Stiftung Jugendfußball und Sportmedizin Paderborn auf der „IOC World Conference on Prevention of Injury & Illness in Sport“ in Monaco

940 Delegationen aus 85 Ländern kamen in Monaco im Grimaldi Forum vom 7. bis 9. April 2011 zusammen. Es gab 5 Hauptvorträge, 21 Symposien, 39 Workshops und 64 Kurzvorträge zu den neuesten Ergebnissen und Erkenntnissen aus den Bereichen Verletzungsprävention und Krankheitsvorbeugung im Sport. Die Projektgruppe „GIRLStability“ mit Poster und Workshop war der einzige Beitrag aus Deutschland.

Über zwei Jahre lang hatten die Nachwuchsforscher alle bestehenden Verletzungspräventionsprogramme im Fußball bis ins Detail unter die Lupe genommen. Mit dem Fokus auf die Wirkung der Programme bei jungen Fußballspielerinnen zeigte sich, dass bestehende Interventionen wohl einen Trend zur geringeren Verletzungshäufigkeit dokumentierten, aber keine signifikanten Beweise. Die Forschergruppe der Universität Paderborn vermutet, dass bestehende Programme mit zumeist funktionaler Sicht auf den Bewegungsapparat zwar optimal ausgearbeitet, aber aus Sicht des Komplexes Sport und Gehirn noch zu wenig die Aspekte Variabilität, Spielnähe und Spaß an den Übungen enthalten. Sie entwickelten GIRLStability – ein Verletzungspräventionsprogramm mit erweitertem Ansatz aus dem Komplex „Exercise & Brain“.

In Monaco sorgte der gut besuchte Workshop zu GIRLStability für spannende Diskussionen. Positives Feedback nahm die Forschergruppe mit nach Hause: „Why not - we never thought about it before – it seems to be a sustainable solution and funny for young people“ so die Reaktion eines Physiotherapeuten aus den USA. “I really enjoyed your workshop in Monaco, which I thought was one of the best (and most innovative) for the whole IOC conference.” (Kongressteilnehmer des Australian Centre for Research into Injury in Sport and its Prevention). Im nächsten Schritt soll das Programm verbreitet und seine Wirkung im Detail untersucht werden.
 

Über die “IOC World Conference on Prevention of Injury & Illness in Sport”

Mit dem ersten vom IOC eigens organisierten Kongress zum Thema wird das starke Interesse der Verbände an gesunden und optimal vorbereiteten Athleten ebenso wie die Veränderung der Sichtweise der Fachdisziplinen von einer kurativen zur präventiven Sichtweise deutlich.

Die Konferenz sollte den internationalen Wissenschaftlern eine optimale Plattform für einen inhaltstiefen und konstruktiven Austausch bieten, neueste Ergebnisse und Erkenntnisse präsentieren und die daraus ableitbaren Anforderungen an Präventionsmechanismen und –programme zur Diskussion stellen.
 

Über GIRLStability

Die Entwicklung zu GIRLStability wird von der Stiftung Jugendfußball koordiniert und operativ gefördert. Die Idee zu GIRLStability wurde durch Doris Fitschen (Präsidentin der Stiftung und Teammanagerin der deutschen Nationalmannschaft) angestoßen. Das Entwicklungsprojekt wird zusammen mit der Arbeitsgruppe Exercise & Brain der Sportmedizin Universität Paderborn umgesetzt.

Foto: Projektteam GIRLStability: Dipl. Sportwiss. M. Cordes und Ch. Lerch, Dr. J. Baumeister mit Prof. Dr. H. Liesen in Monaco
Foto: Projektteam GIRLStability: Dipl. Sportwiss. M. Cordes und Ch. Lerch, Dr. J. Baumeister mit Prof. Dr. H. Liesen in Monaco