Geschäftsideen weitergedacht, Netzwerk erweitert – entrepreneur-camp OWL führt Unternehmer zusammen

Das entrepreneur-camp OWL hat vergangenen Samstag Gründungsinteressierten und Selbstständigen im Konferenzzentrum des Technologieparks Paderborn eine Plattform für angeregte Diskussionen und zum Netzwerken geboten. In einem angegliederten Ideenwettbewerb wurden drei innovative Geschäftsideen prämiert.

Häufig werden innovative Geschäftsideen schnell verworfen und viel Potenzial bleibt ungenutzt. „Aufgabe der Juroren ist unter anderem, kritische Fragen zu stellen und konstruktives Feedback zu geben. Im Rahmen dieses Wettbewerbs konnte die Jury alle präsentierten Vorhaben positiv bewerten und zur Weiterentwicklung oder Umsetzung ermutigen.“ fasst  Dr.-Ing. Thomas Müller von der ATHENA Technologie Beratung GmbH, der zum zweiten Mal Mitglied der Jury war, den Tag zusammen. Thomas John hat mit Linda Englisch auf Basis einer mobilen Anwendung den innovativen Ansatz entwickelt, den Verbraucher bei der effizienten Identifikation geeigneter Lebensmittel zu unterstützen und damit den ersten Platz und 1.500 Euro Prämie erzielt. Dr.-Ing. Kalman Graffi entwickelte ein Peer-to-Peer-Rahmenwerk, mit dem sich verschiedene soziale Netzwerke sicher betreiben lassen, belegt damit Platz 2 und erhält 1.000 Euro. Mit diesem Ansatz durchbricht Graffi das Dogma der Datennutzung durch selten vertrauenswürdige Anbieter und bietet stattdessen eine nutzerzentrierte sichere Alternative. Platz 3 und 500 Euro erhalten Fabian Christ und Benjamin Nagel für die Entwicklung eines innovativen Kundenmanagement-Systems für kleine Unternehmen. Besonderes Merkmal dieses Systems ist, dass durch den Einsatz semantischer Technologien die Anforderung einer einfachen und vor allem kostengünstigen Anpassung durch den Anwender Rechnung getragen wird.

„Das entrepreneur-camp bietet eine attraktive Plattform, die unter dem Fokus „Unternehmertum und Selbstständigkeit“ den individuellen Interessensschwerpunkten der Teilnehmer gerecht wird. Veranstaltungen mit diesem Format würde ich gern häufiger in der Region besuchen“, so Samir Roshandel, Teilnehmer des Events. Leonard Kaup, Mitarbeiter der TechnologieParkPaderborn GmbH und Mitorganisator der Veranstaltung, zieht das Fazit: „Die gute Beteiligung von rund 50 Teilnehmern und spannende Diskussionsthemen bestätigen die Akzeptanz und den Bedarf dieses Veranstaltungsformates in Ostwestfalen-Lippe.“ Zudem konnten die Gäste durch Kompetenzdiagnosen einiges über ihr persönliches Unternehmerprofil erfahren und nützliche Schlüsse ziehen. Nach der Prämierung konnten die Teilnehmer ihre Gespräche in lockerer Atmosphäre im SmartHome Paderborn ausklingen lassen.

Das entrepreneur-camp ist eine Veranstaltung des EU-geförderten Projekts „open entrepreneur-lab“, welches Gründungsinteressierten aus ganz OWL umfangreiche und kostenlose Beratung und Unterstützung anbietet. Initiatoren des Projekts sind die Fachhochschule des Mittelstands in Bielefeld, TechnologieParkPaderborn GmbH, Universität Paderborn und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Paderborn. Informationen unter http://www.open-e-lab.de/.
  

Kurbeschreibungen zu den Siegern des Ideenwettbewerbs
 

1. Platz

Heutzutage enthält kaum ein Lebensmittel nur die Inhaltsstoffe, die man darin erwartet. Der Erdbeerjoghurt schmeckt nicht wegen des hohen Fruchtanteils nach Erdbeeren, sondern wegen der Zusatzstoffe. Es gibt Analogkäse ohne Milch – und Ersatzschinken, der statt Schinken nur zusammengepresste Fleischreste enthält. Für den Verbraucher allein ist es praktisch unmöglich, solche Lebensmittelimitate zu erkennen. Daher haben die Gewinner auf Basis einer mobilen Anwendung einen innovativen Ansatz entwickelt, der den Verbraucher bei der effizienten Identifikation geeigneter Lebensmittel unterstützt.
 

2. Platz

Die Idee umfasst ein Peer-to-Peer-Rahmenwerk für soziale Netzwerke. Mit diesem Rahmenwerk lassen sich äußerst kostengünstig, sicher und mit reichem Funktionsumfang verschiedene soziale Netzwerk betreiben. Der Ansatz durchbricht das Dogma der Datennutzung durch selten vertrauenswürdige Anbieter und bietet stattdessen eine nutzerzentrierte sichere Alternative, die sowohl für weltweite persönliche Netzwerke, für Kollaborations- und Kommunikationstools als auch für Social Intranets genutzt werden kann.
 

3. Platz

Kundenmanagement-Systeme für den Mittelstand haben andere Anforderungen als die Systeme, die bei großen Unternehmen zum Einsatz kommen. Ein wichtiger Unterschied besteht darin, dass kleine Unternehmen in der Lage sein müssen, ihr Kundenmanagement-System selbstständig anzupassen. Existierende Lösungen am Markt ziehen jedoch hohe Folgekosten für notwendige Anpassungen durch Experten nach sich. Diese Anpassungen sind in der Regel jedoch notwendig, um das System für die eigenen Bedürfnisse effektiv einsetzen zu können. Durch den Einsatz semantischer Technologien sind innovative Kundenmanagement-Systeme von morgen realisierbar, die der Anforderung einer einfachen Anpassung durch den Anwender gerecht werden. Der neuartige Systemaufbau ermöglicht es darüber hinaus, innovative Funktionen auf Basis semantischer Verknüpfungen im Bereich des Kundenmanagements umzusetzen, die andere Hersteller nicht bieten können.

Foto (v. li.): Fabian Christ, Dr.-Ing. Thomas Müller (Jury), Marcus Miesler (Jury), Thomas John, Uwe Lück (Jury), Dr.-Ing. Kalmann Graffi, Christoph Meironke
Foto (v. li.): Fabian Christ, Dr.-Ing. Thomas Müller (Jury), Marcus Miesler (Jury), Thomas John, Uwe Lück (Jury), Dr.-Ing. Kalmann Graffi, Christoph Meironke