Ausstellung "Handarbeit" bis zum 27. Januar im B-Gebäude der Universität - Studentinnen des Fachs Textil beschäftigen sich mit dem Thema "Stricken"

Unter dem Titel "Handarbeit" stellen die Studentinnen Anastasia Frühauf, Julia Kleffner und Christina Wernke aus dem Fach Textil noch bis zum 27. Januar ihre Werke auf der Ebene B2 der Universität Paderborn aus. Die Arbeiten, die sich allesamt mit der Thematik des Strickens beschäftigen, entstanden in einem Seminar von Prof. Alexandra Kürtz im Sommersemester 2009, dessen Titel lautete: Verstrickt: Objekt, Zeichnung und Performance.

Für Professorin Kürtz ist das Stricken, die Handarbeit generell, ein aktuelles Zeitphänomen, das der Schnelllebigkeit und Hektik des gegenwärtigen Alltags eine bewusste und kontemplative Langsamkeit entgegensetzt. "Digitale, virtuelle Welten haben zweifelsfrei ihre Faszination, aber das Handgemachte, das, was von einer Person individuell in langer Zeit und Dauer gefertigt wurde, erhält immer noch und gerade in der heutigen Zeit ihre Aussagekraft. Es zeugt von viel Authentizität." Gerade das Stricken liege wieder im Trend und selbst die Diskounter hätten auf einmal wieder Strickgarn als Aktionsposten im Sortiment.

Die drei Studentinnen setzten sich auf verschiedenste Weise mit der Thematik des Strickens auseinander. Anastasia Frühauf "strickt mit allem, was ihr zwischen die Finger kommt". In ihrem gestrickten Kleidobjekt verbindet sie Textil und Mathematik, indem sie einen Spruch mittels Farben und Reihen verschlüsselt. Christina Wernke interessiert sich besonders für den Strickprozess. Eine Auswahl ihrer sehr exakten Zeichnungen mit dem Fineliner visualisiert den Beginn des Handstrickens, den Aufschlag. In einer weiteren Zeichnung nimmt die Studentin den Titel "Handarbeit" wörtlich und beschäftigt sich mit dem Bewegungsapparat Hand, den Muskelfasern und Sehnen, die seine Arbeit ermöglichen. Julia Kleffner ist von der Gleichmäßigkeit eines gestrickten Stoffes fasziniert und hat dieses Muster, das sich immer wiederholende Motiv, durch ein Mikroskop betrachtet und in einem sehr aufwendigen Scherenschnitt verarbeitet. In ihrem Werk – ebenso wie in den Werken der andern beiden Künstlerinnen – zeigen sich Ausdauer und Geduld, wie sie auch zur Entstehung von Handarbeiten notwendig ist.

Die Öffnungszeiten der Ausstellung: Montags bis freitags, von 8 bis 18 Uhr.

Foto (Frauke Döll): Das gestrickte Kleidobjekt von Anastasia Frühauf verschlüsselt einen Spruch mittels Farben und Reihen.
Foto (Frauke Döll): Das gestrickte Kleidobjekt von Anastasia Frühauf verschlüsselt einen Spruch mittels Farben und Reihen.