland zeigte. Die studentischen Moderatoren Agata Pilarska und Oleksii Okhotiuk führten durch den Abend, der sich durch aufregende Bildmontagen, scharfe Kritik und bissigen Humor auszeichnete.

So wurde die seit sieben Jahren bestehende Tradition von „Paderborn trifft Oberhausen“ weitergeführt und gezeigt, dass die Idee der Paderborner Filmprofessorin Annette Brauerhoch, das Festival nach Paderborn zu holen, Bestand hat und immer wieder auf großen Anklang beim Publikum trifft. „Ich bin immer wieder begeistert, mit welchem Elan die Studierenden ein so umfangreiches Projekt in mehrmonatiger Arbeit selbständig auf die Beine stellen“, erklärt Annette Brauerhoch. Kurzfilme, die heute kaum noch eine Chance auf Vorführung im Kino haben, werden hier angemessen gewürdigt.

Der Abend schaffte es unter anderem durch die Unterstützung von Paderborn überzeugt., der Universitätsgesellschaft Paderborn, der Fachschaft Medienwissenschaften sowie dem Institut für Religionspädagogik und Medien, dem so spannenden Filmgenre eine große Bühne zu bieten. Das Publikum war angetan.

Haben Kurzfilmen Platz im Paderborner Cineplex verschafft: (v. l. n. r.): Nadja Glorius-Kröger, Tim Sifrin, Christine Becker, Agata Pilarska, Annette Brauerhoch, Oleksii Okhotiuk, Sarah
Haben Kurzfilmen Platz im Paderborner Cineplex verschafft: (v. l. n. r.): Nadja Glorius-Kröger, Tim Sifrin, Christine Becker, Agata Pilarska, Annette Brauerhoch, Oleksii Okhotiuk, Sarah Wissing und Alekper Imanov.