Tagebücher von Jenny Aloni erschienen: 1935-1993

Am Mittwoch, 15. Februar 2006, 18.30 Uhr wird im Rathaussaal der Stadt Paderborn die soeben erschienene Tagebuchausgabe von Jenny Aloni vorgestellt. Die Tagebücher umfassen den Zeitraum 1935-1993 und stehen unter dem Titel "Ich muss mir diese Zeit von der Seele schreiben", Deutschland - Palästina - Israel. Herausgegeben wurde das Werk von Hartmut Steinecke unter Mitarbeit von Martin Decking, Gabriele Rochell und Fritz Wahrenburg. Das Buch umfasst 848 Seiten und ist erschienen im Paderborner Verlag Ferdinand Schöningh.

Bürgermeister Heinz Paus, Prof. Dr. Nikolaus Risch Rektor der Universität Paderborn und Prof. Dr. Raimar Zons vom Schöningh-Verlag werden Grußworte sprechen. Prof. Dr. Dr. h.c. Hartmut Steinecke wird in einem Referat über die Bedeutung der Tagebücher Jenny Alonis sprechen. Danach liest Christina Seck von der Studiobühne Paderborn aus den Tagebüchern. Die interessierte Öffentlichkeit ist zur Veranstaltung herzlich eingeladen.

Jenny Aloni, geborene Rosenbaum (1917-1993), begann 1935, als sie Paderborn, die Stadt ihrer Kindheit und Jugend, verließ, Tagebuch zu führen. Es zeigt ihr Leben im Berlin der späten dreißiger Jahre, die zunehmenden Verfolgungen, die Auswanderung 1939, das entbehrungsreiche Leben im Palästina der Kriegszeit und in den Aufbau- und Pionierjahren des Staates Israel. Seit den fünfziger Jahren wird sie zur bedeutendsten deutschsprachigen Autorin ihrer Generation in Israel, erhält mehrere Literaturpreise, darunter 1967 den Kulturpreis der Stadt Paderborn. Am 17. Juni 1940 notierte Jenny Aloni: "Ich muss mir diese Zeit von der Seele schreiben ...". Das Tagebuch ist der erste Ort dieses lebenslangen Prozesses und ein außergewöhnliches, in einigem einmaliges Zeugnis einer wachen Beobachterin ihrer Zeit.

Kontakt: Dr. Günter Tiggesbäumker, Universität Paderborn, Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft, Tel.: 05251-60-3093, E-Mail: tigges@hrz.upb.de

Foto: Jenny Aloni
Foto: Jenny Aloni