Golfakademie und Sportmedizin Paderborn präsentierten „das Gehirn des Golfers“ auf dem World Scientific Congress of Golf in Phoenix, USA – Neue Möglichkeiten der Trainingsoptimierung

300 Forscher aus der ganzen Welt trafen sich kürzlich in Phoenix, USA, um die Sportart Golf aus unterschiedlichen Perspektiven zu diskutieren. Mit dabei war auch die Abteilung „Exercise & Brain“ des Sportmedizinischen Institutes der Universität Paderborn unter der Leitung von Dr. Jochen Baumeister. Der Wissenschaftler stellte dort in Kooperation mit der durch die Exercise & Brain Foundation geförderten Paderborner Golfakademie die neuesten neurowissenschaftlichen Forschungsergebnisse über das Gehirn des Golfers vor.

Schon seit Jahren ist die Arbeitsgruppe „Exercise & Brain“ unter der Leitung von Dr. Jochen Baumeister weltweit führend, wenn es um wissenschaftliche Erkenntnisse rund um das Thema Golf und Gehirn geht. Die Forscher versuchen, die Gehirnaktivitäten während des Golfens zu entschlüsseln. Auf dem Kongress konnten erstmals mittels EEG aufgezeichnete Gehirnaktivitäten dargestellt werden, die darauf hindeuten, dass gute Golfer ihr Arbeitsgedächtnis effizienter nutzen. Dies kann in Zukunft helfen, Möglichkeiten der Trainingsoptimierung zu finden, aber auch Hilfestellungen hinsichtlich eines gesundheitlichen Nutzens zu erhalten. Dr. Baumeister stellte in diesem Zusammenhang auch mögliche Anwendungsfelder vor. Dazu gehört unter anderem ein Projekt zur Demenzprävention, in dem die Sportart Golf eine wichtige Rolle spielt. Es soll im Sommer in Paderborn starten.

„Wir haben festgestellt, dass Koordinationstraining in der Lage ist, Gedächtnissysteme positiv zu beeinflussen. Wir möchten daher versuchen, die Sportart Golf mit ihrem koordinativen Anforderungsprofil zur Prävention von Demenzerkrankungen zu nutzen und diesen Prozess zu evaluieren“, erklärt Dr. Baumeister. Dieser für Golfer neue Ansatz stieß auf dem Kongress auf großes Interesse bei den Wissenschaftlern und sorgte für spannende Diskussionen.
 


 

Zusatzinformationen

Mit der Gründung der Golfakademie wurde die Idee von Prof. Heinz Liesen verwirklicht, ein innovatives Spiel- und Bewegungsfeld für die Sportart Golf zu schaffen, das gleichzeitig für die Entwicklung und Erforschung komplexer Zusammenhänge der Interaktion von Muskeln und Gehirn im Golfsport geeignet ist. Heute ist die Golfakademie Denk-, Forschungs-, Lehr- und Lernwerkstatt. Sie bietet ein Umfeld für Studierende, Tätige in medizinisch-therapeutischen Bereichen, für Schüler, Leistungssportler, Trainer, Menschen mit Behinderung u. v. m. Getragen wird die Einrichtung von der Exercise & Brain Foundation (EBF). Die EBF wurde 1987 gegründet und ist ein als gemeinnützig anerkannter eingetragener Verein. Satzungsziel ist die Entwicklung von Konzepten zur Gesundheit in ganzheitlichem Sinne mit dem Schwerpunkt, die Weiterentwicklung und Etablierung des Forschungs- und Entwicklungsgebietes „Sport und Gehirn“ in Deutschland zu fördern.