Dissertation von Paderborner Sozialwissenschaftlerin mit Deutschem Studienpreis ausgezeichnet

Publikation über intergeschlechtliche Kinder von besonderer Relevanz

Dr. Anike Krämer, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Zentrum für Geschlechterstudien/Gender Studies der Universität Paderborn, hat für ihre Dissertation den zweiten Preis in der Sektion Sozialwissenschaften des Deutschen Studienpreises 2021 gewonnen. Die Auszeichnung der Körber-Stiftung würdigt ihre Doktorarbeit mit dem Titel „Inter* als Zäsur und Chance – zum Erleben von Eltern intergeschlechtlicher Kinder“ aufgrund der besonders hohen gesellschaftlichen Relevanz.

Intergeschlechtlichkeit beschreibe das Vorkommen sowohl von männlich attribuierten als auch von weiblich attribuierten körperlichen Merkmalen in ein und demselben Individuum, so Krämer. „Wir alle haben genaue Vorstellungen davon, was Männer und Frauen sind und wie sie sich unterscheiden. Geschlecht – und zwar in der Ausprägung männlich und weiblich – strukturiert unsere Welt. In einer Gesellschaft, in der Intergeschlechtlichkeit nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird, erleben Eltern eine Diagnose aus diesem Spektrum als Zäsur und stehen vor der Herausforderung, sich mit dem Thema zu beschäftigen, eine eigene Position und Handlungsstrategie zu entwickeln“, erklärt sie die Hintergründe zu ihrer Forschung. Von 2015 bis 2020 hat sich Krämer intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt und dazu an der Ruhr-Universität Bochum im Fachgebiet Sozialwissenschaft promoviert. „In meiner Dissertation gehe ich dem Erleben der Eltern nach und zeige auf, welche Erfahrungen sie machen, wie sie den ersten Schock überwinden und wie sich eine neue Normalität konstituiert.“ Seit Dezember 2020 bringt die Sozialwissenschaftlerin ihr Fachwissen auch an der Universität Paderborn ein, unter anderem in der AG Schulpädagogik mit dem Schwerpunkt Geschlechterforschung. Neben der Auszeichnung kann sie sich über ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro freuen.

Über den Deutschen Studienpreis

Der Deutsche Studienpreis zeichnet jährlich die besten deutschen Promovierten aller Fachrichtungen aus. Neben der fachwissenschaftlichen Exzellenz zählt vor allem die spezifische gesellschaftliche Bedeutung der Forschungsbeiträge: Die jungen Wissenschaftler*innen werden dazu ermutigt, den gesellschaftlichen Wert der eigenen Forschungsleistung herauszuheben und sich einer öffentlichen Debatte darüber zu stellen. Schirmherr des Deutschen Studienpreis ist Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble.

Foto (David Ausserhofer): Dr. Anike Krämer von der Universität Paderborn freut sich über die Würdigung ihrer Doktorarbeit.

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