Neuer Rennbolide aus Paderborn – Studierende stellen neuen „PX 211“-Rennwagen für die „Formula Student vor“

Formel-1 Strecke statt Hörsaal. Mit einem selbstgebauten Rennwagen gehen Studierende der Universität Paderborn auch in diesem Jahr wieder in der Formula Student an den Start. Leicht, schnell und wendig soll er sein. Mit diesem Konzept wollen sie in der kommenden Saison um die vorderen Plätze mitfahren.

Aufheulende Motoren, allgemeine Hektik und Nervosität vor dem Start, der Geruch von verbranntem Gummi: Inmitten der Boxengasse Rennluft schnuppern, dabei sein, wenn die Fahrer in ihre Rennmaschinen steigen, das ist eine der Motivationen des Racing Teams der Universität Paderborn während der langen Entwicklungsphase ihres eigenen Rennwagens. Mit ihrem 210 Kilogramm schweren und 92 PS starken „PX 211“ werden sie im Juli auf der berühmten Strecke im britischen Silverstone antreten. Dort steigt mit über hundert Teams aus unterschiedlichen Ländern eines der größten Rennen der sogenannten Formula Student, bei der Hochschulteams mit selbstkonstruierten Boliden um Punkte und Pokale fahren.

„Natürlich wollen wir in dieser Saison noch besser abschneiden als in der vergangenen. Unsere erste Zielsetzung haben wir erreicht. Durch neue und leichtere Materialien und durch eine neue Stahlbauweise ist es uns gelungen, das Auto vom Gewicht her zu reduzieren“, sagt Alexander Biere, technischer Leiter des upb racing teams. Den Wagen auf der Rennstrecke zu testen sei jetzt das Wichtigste, um im Rennen eine gute Platzierung zu erreichen.

Der jetzt in neunmonatiger Arbeit entwickelte Rennbolide sei deutlich besser. „Da haben wir eine Menge Arbeit reingesteckt. Alle Teammitglieder haben neben dem Studium ein enormes Arbeitspensum gezeigt. Wir haben die Teammitglieder häufiger gesehen als unsere Freundinnen“, sagt Sebastian Mailänder, Vorsitzender des upb racing teams. Angetrieben von einem vierzylindrigen 600-Kubik-Zweiradmotor (Suzuki GSR 600) beschleunigt der Wagen unter optimalen Bedingungen in weniger als vier Sekunden auf Tempo 100 und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 118 Stundenkilometern. Vom Entwurf bis zum Zusammenbau haben die Studierenden alles selbst gemacht und das auch in ihrer Freizeit. Unterstützt wird das knapp 60 köpfige Team von heimischen Firmen. Darunter auch von der Firma  dSpace, in dessen Räumlichkeiten in der Rathenaustrasse der schwarz lackierte Flitzer enthüllt und der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Die Teammitglieder kommen alle aus unterschiedlichen Studiengängen. Die Aufgaben der Einzelnen sind entsprechend des Studienfachs verteilt. Für jeden Produktionsbereich bis hin zu Finanzen und Marketing gibt es Spezialisten. Gleichzeitig sitzen sie auch am Lenkrad. Das ist eine Vorraussetzung in der Rennserie. In der Formula Student nehmen die Teams an unterschiedlichen Disziplinen teil. „Wir haben mehrere Fahrer, die im Sprintrennen, beim Beschleunigungsrennen, beim Fahren einer Acht und im eigentlichen Rennen über eine längere Distanz antreten“, erklärt Mailänder. Aber auch die Konstruktion und die Finanzplanung gehen in die Gesamtwertung ein.

Text und Fotos: Patrick Kleibold, Referat Presse und Kommunikation