Fakultät für Kulturwissenschaften der Universität Paderborn verleiht Forschungspreis 2011 der Stiftung der Dienstleistungsgruppe Salzkotten (DGS-Stiftung) über 3.000 Euro an zwei Nachwuchswissenschaftlerinnen

Die Fakultät für Kulturwissenschaften  der Universität Paderborn und die Stiftung der Dienstleistungsgruppe Salzkotten (DGS-Stiftung) haben in diesem Jahr zwei herausragende Forschungsprojekte von Dr. Sandra Winheller (Institut für Erziehungswissenschaft – Schulpädagogik mit dem Schwerpunkt Geschlechterforschung) und Marleen Hoffmann (Musikwissenschaftliches Seminar Paderborn/Detmold) ausgezeichnet. Beide Preisträgerinnen wurden am 7. Juli in den Geschäftsräumen der DGS-Stiftung in Salzkotten geehrt.

Das Habilitationsprojekt von Dr. Sandra Winheller „Geschlechter-responsive Pädagogik – Ein Theorie- und Professionalisierungsansatz zum pädagogischen Umgang mit geschlechterbedingter Heterogenität in der Schule“ beschäftigt sich mit der Frage, welche Sichtweisen, Einstellungen und Bedeutungen das Geschlecht der Kinder für Lehrende hat und wie diese mit geschlechterbedingter Heterogenität im schulischen Alltag umgehen. Vor dem Hintergrund dieser Fragen arbeitet Dr. Sandra Winheller an der theoretischen Ausformulierung eines pädagogischen Handlungsansatzes auf der Basis eines vom „Forum for African Women Educationalists“ (FEWA 2006) entwickelten Konzepts einer „gender-responsive Pedagogy“.

Das Dissertationsprojekt von Marleen Hoffmann „Die englische Komponistin, Schriftstellerin und Suffragette Ethel Smyth – Aufdecken ihrer Selbstkonzepte durch intensive Quellenstudien“ beschäftigt sich mit den Widersprüchlichkeiten im Leben und Wirken der englischen Komponistin Ethel Smyth (1858 bis 1944). „Ich hatte jedes Recht, eine Rebellin zu sein“, so lautet eine von vielen Selbstaussagen, die in ihren zahlreichen Memoirenbänden, Zeitungsartikeln, Leserbriefen, Tagebüchern und Korrespondenzen zu finden sind. Durch den March of the Women, die Hymne der englischen Frauenwahlrechtsbewegung, ist Smyth in den 70er Jahren vor allem als Suffragette wiederentdeckt worden. Sie selbst hat sich jedoch in erster Linie als Komponistin verstanden und Musik als ihren Beruf angesehen. Immerhin komponierte sie sechs Opern, eine Sinfonie, eine Messe, etliche Lieder, Kammermusikwerke und Chor- und Orchesterstücke. Die Widersprüchlichkeiten zwischen Selbstaussagen von Ethel Smyth und tatsächlichem Handeln will Marleen Hoffmann im Rahmen ihrer Dissertation aufdecken. 

Foto (Universität Paderborn): (v. l.) Karl Ludwig Hesse, Marleen Hoffmann, Prof. Dr. Volker Peckhaus, Dr. Sandra Winheller, Dr. Uwe Baer und Manfred Gubitz.
Foto (Universität Paderborn): (v. l.) Karl Ludwig Hesse, Marleen Hoffmann, Prof. Dr. Volker Peckhaus, Dr. Sandra Winheller, Dr. Uwe Baer und Manfred Gubitz.