Institut für Romanistik: Aufführung des Theaterstücks „La casa de Bernarda Alba – Das Haus der Bernarda Alba“ von Federico García Lorca am 15. und 17.12., 19.00 Uhr, in der Studiobühne der Universität

Das Theaterstück „La casa de Bernarda Alba – Das Haus der Bernarda Alba“ von Federico García Lorca wird am 15. und 17.12. um 19.00 Uhr in der Studiobühne aufgeführt. Die Studierendengruppe der Hispanistik Candilejas führt mittlerweile zum dritten Mal ein Theaterstück auf, das in Zusammenarbeit mit den Dozentinnen Dr. Antonieta Sánchez-Llorente und PD Dr. Annegret Thiem vom Institut für Romanistik entstanden ist und in spanischer Sprache aufgeführt wird.

„Unterdrückten Leidenschaften“ gilt das Hauptaugenmerk des Stückes La casa de Bernarda Alba, das der Trilogie der ländlichen Tragödien des Autors Federico García Lorca zugeordnet wird und neben Bodas de sangre (1933) und Yerma (1934) zu den so genannten „Frauendramen“ des Autors zählt. Das Stück, das als sein Meisterwerk betrachtet wird, entsteht kurz vor dem gewaltsamen Tod Lorcas im Jahre 1936 und wird posthum in Buenos Aires uraufgeführt. Die Auseinandersetzung mit dem spanischen Ehrenkodex und der repressiven Erziehung junger Frauen in einem andalusischen Dorf bieten Spielraum für verschiedene Interpretationsansätze. Sie verweisen nicht nur auf die Kritik an einer Gesellschaft, in der sich das Individuum seiner Natur gemäß nicht frei entwickeln kann, sondern sie zeigen auch die tragischen Folgen einer die Instinkte und Gefühle des Einzelnen unterdrückenden Gesellschaft, der man nur durch den Tod entfliehen kann.

Die psychologischen Unterschiede der einzelnen, ausschließlich weiblichen Figuren machen das Stück immer wieder zu einer Herausforderung für das Theater. Der Untertitel des Stücks „Drama de mujeres en los pueblos de España“ verweist zwar direkt auf die soziale Situation der Frau, kann aber durchaus auch als Symbol für die allgemeine Unterdrückung Andersdenkender verstanden werden, wie sie sich im Jahre 1936 in Spanien zu manifestieren beginnt. Lorca zeigt eindringlich, wohin herzloses Beharren auf Äußerlichkeiten führen kann, und nimmt damit sein eigenes Lebensende vorweg, das ihn als Republikaner, Homosexuellen und Schriftsteller „subversiver“ Werke vor ein faschistisches Erschießungskommando führt.