Umsetzung der Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards der Universität Paderborn von Deutscher Forschungsgemeinschaft (DFG) als „vorbildlich“ bewertet

In Nordrhein-Westfalen Spitzenplatz beim Frauenanteil an den Professuren

Berlin-Paderborn. Am Donnerstag, 8.7., zog DFG-Präsident Prof. Dr. Matthias Kleiner auf der Jahrespressekonferenz von Deutschlands zentraler Forschungsförderorganisation eine positive Zwischenbilanz bei den Bemühungen um bessere Chancen für Wissenschaftlerinnen. „Unsere Standards haben in allen Hochschulen zusätzliche starke Impulse ausgelöst, überall wurden Erfolg versprechende Maßnahmen eingeleitet“, sagte der DFG-Präsident unter Hinweis auf die ausführlichen ersten Berichte der DFG-Mitgliedseinrichtungen zur Umsetzung der Standards.´

Zur Verbesserung der Chancengleichheit hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) vor zwei Jahren „Forschungsorientierte Gleichstellungsstandards“ formuliert und ihre Mitgliedshochschulen aufgefordert, Berichte zur Umsetzung dieser Gleichstellungsstandards an den Hochschulen einzureichen. 63 Mitgliedshochschulen der DFG kamen 2009 dieser Aufforderung nach. Von einer zehnköpfigen Arbeitsgruppe der DFG wurden die eingegangen Berichte bewertet und die Besten nun auf der Jahresversammlung in Berlin vorgestellt.

Hierzu zählt auch das Gleichstellungskonzept der Universität Paderborn, das von der Jury einstimmig als „vorbildlich“ eingestuft wurde. Die Universität Paderborn gehört damit zu den 12 Hochschulen der höchsten Bewertungsstufe. Die DFG bestätigt der Universität eine „gewachsene Tradition im Gleichstellungsbereich“ mit „erfolgversprechenden Maßnahmen“. Das Gleichstellungskonzept sei bereits erfolgreich etabliert und werde durch innovative Ansätze ergänzt.

Die Universität Paderborn wurde in den letzten Jahren wiederholt für Ihre Gleichstellungspolitik ausgezeichnet. Beispielsweise nahm sie 2008 mit dem eingereichten Gleichstellungskonzept erfolgreich am Professorinnenprogramm des Bundes und der Länder teil. 2009 erhielt sie neben der Re-Auditierung zur Familiengerechten Hochschule  die  Verleihung des TOTAL E-QUALITY-Prädikats für ihre an Chancengleichheit orientierte Personalpolitik. Ebenfalls erhielt sie für das beste gleichstellungspolitische Konzept den Genderpreis 2009 des Landes Nordrhein-Westfalen.

Die Erfolge der Gleichstellungsarbeit spiegeln sich auch in den statistischen Daten der Hochschule: Die Universität Paderborn nimmt mit aktuell 27,5 Prozent bereits seit 2004 den landesweiten Spitzenplatz im Frauenanteil an den Professuren ein. Einen Schwerpunkt der Gleichstellungsarbeit an der Uni Paderborn bildet die Steigerung des  Frauenanteils im Wissenschaftsbereich. In den letzten Jahren wurden hierzu mehrstufige Maßnahmenpakete umgesetzt, z. B. ein Mentoring-Programm für Doktorandinnen, Genderstipendien zur Promotionsförderung, Postdoc-Stipendien für Wissenschaftlerinnen zum Aufbau einer Forschergruppe und finanzielle Anreizsysteme zur Gewinnung von Professorinnen.

Eine weitere wichtige Zielsetzung der Hochschule ist die Verbesserung der Vereinbarkeit von Studium bzw. Beruf und Familie. Zur Vermittlung von Babysittern und Tagesmüttern sowie zur Beratung von Hochschulangehörigen mit Kindern wurde ein Eltern-Service-Büro eingerichtet. Eine kostenlose Kinderkurzzeitbetreuung steht ebenfalls für Kinder von Hochschulangehörigen bereit. 2010 wurden in Kooperation mit dem Studentenwerk für die Kinder von Hochschulbeschäftigten 20 neue Kinderbetreuungsplätze in der Kindertagesstätte eingerichtet.