festival contre le racisme 2013 vom 10.-14 Juni an der Universität

Die Idee des Festivals und was dahinter steckt: Rassismus und Diskriminierung sind Themen, welche auch für die Studierenden relevant sind. Übergriffe von extrem Rechten sind nur die Spitze des Eisberges. Ständig werden ausländische Studierende mit Hürden konfrontiert, die deutschen Studierenden aufgrund ihrer Staatsbürgerschaft unbekannt sind. Eine diskriminierende Ausländer*innengesetzgebung und ein oft inakzeptabler Umgang mit Flüchtling*innen und Migrant*innen sind Alltag.
Im Rahmen dessen veranstalten der Projektbereich Eine Welt und der AStA der Uni Paderborn das bundesweit stattfindende  festival contre le racisme zum nun fünften Mal. In unserer Aktionswoche können sich vor allem Studierende aber natürlich auch alle anderen Interessierten an unserem Infotisch und bei den Abendveranstaltungen über Themen wie Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus, Flüchtlingspolitik oder die Situation ausländischer Studierender informieren und diskutieren.

Programm für die Universität Paderborn
Täglich:         Lesen *Reden * Informieren * Diskutieren * Tee trinken    
Infostand * Von 11-14 Uhr * Im Bibo-Foyer
Vom 10. bis zum 14. Juni habt ihr die Möglichkeit  uns am Infostand im Bibo-Foyer zu besuchen. Dort kann sich über aktuelle Themen der Diskriminierung und des Rassismus informiert, sowie näheres zum Programm des festival contre le racisme in Erfahrung gebracht werden.

Am Montag:         Das Schweigen brechen, weibliche Genitalverstümmelung beenden
Vortrag * Um 19 Uhr * Im  Hörsaal C2 * Uni Paderborn
Vortrag von Rugiatu Turay (Amazonian Initiative Movement) und Verena Kirschner (Terre des Femmes) über Genitalverstümmelung in Sierra Leone. Das Amazonian Intitiative Movement, mit den passenden Initialen AIM, ist eine unabhängige Frauenrechtsorganisation, die 2003 von Rugiatu Turay in der sierra-leonischen Kleinstadt Lunsar gegründet wurde. Die Vision von AIM sind starke, selbstbestimmte Frauen, welche die Herausforderungen ihres Lebens selbstbewusst meistern. Die Mitglieder des Vereins verstehen ihre Aufgabe darin, die Rechte von Mädchen und Frauen durch Bildung, Anwaltschaft und Empowerment zu schützen. Das Hauptziel der Arbeit ist die Überwindung der weiblichen Genitalbeschneidung, von der über 90 Prozent der Mädchen und Frauen in Sierra Leone betroffen sind. Darüber hinaus engagiert sich der Verein gegen weitere Frauenrechtsverletzungen wie Zwangsverheiratung und häusliche Gewalt. AIM unterhält ein Schutzhaus für Mädchen und führt Ausklärungsarbeit und einkommensschaffende Projekte durch sowie politische Arbeit auf lokaler, nationaler, regionaler und internationaler Ebene.

Am Dienstag:            Bühne für Menschenrechte - Asyl-Monologe
Theateraufführung * Um 20 Uhr * In der Studiobühne * Uni Paderborn
Vorbild für die „Bühne für Menschenrechte“ sind die „Actors for Human Rights“ in Großbritannien, die seit 2006 ein Netzwerk bilden und seit dem bereits zehn dokumentarische Theaterstücke in über 400 Auftritten aufgeführt haben.
Wie die Asyl-Monologe der „Bühne für Menschenrechte“ erzählen ihre Vorführungen von Menschen, die Grenzen überwunden haben, die nicht locker ließen um eine Perspektive für ihr Leben zu finden und die dabei Verbündete gefunden haben, in ihrem ganz persönlichen Kampf gegen die unmenschliche Abschiebepraxis der europäischen Staaten.  Es kommen Menschen zu Wort, die  unter aussichtslosen Bedingungen immer weiter gemacht haben - mit dem Ziel eines menschenwürdigen Lebens in einem Mindestmaß an Sicherheit.
Diese Menschen kommen zu Wort. Ihre Wut, ihre Nachdenklichkeit, die Schwankungen zwischen Hoffnung und Enttäuschung machen sie wütend und nachdenklich, traurig und hoffend. Die Stimmen der Menschen, die hier zu Gehör gebracht werden, bewegen und ermutigen uns. Sie haben keine Alternative zum Weitermachen, und gerade dies ist es, was die Zuschauerinnen und Zuschauer auffordert selbst aktiv zu werden.
In einer anschließenden Diskussion werden Menschen aus unserer Umgebung kommen, die selbst Betroffene sind. Sie werden in ihren eigenen Worten erzählen, was für Erfahrungen sie gemacht haben. Außerdem werden Menschen von ihrer täglichen Arbeit berichten, bei der sie sich z.B. mit Behörden rumschlagen müssen, um Geflohenen dabei zu helfen, hier ein „freies“ Leben führen zu können.

Am Mittwoch:                      "Welche Solidarität brauchen (selbstorganisierte) Flüchtlinge?"
Vortrag * Um 19 Uhr * Im  Hörsaal C2 * Uni Paderborn
Rex Osa vom Flüchtlingsforum „The Voice Refugee Forum“ wird uns über seine persönlichen Erfahrungen mit der repressiven Asylpolitik in Deutschland, die akute Bedrohung durch Abschiebung, sowie über Fluchterfahrung im Allgemeinen berichten. Uns ist es sehr wichtig diesen Blickwinkel zeigen zu können, anstatt wie üblich Asylexpert*innen sprechen zu lassen, die die Situation nur aus einem mitfühlenden und distanzierten Blickwinkel darstellen können. Nur wer selbst in der Situation steckt, kann wirklich sagen wie hart es ist und wie man sich dabei fühlt.

Am Donnerstag:     Fette Slam-Revue
Slam-Revue * Einlass ab 19:30 Uhr * Beginn um 20 Uhr * im Hörsaal C2 * Uni Paderborn
Sicherlich einer der Highlights für die Freunde gepflegter Wortkunst. Mit den Paderborner Slammer*innen Dean Ruddock, Karsten Strack, Angelika Peplinski, Lucas Machwitz & Pascal Mollet bieten wir euch 5 echte Profis ihres Fachs. Einfach vorbei kommen, staunen und sicherlich auch lachen.
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Sogar für den Slam!
Veranstalter:
Projektbereich Eine Welt und der AStA Paderborn