Eröffnung des 1. Nano-Zukunfts-Forums der Uni Paderborn – live auf der Frankfurter Buchmesse am 23.10.2005, 11.30 - 13.00 h, Forum Innovation, Halle 4.2

Die Nanotechnologie ist die jüngste Wissenschaft und Querschnittstechnologie und gilt als Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts. Doch kaum ist die Nanotechnologie mit ersten Produkten "flügge" geworden, warnen Kritiker bereits vor möglichen Risiken oder fordern gar ein Moratorium. Als Pendant zur überschießenden Begeisterung melden sich auch Horrorvisionen.

Im diesen Bedenken auf den Grund gehen, Grenzen, aber auch Potenziale im interdisziplinären Dialog zwischen Natur- und Geisteswissenschaftlern, Politikern und Managern, Journalisten und Science-Fiction-Autoren zu diskutieren, hat sich das Nano-ZukunftsForum gegründet. Hauptträger ist die Universität Paderborn unter der Projektleitung von Prof. Dr. Volker Peckhaus, Institut für Humanwissenschaften.

Im Zentrum des Nano-Zukunftsforum steht das Verhältnis zwischen Wissenschaft, Technologie, Menschenbild und Öffentlichkeit in der Nanotechnologie. Es ist zu erwarten, dass das Vordringen der Technik in atomare Dimensionen unser Menschenbild ebenso verändern wird wie die Quantenmechanik, auf der Nanotechnologie letztlich beruht, unser wissenschaftliches Weltbild revolutioniert hat. In Zusammenarbeit zwischen Physikern, Philosophen, Soziologen und Medienexperten sollen innerhalb unseres Nano-ZukunftsForum erste konkrete Konturen dieses Wandels im Menschenbild untersucht werden. Die in Paderborn konzentrierte Nanoinformationstechnologie (NanoIT) bildet dabei den Ausgangspunkt der interdisziplinär angelegten Zusammenarbeit.

Das Nano-ZukunftsForum geht in Kooperation mit der Buchmesse Frankfurt am 23.10. in die erste Runde und liefert in einer interdisziplinären Talkrunde einen Diskurs über den aktuellen Stand und die möglichen und unmöglichen zukünftigen Perspektiven der Nanotechnologie unter folgenden Fragestellungen:

  • Wie real und wie fiktional ist Nano als Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts?!
  • Was können Nanotechnologien als transdisziplinäre Technologie der Zukunft leisten?
  • Welche Anwendungsgebiete bieten – auch im Hinblick auf Förderung – das größte Potenzial, weil sie auf Zukunftsfragen realistische und neue Antworten liefern können?
  • Wie rational – oder fiktional und medial gesteuert - ist die gegenwärtige Debatte über Chancen und Risiken in Hinblick auf Gesellschaft und das Individuum?
  • Besteht die Gefahr, dass die aktuell noch vorherrschende Begeisterung in der Öffentlichkeit durch medialen Einfluss und niedrigen Wissenstand in Hysterie umschlägt?
  • Wie geht die aktuelle Bildungs- und Forschungspolitik damit um?
  • Wie können Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit zusammenarbeiten, um sowohl Grenzen als auch Potenziale gemeinsam zu entwickeln?

Die 3Sat-Moderatorin Ive Fehring diskutiert darüber mit Experten und Autoren aus den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft, Medien und Bildung und Forschung unter anderem mit Dr. Ralf Wehrspohn,  Professor für Experimentalphysik, Lehrstuhl für Nanophotonische Materialien an der Universität Paderborn, Niels Boeing, Rowohlt Berlin; Wissenschaftsjournalist u. a. Die ZEIT; Prof. Dr. Uwe Hartmann, Spektrum Akademischer Verlag und Professor für Experimentalphysik an der Universität des Saarlandes, Forschungsgebiet Nanostrukturphysik; Klaus Jopp, Diplom-Chemiker, Redakteur für Naturwissenschaft und Technik, freier Journalist (Pressebüro für Wirtschaft, Wissenschaft, Technik – WiWiTech), Dr. Wolfgang Welz, Vorstandsvorsitzender „Nanotechnologie & Schule e.V.“ und Frank Borsch, Perry-Rhodan-Autor.

WWW-Adresse: http://www.nano-zukunftsforum.de