Universität Paderborn auf Hannover Messe: Heinz Nixdorf Institut und Fraunhofer unterstützen Entwicklung Intelligenter Technischer Systeme

Aktuelle Forschungsprojekte aus dem Spitzencluster »Intelligente Technische Systeme« it´s OWL zeigen das Heinz Nixdorf Institut der Universität Paderborn und die Fraunhofer-Projektgruppe Entwurfstechnik Mechatronik auf der Hannover Messe (Halle 16, Stand A04).

Das Heinz Nixdorf Institut und die Fraunhofer-Projektgruppe aus Paderborn zeigen neue Methoden und Technologien für die Entwicklung »Intelligenter Technische Systeme«. Diese stellen Entwickler und Unternehmen vor große Herausforderungen, das komplexe Zusammenspiel von Mechanik, Regelungstechnik, Elektronik und Software zielgerichtet zu gestalten. Die vorgestellten Methoden und Werkzeuge helfen Unternehmen, Fehler zu vermeiden und so Zeit und Kosten zu sparen.
 

VR-Conjoint-Analyse mit Virtual Reality – am Beispiel intelligenter Scheinwerfer

Das Heinz Nixdorf Institut stellt gemeinsam mit dem Institut für Anlagen und Systemtechnik der Universität Münster das it´s OWL MarktLab vor, eine »Virtual Reality«-basierte Conjoint-Analyse, mit der Unternehmen potentielle Kunden zu Produktentwicklungen befragen können.  Neu ist, dass komplexe erklärungsbedürftige Produkte mit der Technologie »Virtual Reality« präsentiert werden. Durch die Auswertung der Kundenpräferenzen kann der Nutzen für einzelne Leistungsmerkmale geschätzt und die Zahlungsbereitschaft ermittelt werden. In Kooperation mit der HELLA KGaA Hueck & Co. erleben und bewerten Kunden auf der Hannover Messe verschiedene Konzepte für selbstjustierende intelligente Scheinwerfer im Rahmen einer interaktiven Nachtfahrt. Die anschauliche Darstellung der Produktfunktionen mit „Virtual Reality“ ermöglicht den Kunden, die komplexen Lösungsvarianten besser zu verstehen und eine genauere Bewertung vorzunehmen.
 

Selbstjustierende intelligente Scheinwerfertechnologie

Die Fraunhofer-Projektgruppe Entwurfstechnik Mechatronik stellt in Zusammenarbeit mit der HELLA KGaA Hueck & Co. im Rahmen des Projekts it´s OWL Assist ein Scheinwerfersystem vor, welches eigenständig Umfeld- und Fahrzeugdaten analysiert und auf Grundlage dieser die optimale Scheinwerfereinstellung mechanisch regelt. Das richtige Zusammenspiel der Komponenten Material, Sensorik, Datenverarbeitung und Aktorik ist hierbei entscheidend: Eine selbstregelnde Antriebstechnik ersetzt die bisher zur manuellen Einstellung benötigten mechanischen Elemente der Scheinwerfer. Innovative Sensoren werten die Umgebungsinformationen aus und wandeln diese in Ansteuerungssignale um. Ein Aktorsystem verwendet diese dann zur kontinuierlichen Scheinwerferjustierung. An einem Prototoypen wird die Funktionsweise des neuartigen Scheinwerfers vorgestellt.
 

Virtueller Design Review – am Beispiel einer Teig-Knetmaschine

Kennzeichen intelligenter technischer Systeme ist die hohe Produktkomplexität. Virtuelle Design Reviews helfen hier, dies zu beherrschen, indem sie die Kommunikation im Entwicklungsteam erleichtern. Das Virtuelle Design Review basiert auf einem interaktiven 3D-Modell des in Entwicklung befindlichen Produkts. Typischerweise werden so z.B. Bauteilmaße überprüft, Montage und Bauvorgänge dargestellt sowie Simulationen von Bewegungen und Abläufen durchgeführt.  Das am Heinz Nixdorf Institut entwickelte Softwaresystem ist dabei skalierbar: Komplexe 3D-CAD-Modelle können interaktiv auf unterschiedlichen Hardware-Plattformen vom Smartphone bis zum PC-Cluster visualisiert werden.

Im Querschnittsprojekt „Mensch-Maschine-Interaktion“ des Spitzencluster »it’s OWL«  wurde das System für den Einsatz insbesondere bei kleinen und mittleren Unternehmen erweitert: die Nutzung des virtuellen Design Reviews wurde erleichtert, die Interaktion mit den virtuellen Prototypen vereinfacht. Das System wird am Beispiel einer Teig-Knetmaschine von WP Kemper GmbH präsentiert.
 

Ressourceneffiziente Selbstoptimierende Wäscherei
 

Industrielle Wäschereien müssen aufgrund der Markt- und Wettbewerbssituation zukünftig schnell und kostengünstig arbeiten. Eine nachhaltige Einsparung von Ressourcen, wie Energie, Waschmittel, Wasser etc., ist essentiell. Zusammen mit der Herbert Kannegießer GmbH stellt die Fraunhofer-Projektgruppe Entwurfstechnik Mechatronik das Innovationsprojekt it‘s OWL-ReSerW vor.

Ziel des Forschungsprojekts ist die erhebliche Verbesserung der Ressourceneffizienz industrieller Wäschereien. Durch Methoden und Verfahren der Selbstoptimierung soll insbesondere der Bedarf an Energie deutlich reduziert werden und der  ökologische und der ökonomische Nutzen gesteigert werden. Im Rahmen des Projekts werden dazu intelligente Regelungs-, Steuerungs- und Optimierungsstrategien entwickelt, die das Zusammenspiel der Maschinen und die Prozesse der gesamten Wäscherei optimieren.
 

Dipl.-Ing. Michael Grafe

Heinz Nixdorf Institut
Universität Paderborn
Produktentstehung
Fürstenallee 11
33102 Paderborn

Telefon: +49 (0) 52 51 / 60 62 34
Telefax: +49 (0) 52 51 / 60 62 68
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Abbildung: Virtuelles Design Review eines Produktionssystems am Beispiel einer Brötchenanlage der WP Kemper GmbH (© Heinz Nixdorf Institut)
Abbildung: Virtuelles Design Review eines Produktionssystems am Beispiel einer Brötchenanlage der WP Kemper GmbH (© Heinz Nixdorf Institut)
Abbildung: Virtuelle Testfahrt mit einem intelligenten Scheinwerfersystems im Nachtfahrtsimulator (© Heinz Nixdorf Institut)
Abbildung: Virtuelle Testfahrt mit einem intelligenten Scheinwerfersystems im Nachtfahrtsimulator (© Heinz Nixdorf Institut)