Carolin Schreckenberg
Historisches Institut » Mittelalterliche Geschichte » Mittelalterliche Geschichte II
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
- E-Mail:
- carolin.schreckenberg@uni-paderborn.de
- Telefon:
- +49 5251 60-3982
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-
Pohlweg 55
33098 Paderborn - Raum:
- N4.215
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Nach vorheriger Vereinbarung per E-Mail.
Über Carolin Schreckenberg
Curriculum Vitae
Seit 2024: Promotionsstipendiatin der Konrad-Adenauer-Stiftung
Seit 2023: Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich der Mittelalterlichen Geschichte II, Universität Paderborn
Seit 2022: Professionelle Lehrkompetenz für die Hochschule: hochschuldidaktisches Weiterbildungsprogramm der Universität Paderborn, Netzwerk Hochschuldidaktik NRW
2023: Druckkostenzuschuss des Deutschen Akademikerinnen Bundes e.V. für die Drucklegung der Publikation "Die junge Käthe Kollwitz"
2022 - 2023: Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Kunstdidaktik mit besonderer Berücksichtigung von Inklusion, Universität Paderborn
2018 - 2023: Studium des Lehramts für Gymnasien und Gesamtschulen mit den Fächern Geschichte, Kunstpädagogik und Philosophie, Goethe-Universität Frankfurt am Main und Universität Paderborn
2022: Wissenschaftliche Hilfskraft im Bereich Kunstdidaktik mit besonderer Berücksichtigung von Inklusion, Universität Paderborn
2021 - 2022: Wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Materielles und Immaterielles Kulturerbe, Historisches Institut, Universität Paderborn
2020 - 2022: Stipendium der Stiftung Studienfonds OWL für sehr gute Studienleistungen
Publikationen
Ausgewählte Publikationen
Weitere Informationen
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Aktuelles Forschungsprojekt
Homo debilis, femina debilis?
Genderspezifische Auffassung und Darstellung „behinderter“ Frauen und Männer im 11. bis 14. Jahrhundert
Es ist eine der zentralen Fragen menschlicher Entwicklung, ob und inwiefern ein Mensch einem anderen Menschen, einer anderen Gruppe wichtig ist oder welche Bedeutung ihm als Krankem, „Behindertem“ beigemessen wird. Umso mehr verwundert es, dass die Disability Studies – Studien zur Behinderung – ein in Deutschland noch junges Forschungsfeld sind, was es von seinen internationalen und europäischen Nachbarn unterscheidet. Untersuchungen konnten bereits belegen, dass es „Behinderungen“ von Menschen zu allen Zeiten gab, gerade die Darstellung von Körperbehinderung in Wort, Schrift und Bild seit Jahrtausenden einen breiten Raum einnimmt. Seit jeher scheint es so, dass der kulturelle Kontext entscheidend dafür ist, was eine Beeinträchtigung bedeutet und welche Reaktionen auf sie angemessen sind.
Der Blick in die mittelalterliche Historie gibt Anlass zu der Vermutung, dass die Menschen dieser Zeit „Behinderung“ als Kategorie nicht kannten oder aufgrund anderer als uns geläufiger Sichtweisen in differenter Weise mit dem homo debilis umgingen. Hinsichtlich des Genderaspekts fallen mehrere Befunde auf, da sie für das Mittelalter eine Abhängigkeit der Umgangsweise mit körperlichen Versehrten von ihrem Genus annehmen lassen: Verglichen mit den männlichen Standesgenossen, begegnet man in Schrift und Bild in weitaus geringerem Maße Versehrtheiten des weiblichen Geschlechts. Wesentlich seltener werden Letztere in offiziellen Quellen erwähnt. Was bildliche Darstellungen angeht, finden sich nach bisherigem Untersuchungsstand keine Darstellungen von Frauen mit größeren Wunden oder Mobilitätseinschränkungen – Hinweise, für die es sich Gründe zu finden verlohnt. Es ist die Frage zu stellen, inwiefern in der schriftlichen und bildlichen Überlieferung des 11. - 14. Jahrhunderts Unterschiede im Umgang mit einem weiblichen oder männlichen homo patiens bzw. homo debilis im Sinne eines bedürftigen, versehrten Menschen gemacht wurden, und, ob sich diese im Laufe des Mittelalters veränderten.
Demnach findet die besagte Quellenbreite Eingang in das Forschungsprojekt: Nicht allein die schriftliche Überlieferung, sondern auch Bildquellen werden systematisch herangezogen.