Präsident Prof. Dr. Nikolaus Risch zum Thema „Qualitätsverbesserungsmittel“

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In NRW hat die Landesregierung die Studienbeiträge mit Wirkung zum kommenden Wintersemester abgeschafft. Sie werden teilweise kompensiert durch die Zuweisung der sogenannten Qualitätsverbesserungsmittel. (Weitere Infos siehe Presseinformation des Wissenschaftsministeriums NRW: www.wissenschaft.nrw.de/presse/presseinformationen/pressearchiv/archiv2011/pm110621.php

Hierzu Präsident Prof. Dr. Nikolaus Risch: „Tatsächlich sieht es so aus, als würde sich unsere Prognose vom Frühjahr 2011 von Mindereinnahmen für die Universität Paderborn in der Größenordnung von fast 20 % – das sind knapp 2 Mio. Euro pro Jahr – im Zusammenhang mit der Abschaffung der Studienbeiträge in NRW bestätigen.

Fairerweise muss man jedoch sagen, dass die Landesregierung zunächst versucht hatte, einen Mechanismus zu entwickeln, der die Höhe der Verluste abfedert. Dies ist jedoch ganz offensichtlich von einigen Mitgliedern des Landtags verhindert worden. Diese Situation trifft uns nicht ganz unvorbereitet. Sie ist jedoch gerade angesichts der vor uns stehenden besonderen Herausforderungen (u. a. doppelter Abiturjahrgang 2013) sehr bedauerlich.

Die Universität hat verschiedene Szenarien entwickelt, wie wir mit dieser Situation umgehen, ohne die Qualität unseres Lehrangebotes signifikant zu verschlechtern. Eine Entscheidung hierzu werden wir aber erst in den nächsten Wochen gemeinsam zwischen Präsidium und den Dekanen der Fakultäten herbeiführen.

Ich möchte jedoch darauf hinweisen, dass die Universität Paderborn die den Hochschulen zugestandene Autonomie aus eigener Kraft gerade in den vergangenen Monaten sehr erfolgreich genutzt hat und stolz auf vielfältige Erfolge bezüglich ihrer Reputation und auch auf herausragende finanzielle Zuwächse speziell aus Wettbewerbssituationen verweisen kann. Dazu gehören ganz besonders

  • die  Auszeichnungen zur Verbesserung der Qualität der Lehre im Bund-Länder-Programm (gefördert mit 12 Mio. Euro in den nächsten 5 Jahren),
     
  • die Einwerbung des Sonderforschungsbereiches 901 der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit dem Titel „On-The-Fly Computing“, der uns für die nächsten zwölf Jahre wahrscheinlich jeweils ca. 1,6 Mio. Euro bescheren wird,
     
  • die Einrichtung des Nationalen Zentrums für Lehrerbildung Mathematik im Konsortium Berlin-Paderborn-Bochum-Duisburg/Essen,
     
  • das Weiterkommen bei der Exzellenzinitiative,
     
  • die erfolgreiche Akkreditierung sämtlicher Lehramtsstudiengänge.
     

Auch die Tatsache, dass im Spitzenclusterwettbewerb der ostwestfälisch-lippische Antrag „it’s OWL“ in die Finalrunde gelangt ist, hat durchaus sehr viel mit den wissenschaftlichen Vorarbeiten und Kompetenzen der Universität Paderborn zu tun.

Fazit: Die Verluste durch die Abschaffung der Studienbeiträge wurden politisch entschieden und sind durch die Universität Paderborn kaum zu beeinflussen. Wir haben uns entschlossen, uns umso intensiver auf unsere eigenen Stärken zu konzentrieren. Diese Strategie ist, wie die Beispiele zeigen, zur Zeit sehr erfolgreich. Es lohnt sich also weiterhin, an der Universität Paderborn zu lehren und zu studieren.“

Foto: Präsident Prof. Dr. Nikolaus Risch
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