Folgen des Bologna-Prozesses: Universität Paderborn stellt bis Mitte 2009 auf integriertes Campus Management System um

Studierende können von Zuhause aus ihr Studium organisieren – Kooperation mit Hamburger Firma Datenlotsen

Die Universität Paderborn wird zum Wintersemester 2008/2009 mit einem neuen, integrierten Management System starten und damit noch intensiver der Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen Rechnung tragen. Die neuartige Software unterstützt künftig als strukturierte Informations-, Kommunikations- und Organisationsplattform die Studierenden bei ihren unterschiedlichen Anforderungen einschließlich eines besseren Kontakts zu den Lehrenden und zur Verwaltung. Dabei wird sie durch vielfältige Kommunikations- und Informationstools den Anforderungen eines modernen Hochschulalltags gerecht.

In einer europaweiten Ausschreibung hat sich die Universität Paderborn für das integrierte und prozessorientierte Campus Management System CampusNet der Datenlotsen Informationssysteme GmbH aus Hamburg entschieden. Die Hochschule ist damit die erste Universität in Nordrhein-Westfalen, die vor dem Hintergrund des Bologna-Prozesses ihren IT-Software-Anbieter wechselt und eine integrierte und standardisierte Software für Studium und Lehre einführt. In der 1998 vereinbarten Bologna-Erklärung haben sich die europäischen Bildungsminister verpflichtet, bis zum Jahr 2010 einen gemeinsamen Rahmen für die europäischen Bildungssysteme zu schaffen. Seitdem unterliegen die deutschen Hochschulen einem tief greifenden Wandel. Durch die Vereinbarungen über die Hochschulautonomie in NRW sind die Hochschulen zusätzlich gefordert.

„Wir sind unserem angestrebten Zeitplan voraus“, so Rektor Prof. Dr. Nikolaus Risch, denn „zwei Drittel unserer Studiengänge sind bereits auf eine modularisierte Bachelor- und Master-Struktur umgestellt.“ Die Einführung der neuen Bachelor- und Master-Studiengänge erfordere einen immensen Aufwand, der nur mit einer leistungsfähigen IT-Infrastruktur zu bewältigen sei. Risch: „Wir investieren jetzt viel Zeit, um später mehr Zeit zu haben. Die Bedingungen für die Studierenden sollen sich künftig spürbar verbessern.“ Die Investitionen der Universität beliefen sich auf etwa 1,4 Millionen Euro über einen Zeitraum von zwei Jahren.

Die neue Standardsoftware setzt auf zentrale Datenhaltung bei dezentraler Dateneingabe: Informationen werden dort eingegeben, wo sie entstehen, und ausschließlich dort genutzt, wo sie gebraucht werden. So können zum Beispiel Studierende von Zuhause aus auf ihrem gewohnten Webbrowser ihr Studium organisieren, sich für Prüfungen anmelden und haben stets den Überblick über ihren Leistungsstand. „Mit diesem Schritt werden wir weiter die Studienbedingungen für unsere Studierenden verbessern“, so Kanzler Jürgen Plato.

„Für die Umsetzung des Projektes haben wir uns einen ambitionierten Zeitplan gesteckt“, betont Projektleiter Prof. Dr. Wilfried Hauenschild: „Die mit der Firma Datenlotsen gesammelten Erfahrungen bei der Realisierung der Online-Bewerbung und die Erfahrungen des Projektteams der Universität bieten eine solide Basis für dieses Zukunftsprojekt.“

Foto (Tibor Werner Szolnoki): Beschreiten neue Wege mit einem integrierten Management System (hintere Reihe v. li.):  Dr. Johannes Brinkman und Thomas Seidel (Firma Datenlotsen), Uni-Kanzler Jürgen Plato, Projektleiter Prof. Dr. Wilfried Hauenschild (Uni
Foto (Tibor Werner Szolnoki): Beschreiten neue Wege mit einem integrierten Management System (hintere Reihe v. li.): Dr. Johannes Brinkman und Thomas Seidel (Firma Datenlotsen), Uni-Kanzler Jürgen Plato, Projektleiter Prof. Dr. Wilfried Hauenschild (Universität) und Thomas Paulat (Firma Datenlotsen). Unterzeichneten den Vertrag: Stephan Sachse (Geschäftsführer Datenlotsen) und Rektor Prof. Dr. Nikolaus Risch.