Vortrag von Monika Buscher (Lancester, UK) und Giulio Gullotta (Bundesamt für Bevölkerungsschutz) am Montag, 30. Juni: „Bevölkerungsschutz zwischen informationeller Selbstbestimmung, Persönlichkeitsrechten und körperlicher Unversehrtheit“

Im Rahmen der interdisziplinären Ringvorlesung „Never being alone again. Überwachung zwischen Albtraum und Utopie.“ sprechen Monika Buscher und Giulio Gullotta über den Bevölkerungsschutz. Der Vortrag findet um 18 Uhr im Hörsaal O2 statt.

Wir posten unser Mittagessen auf Instagram, posaunen unsere Geo-Daten über Foursquare in die Welt, vernetzen uns auf Facebook mit Freund_innen, veröffentlichen Selfies auf Tumblr oder protokollieren öffentlich unsere sportlichen Aktivitäten mit Selbstoptimierungstrackern wie Fitocrazy. In den letzten Jahren wurden Überwachungstechnologien wie biometrische Erkennung, GPS und Anderes in social & mobile media integriert und erfreuen sich – trotz NSA-Skandal – nach wie vor großer Popularität. Diese vermeintlich freundschaftliche Überwachung in Social-Media-Netzwerken scheint die Hoffnung anzusprechen, niemals wieder alleine sein zu müssen.

Zeitgleich wird Sicherheit zunehmend als High-Tech-Sicherheit gedacht, die in hohem Maße auf Überwachungstechnologien basiert und Risiken wie Terrorismus, aber auch Diebstahl oder ‚unsoziales‘ Verhalten abwehren soll. Staatliche und geheimdienstliche Überwachungsmaßnahmen werden spätestens seit Edward Snowdens NSA/GCHQ-Enthüllungen verstärkt als panoptischer Albtraum, in dem niemand jemals wieder alleine sein kann, kritisiert.

Die Ringvorlesung untersucht, in welchem Verhältnis diese beiden Formen der bottom-up und top-down Überwachung zueinander stehen. Durch Gäste aus den unterschiedlichsten Disziplinen gibt sie einen internationalen Überblick über aktuelle Fragestellungen zum Verhältnis von Sicherheit und Überwachung. Zusätzlich zu den Vorlesungen werden eine Cryptoparty durchgeführt sowie ein Workshop des Seminares für angewandte Unsicherheit (SaU) aus Berlin.

Die Vorlesung wird auf Deutsch und Englisch gehalten. Interessierte sind herzlich eingeladen.

Organisation und weitere Auskünfte:

Prof. Dr. Jutta Weber, M.A. Katrin M. Kämpf
Mediensoziologie
Fakultät für Kulturwissenschaften / Institut für Medienwissenschaften
Tel.: 05251-60-3282
jutta.weber@uni-paderborn.de , kmkaempf@mail.uni-paderborn.de