Bildhauerei zwischen autonomer Plastik und raumgreifender Skulptur

Stefan Wissel, Mary Miss, Bruce Nauman, Franz West und Rirkrit Tiravanija

In der Ringvorlesung "Kunst(be-)griffe" des Institutes Kunst, Musik, Textil am Mittwoch, 19. Juni, von 16 bis 18 Uhr beschäftigt sich Prof. Dr. Sara Hornäk mit der Skulptur in Zeiten ihrer Entgrenzung zwischen autonomer Plastik und raumgreifender Skulptur. Wie hat sich das Verhältnis von Werk, Betrachter und Raum in den letzten Jahrzehnten verändert, welche Rolle spielt der entstehende Erfahrungsraum und inwiefern kann Werkautonomie bei zunehmender Kontextualisierung dennoch aufrecht erhalten werden?

Anhand einer Skulptur von Stefan Wissel wirft der Vortrag die Frage nach dem Verhältnis von Skulptur und Installation auf, an einem Werk von Mary Miss wird der mit der "Befreiung" vom Sockel einhergehende Wandel von Horizontale zu Vertikale thematisiert. Auf welche Weise die begehbaren Skulpturen von Bruce Nauman veränderte Raumerlebnisse ermöglichen, wie Franz West die Benutzbarkeit des plastischen Objektes in den Vordergrund rückt und inwiefern Rirkrit Tiranavija soziale Handlungsräume konstruiert, untersucht Sara Hornäk, um am Beispiel dieser fünf Positionen, die auf ganz verschiedene Weisen bisherige Begriffe der Skulptur erweitern, gattungspezifische Abgrenzungsversuche und Dichotomien zur Diskussion zu stellen.