Informatikstudierende der Universität Paderborn verbessern medizinische Software zur Diagnose von koronaren Herzkrankheiten – Modernste Medizintechnik hautnah

 |  Studentische HilfskräfteAllgemeinesLehre

Die Forschergruppe „Computergrafik, Visualisierung und Bildverarbeitung“ der Universität Paderborn entwickelt unter Leitung von Prof. Dr. Gitta Domik seit 2005 ein eigenes Softwarepaket („Volume Studio“) zur Darstellung von medizinischen Volumendaten in Kooperation mit dem Herz- und Diabeteszentrum Bad Oeynhausen. Die von Studierenden erarbeiteten State‑of‑the‑Art Algorithmen erlauben Echtzeitansichten der medizinischen 3D-Daten und werden zur Diagnose von koronaren Herzkrankheiten eingesetzt.

Dass Informatik und Medizin bestens zusammenpassen, zeigen sechs Masterarbeiten, elf Bachelorarbeiten und sieben Publikationen zum Thema „Medizinische Echtzeitgrafik“, die in der Fachgruppe „Computergrafik, Visualisierung und Bildverarbeitung“ am Institut für Informatik der Uni Paderborn in den letzten Jahren verfasst wurden. Bei einem Besuch des Paderborner St. Vincenz-Krankenhauses erläuterte Dr. med. Wolfgang Krings, Chefarzt der Radiologie-Abteilung, Informatikstudierenden die Funktionsweise eines modernen Computertomographie(CT)-Geräts. Mit diesem können eine Vielzahl von hochauflösenden digitalen Schichtaufnahmen des menschlichen Körpers gemacht werden. Die Schichtaufnahmen werden mit medizinischer Visualisierungssoftware zu einer dreidimensionalen Darstellung zusammengefügt.

Den Studierenden, die selbst an Projekten und Abschlussarbeiten im Bereich der medizinischen Visualisierung bei Prof. Domik arbeiten, wurden durch Dr. Krings Diagnosen anhand der CT‑Bilddaten erläutert. Die Studierenden verfolgen, wie Blutgefäßverengung oder Knochenfrakturen mit Hilfe der medizinischen Visualisierungssoftware diagnostiziert wurden. Krings äußerte sich positiv, aber auch kritisch über die hauseigene Software. Der Software fehle in seinen Augen beispielsweise ein effizienteres Verfahren zur Segmentierung und Freistellung von Gewebe- und Gefäßarten. Hier wollen die Paderborner Studierenden Verbesserungen erarbeiten. In diesen Schnittstellen zwischen Forschung und Wirtschaft gebe es für sie künftige Berufsnischen.

Ergebnisse der bisherigen Forschungsarbeit (englischsprachig) im Internet: www.cs.upb.de/fachgebiete/ag-domik/forschung/visualization-of-medical-data

Foto (Universität Paderborn, Simon Beisel): Informatikstudierende, Dr. med. Wolfgang Krings (4. v. r.), Prof. Dr. Gitta Domik (3. v. r.) und Dipl.-Ing. Norbert Linnebank, Leiter der technischen Abteilung (2. v. l) vor dem CT-Gerät der radiologischen Abt
Foto (Universität Paderborn, Simon Beisel): Informatikstudierende, Dr. med. Wolfgang Krings (4. v. r.), Prof. Dr. Gitta Domik (3. v. r.) und Dipl.-Ing. Norbert Linnebank, Leiter der technischen Abteilung (2. v. l) vor dem CT-Gerät der radiologischen Abteilung des Paderborner St. Vincenz-Krankenhauses.