Begrüßung japanischer Gaststudierender an der Universität

Neues Kooperations- und Förderprogramm der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften

22 Austauschstudierende aus Japan hat die Universität Paderborn jetzt zum Wintersemester 2011/2012 an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften begrüßt. Ein neues Kooperations- und Förderprogramm der Fakultät ermöglicht ihnen den Aufenthalt in Paderborn. Die Begrüßungsveranstaltung am Donnerstag, 13. Oktober, im Jenny-Aloni-Gästehaus diente auch dem Kennenlernen der Paderborner Gastfamilien.

Fast 50 Familien hatten sich nach einem Zeitungsaufruf bereit erklärt, die Austauschstudierenden zu sich nach Hause einzuladen und ihnen einen Eindruck vom Leben in Deutschland abseits der Universität zu ermöglichen. „Da wir als Unternehmer ein Büro in Tokio haben und schon mit unserer Familie dort waren, haben wir einen besonderen Bezug zu Japan. Jetzt wollen wir gerne etwas von uns zeigen“, erklärt Angelika Hanselmann. Auch ihre „Gaststudentin“ Kotomi Yokokawa (19) hofft auf regelmäßige Besuchsmöglichkeiten während ihres einjährigen Aufenthalts.

Seit vier Wochen sind sie und ihre Kommilitonen von der Tohoku Universität sowie Studierende von der Universität Oita bereits in Paderborn. Der größte Unterschied, den sie bisher zwischen den Kulturen festgestellt haben? „Das Bier ist günstiger und leckerer. Aber die Supermärkte sind hier leider sonntags geschlossen“, scherzt Ryosuke Kaneko (22) in bereits fortgeschrittenem Deutsch. Das Essen sei für sie der größte Unterschied, schildert auch Emi Sato (21) ihre bisherigen Erlebnisse.

Interkulturelle Erfahrungen sind laut Koordinator Stefan Jungblut fast ebenso wichtig wie der akademische Aspekt des neuen Austauschprogramms, das ein speziell abgestimmtes Lehr- und Betreuungsangebot für die japanischen Studierenden in ihren verschiedenen Studienabschnitten beinhaltet. Unter anderem ist ein erweitertes englischsprachiges Studienprogramm und ein Sommerkursangebot konzipiert worden. Die Bereitstellung einer japanisch-sprachigen Kontaktperson, persönliches Mentoring und Coaching sowie einführende und semesterbegleitende Sprachkurse sollen neben weiteren Angeboten zur Orientierung im neuen Sprach- und Kulturraum beitragen.

Die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften pflegt langjährige Partnerschaften im asiatischen Raum und hat für ihre Studierenden bereits vor einigen Jahren das Studien- und Austauschprogramm „Asian Studies in Business and Economics“ (ASBE) etabliert. Das Kooperationsabkommen mit der 1907 als dritte kaiserliche Universität gegründeten Universität Tohoku in Japan kam erst im Januar 2011 hinzu. Aufgrund der Beeinträchtigungen des dortigen Universitätsbetriebs durch die Naturkatastrophe im März dieses Jahres hat die Paderborner Fakultät kurzfristig das spezielle Kooperations- und Förderprogramm für Studierende der Graduate School of Economics and Management organisiert.

„Die Ereignisse haben uns alle sehr betroffen gemacht“, versicherte Dr. Ursula Toyka-Fuong vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), der die Stipendien für die Austauschstudierenden und einen begleitenden Dozentenaustausch aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert. Umso mehr freue sie sich über das Engagement der Paderborner Universität. „Besonderer Dank gilt auch den Studierenden und Lehrenden der Fakultät, dem Präsidium und dem International Office der Universität sowie der Stiftung Studienfonds OWL für ihre Unterstützung“, ergänzte Stefan Jungblut.

Text/Fotos: Frauke Döll, Referat Presse und Kommunikation

Lernen sich gerade kennen: Angelika Hanselmann und ihre „Gaststudentin“ Kotomi Yokokawa.
Lernen sich gerade kennen: Angelika Hanselmann und ihre „Gaststudentin“ Kotomi Yokokawa.
Freuen sich über die nette Begrüßung: die japanischen Austauschstudierenden mit Bärbel Schürrle vom International Office (links), Vizepräsident Prof. Dr. Bernd Frick (Mitte) und Dr. Ursula Toyka-Fuong vom DAAD (rechts).
Freuen sich über die nette Begrüßung: die japanischen Austauschstudierenden mit Bärbel Schürrle vom International Office (links), Vizepräsident Prof. Dr. Bernd Frick (Mitte) und Dr. Ursula Toyka-Fuong vom DAAD (rechts).
Dr. Ursula Toyka-Fuong vom DAAD tauscht sich mit den japanischen Studierenden aus.
Dr. Ursula Toyka-Fuong vom DAAD tauscht sich mit den japanischen Studierenden aus.
Gute Stimmung im Gästehaus.
Gute Stimmung im Gästehaus.
Berichten von ihren bisherigen Erfahrungen in Deutschland: Emi Sato (2. v. l.) und Ryosuke Kaneko (Mitte)
Berichten von ihren bisherigen Erfahrungen in Deutschland: Emi Sato (2. v. l.) und Ryosuke Kaneko (Mitte)