Vor­trag: "Bes­se­re For­schung für al­le! Gen­der Stu­dies im Wis­sen­s­trans­fer"

Es wird gegenwärtig immer bekannter, dass die hierarchische Geschlechterordnung unserer Gesellschaft sich auch intensiv auf die Entwicklung von Wissen und Technologie auswirkt. Beispielsweise produziert medizinische Forschung deutlich weniger Wissen über Diagnose und Theapiemöglichkeiten für Erkrankungen von Frauen. Auch in technischen Bereichen lassen sich erhebliche Verzerrungen beobachten, wie etwa die Reproduktion und Verstärkung rassistischer und sexistischer Logiken in vielen KI-Modellen. 

Selbst wenn nun diese Probleme bekannter und anerkannter werden, sind sie nicht leicht zu beheben. Es bedarf nicht nur der Sensibilisierung von Forschenden für die Bedeutung von Geschlechteraspekten, auch erfordert es umfangreiche Kenntnisse über die Entstehung und Verschränktheit von sozialen und biologischen Geschlechteraspekten und kann etablierte Forschungsprozesse erheblich verkomplizieren. 

Im Vortrag beleuchten wir mit "Gender and Science" ein bedeutendes Feld der praktischen Anwendung der Gender Studies. Wir untersuchen, wie diese Verzerrungen aus Sicht der Geschlechterforschung erklärt werden können und welche Rolle Gender Studies, insbesondere feministische Wissenschaftskritik, bei ihrer Aufdeckung spielen. Abschließend stellen wir das Konzept der Fachstelle GeFoWiss an der Universität Paderborn vor, ein Projekt, das Forschende aller Disziplinen bei der Integration von Geschlechteraspekten in ihre Forschung unterstützt.

Referentin: Dr. Susanne Richter 

Die Veranstaltung ist Bestandteils des Seminars “Interdisziplinäre Geschlechterforschung”, geleitet von Oxana Eremin. Externe Interessierte sind willkommen und werden gebeten, sich bei der Dozentin zuvor anzumelden.