Paderborner Informatik mit aktueller Forschungsarbeit auf CeBIT – Adaptives Verfahren für dynamische Ressourcenplanung macht Mobilfunknetze grüner

Vom 10. bis 14. März findet die weltgrößte Messe für Informations- und Kommunikationstechnologien „CeBIT“ in Hannover statt. Mit dem Projekt Communicate Green ist der Forschungsbereich von Prof. Dr. Holger Karl, Institut für Informatik, Universität Paderborn, unter dem Dach des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) in Halle 9, Stand E 24, auf der CeBIT vertreten.

Das Communicate Green Projekt wird wesentlich zur Erhöhung der Energieeffizienz von Kommunikationsnetzen beitragen: Ein Einsparpotenzial von bis zu 2 Mt CO2 pro Jahr in Deutschland wird adressiert – bei gleichzeitig erhöhten Bandbreiten für den Nutzer. Ansatzpunkt ist die selbstorganisierte, kontextbasierte Konfiguration des Netzes. Durch Unterscheidung der Benutzungsart, wie Telefonie, Internet, kann feiner zwischen Energieaufwand und notwendiger Dienstgüte abgestimmt werden. Es werden Systeme für eine solche Netz-Konfiguration entwickelt, die Informationen aus Zugangsnetzen und Kernnetz sowie aus mobilen Endgeräten gemeinsam betrachtet. Außerdem wird der Betrieb des Kernnetzes verbessert, indem Kontroll- und Datenfunktionen auf ausgewählter Hardware ausgeführt und nicht benötigte Hardware abgeschaltet werden kann. Resultate dieser Arbeiten sind neuartige Verfahren und Protokolle.

Matthias Keller vom Institut für Informatik stellt eine in Paderborn entwickelte Testumgebung vor und demonstriert auf der CeBIT, wie eine selbstorganisierte Adaption von Betriebsparametern aussehen könnte. „Wir haben ein Steuerungssystem entwickelt, das die Bereitstellung von komplexen Anwendungen in Standort-übergreifenden Cloud-Umgebungen automatisierte. Der notwendige Ressourceneinsatz wird in Abhängigkeit zu verschiedenen Optimierungszielen, wie Energieverbrauch, über die Zeit dynamisch ermittelt“, so Keller. Diese Anpassungen werden durch komplexe Algorithmen als Reaktion auf Änderungen der Last- oder Netzsituation ausgelöst. In der Testumgebung werden verschiedene Optimierungsalgorithmen zusammen mit dem Steuerungssystem evaluiert. Dieser neue Ansatz verspricht nicht nur eine verbesserte Servicequalität, sondern ermöglicht durch die Zuweisung der genau benötigten Ressource für die jeweilige Anwendung eine energieeffizientere Arbeitsweise.

Nähere Informationen zu dem Projekt finden sich hier: https://www.cs.uni-paderborn.de/fachgebiete/fachgebiet-rechnernetze/people/matthias-keller/adt.html

Foto (Matthias Keller): Studierende und Mitarbeiter des Projektes ComGreen testen, wie Optimierungsalgorithmen im Testbett laufen.
Foto (Matthias Keller): Studierende und Mitarbeiter des Projektes ComGreen testen, wie Optimierungsalgorithmen im Testbett laufen.
Foto (Matthias Keller): Testbett, das die Bereitstellung von komplexen Anwendungen in Standort-übergreifenden Cloud-Umgebungen automatisiert.
Foto (Matthias Keller): Testbett, das die Bereitstellung von komplexen Anwendungen in Standort-übergreifenden Cloud-Umgebungen automatisiert.