ElektroMobil.NRW2 Wettbewerb: Jury wählt 14 Verbundprojekte aus, darunter zwei der Universität Paderborn

Zwei Projekte der Universität Paderborn sind bei dem Wettbewerb „ElektroMobil.NRW“ von einer unabhängigen Jury aus Wissenschaft und Wirtschaft zur Förderung vorgeschlagen. Zu den Projekten gehören "Pfleg!E-mobil - Elektromobilität im Anwendungskontext: Verbesserung der Marktgängigkeit von Elektrofahrzeugen insbesondere für gewerbliche Fuhrparke einer ambulanten Pflegeflotte", an dem das C-LAB und der Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik unter der Leitung von Prof. Dr. Dennis Kundisch, Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik 2, beteiligt sind und "Domänenübergreifende Simulation von Marktmodellen für eine effektive Elektromobilitätsinfrastruktur", das vom s-lab – Software Quality Lab koordiniert wird und an dem das C-LAB, das PC2 und zwei Lehrstühle aus der Paderborner Wirtschaftsinformatik (Prof. Suhl und Prof. Kundisch) beteiligt sind. An dem Projekt sind die Paderborner Unternehmen E.ON Westfalen Weser, MORPHO eDocuments, Orga Systems und UNITY aus Büren beteiligt.

Landesweit wurden 35 Projektskizzen vorgelegt, 14 Vorhaben mit 65 Partnern wurden von der Jury für die Förderung vorgeschlagen. Das Gesamtvolumen der Projekte umfasst rund 22,2 Millionen Euro, 14,7 Millionen Euro davon werden gefördert.

Mit dem Förderwettbewerb ElektroMobil.NRW sucht das Land Nordrhein-Westfalen die besten Ideen, um zukünftig Mobilität bezahlbar und umweltverträglich möglich zu machen. Im Zentrum stehen dabei umweltfreundliche Zukunftstechnologien insbesondere für die Entwicklung elektrisch angetriebener Fahrzeuge und der dafür notwendigen Infrastruktur. Die Themen des Wettbewerbs "ElektroMobil.NRW" konzentrieren sich auf die Speicherung elektrischer Energie, die Fahrzeugentwicklung, Infrastruktur und Ladetechnik sowie als übergreifendes Thema Gesetzgebung, Akzeptanz, Markteinführung, Normen und Standards. Zielgruppen sind kleine und mittelständische Unternehmen sowie sonstige Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, Universitäten, Fachhochschulen, Forschungseinrichtungen sowie Kommunen und Kommunalverbände. Insbesondere Kooperationen der Unternehmen untereinander sowie gemeinschaftliche Projekte von Wissenschaft und Wirtschaft sind gefragt.


Zu den Projekten:

„Elektromobilität im Anwendungskontext: Verbesserung der Marktgängigkeit von Elektrofahrzeugen insbesondere für gewerbliche Fuhrparke am Beispiel einer ambulanten Pflegeflotte“

Projektlaufzeit: 01.01.2012 – 31.12.2014 (3 Jahre)

Flottenbetreiber: Deutsches Rotes Kreuz

Forschungspartner: Fachhochschule Bielefeld, Universität Bielefeld, Universität Paderborn

Praxispartner: Small-Energies (Leopoldshöhe), Smiles Center OWL (Detmold), Transporter Store (Paderborn)

Transferpartner: Bielefelder Initiative für Zukunftsenergien und Energieeffizienz, Stadt Bielefeld, Stadtwerke Bielefeld, Verkehrsclub Deutschland, Wirtschafts- und Entwicklungsgesellschaft Bielefeld

Kurzbeschreibung des Vorhabens        

Mit dem Projekt wird das Ziel verfolgt, der Elektromobilität als einer zukunftsweisenden, ressourcenschonenden und umweltfreundlichen Technologie zum Durchbruch zu verhelfen. Im Mittelpunkt des Projektes steht mit gewerblichen Flotten das Marktsegment, das schon in naher Zukunft wirtschaftlich zu sein verspricht und Multiplikatorfunktion für die Elektromobilität generell hat. Da bisher wenige Erfahrungen im praktischen Anwendungskontext vorliegen, werden empirische Daten in realen Nutzungssituationen – vor allem im Rahmen des Pilotvorhabens „Elektrifizierung der Pflegeflotte des DRK Bielefeld“ – erhoben und unter technischen, soziologischen sowie ökonomischen Gesichtspunkten umfassend ausgewertet. Die Ergebnisse werden dokumentiert und den Praxis- und Transferpartnern, aber auch der hiesigen Wirtschaft zur Verfügung gestellt sowie zu einem konkreten Beratungskonzept für die Elektrifizierung von Pflegeflotten im speziellen und gewerblichen Flotten im allgemeinen ausgearbeitet. Dadurch werden unterschiedlichste Mobilitätsanbieter dazu befähigt, Betreiber bei der möglichen Elektrifizierung ihrer Flotten fundiert zu beraten und einer Vielzahl an Unternehmen wird der Eintritt in die Zukunftsbranche Elektromobilität ermöglicht.

„Domänenübergreifende Simulation von Marktmodellen für eine effektive Elektromobilitätsinfrastruktur“

Geplante Projektlaufzeit: 1. Januar 2012 – 31. Dezember 2014

Geplante Projektausgaben: 2.053.267,50 €

Zusammenfassung:

Eine erfolgreiche Einführung und Verbreitung der Elektromobilität erfordert nicht nur tech-nische Lösungen für Teilaspekte der Elektromobilität, wie Batterietechnik oder die Vergrö-ßerung der Reichweite durch ein optimiertes Energiemanagement im Fahrzeug. Erst durch intelligente Infrastrukturlösungen sowie tragfähige Geschäfts- und Marktmodelle, die die Interessen der unterschiedlichen Stakeholder (u.a. Nutzer, Unternehmen, Staat) berück-sichtigen, wird sich Elektromobilität als erfolgreiches Mobilitätskonzept nachhaltig durch-setzen.

In diesem Projekt werden geeignete Geschäfts- und Marktmodelle sowie Infrastrukturen identifiziert, die eine nachhaltige und tragfähige Elektromobilität ermöglichen. Dies ge-schieht durch die Abbildung relevanter Aspekte der am Wertschöpfungsnetzwerk Elektro-mobilität beteiligten Branchen sowie ausgearbeiteter Szenarien in ein domänenübergrei-fendes Modell und dessen Analyse, Simulation und mathematische Optimierung. Im Kern der Betrachtung steht der Individualverkehr. Insbesondere sollen die Auswirkungen tech-nologischer Entwicklungen und dynamischer Tarifsysteme auf das Nutzer- und System-verhalten untersucht werden. Ergebnisse des Projekts sind ein integriertes Simulations-modell, auf Grundlage des Simulationsmodells ermittelte aussichtsreiche Markt- und Ge-schäftsmodelle sowie die Konzeption und prototypische Implementierung der Software-Komponenten einer intelligenten Lade-, Netz- und IKT-Infrastruktur. Die Ergebnisse stellen eine wichtige Grundlage für die Konzeption von Feldstudien dar und sollen zum Aufbau eines Simulationszentrums Elektromobilität führen.