Modellprojekt zur Sprachförderung geht in die zweite Runde

Das Institut für Germanistik und das Zentrum für Bildungsforschung und Lehrerbildung (PLAZ) der Universität Paderborn starten den zweiten Durchlauf des Projektes „Chancen der Vielfalt nutzen lernen“.

Dieses Kooperationsprojekt beinhaltet die Ausbildung von Lehramtsstudierenden zu Sprachförderlehrkräften, die Schulkinder mit Zuwanderungsgeschichte in Paderborn und Kreis in kleinen Lerngruppen mit Unterricht in Deutsch als Zweitsprache unterstützen. Es basiert auf einer gemeinsamen Konzeption des Ministeriums für Arbeit, Integration und Soziales NRW, der Stiftung Mercator und des Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW und ging vor einem Jahr offiziell an den Start.

Die Umsetzung des Projekts in Paderborn leisten Vertreter der Universität  in Kooperation mit der Stadt und dem Kreis Paderborn, der Hauptstelle der Regionalen Arbeitsstellen zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwanderungsfamilien (RAA) sowie dem AWO Bezirksverband OWL e.V. Die finanzielle Unterstützung trägt maßgeblich der Europäische Integrationsfonds.

Am 11.11.2010 trafen sich Vertreter der Kooperationspartner, der beteiligten Ministerien des Landes NRW und der teilnehmenden Schulen sowie die studentischen Sprachförderlehrkräfte in der Universität Paderborn zu einem Erfahrungsaustausch über das vergangene Jahr. Gleichzeitig gaben sie den Startschuss für den zweiten Durchlauf des Projektes.

Prof. Dr. Bardo Herzig (Direktor des Zentrums für Bildungsforschung und Lehrerbildung der Universität Paderborn) und Prof. Dr. Volker Peckhaus (Dekan der Fakultät für Kulturwissenschaften) begrüßten die Projektbeteiligten und betonten, dass der Praxisbezug des Projekts eine Bereicherung für die universitäre Lehrerbildung darstellt.

Dass auch nach dem Regierungswechsel in NRW dieses Projekt weiter vorangetragen werden soll, sicherte Agnes Heuvelmann, Referentin für den Bereich Integration und Bildung im Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes NRW, zu. Genau wie sie lobte auch Edwin Stiller, Referent für Lehrerausbildung im Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW, die Vorreiterrolle von Paderborn in vielen Belangen der Lehrerbildung.

Seit Oktober befinden sich die neuen studentischen Förderlehrkräfte an der Universität Paderborn in der ersten Ausbildungsphase, um ab März 2011 die über 100 Kinder, die bereits am Projekt teilnehmen, direkt an den Schulen in der Stadt und im Kreis Paderborn beim Ausbau ihrer sprachlichen Kompetenzen zu unterstützen und zu begleiten.

Dadurch sammeln die Studierenden Erfahrungen und eignen sich über die unabdingbaren fachlichen, didaktischen und pädagogischen Qualifikationen hinaus noch spezielle berufsfeldbezogene Kompetenzen an. Für die beteiligten Kinder bedeutet diese Unterstützung einen wichtigen Schritt in die Richtung zu mehr Chancengleichheit durch Verbesserung ihrer Sprachkompetenz.

Dr. Oliver Vorndran, Leiter des Bildungsbüros des Kreises Paderborn, appellierte an alle Beteiligte, das Projekt langfristig fortzusetzen. Es sei vernünftig, Projekte Schritt für Schritt zu verbessern, statt immer wieder neue zu erfinden. „Projektitis führt nur zum Burn-Out der Beteiligten“.

Die wissenschaftliche Projektleiterin Prof. Dr. Nicole Marx vom Institut für Germanistik der Universität Paderborn stellte die Hintergründe der Maßnahme, den zeitlichen Ablauf der Ausbildung und die Betreuung der Studierenden vor. Sie bilanzierte, dass alle Beteiligten mit den Ergebnissen zufrieden sind und mit der ersten Projektphase eine sehr gute Grundlage für eine Fortführung des Projekts gelegt wurde.

Folgende neun Schulen sind im neuen Durchlauf am Projekt beteiligt, viele davon bereits zum zweiten Mal: Bonifatiuszentrum Mastbruchschule, Friedrich-von-Spee Gesamtschule, Georgschule, Hauptschule Bad Lippspringe-Schlangen, Hauptschule Delbrück, Kilianschule, Krollbachschule Hövelhof, Realschule Schloß Neuhaus und die Realschule am Niesenteich. Weitere vier Schulen sind bereits sehr an der Projektteilnahme interessiert.

Im Anschluss an die Präsentationen nutzten die Vertreter der Schulen und die neuen studentischen Förderlehrkräfte die Gelegenheit, sich im offenen Gespräch persönlich kennen zu lernen. Weitere Informationen zum Projekt bietet die Website: http://kw.uni-paderborn.de/Projekt-Chancen

Foto (Universität Paderborn): Die neuen studentischen Förderlehrkräfte mit Frau Prof. Dr. Nicole Marx, wissenschaftliche Projektleiterin (vorne links), Frau Ludmilla Weiß, Abgeordnete Lehrerin im Projekt (vorne rechts), und Duygu Yelegen, Wissenschaft
Foto (Universität Paderborn): Die neuen studentischen Förderlehrkräfte mit Frau Prof. Dr. Nicole Marx, wissenschaftliche Projektleiterin (vorne links), Frau Ludmilla Weiß, Abgeordnete Lehrerin im Projekt (vorne rechts), und Duygu Yelegen, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt (rechts).