Ausstellung „7 Stationen: Intelligente Systeme“ – Nachrichtentechnik der Universität Paderborn beteiligt sich an HNF-Ausstellung von Hightech aus OWL

Gemeinsame Entwicklung von Orga Systems, omp computer gmbh und Hochschule

Hightech aus OWL präsentiert in diesen Monaten die Ausstellung "7 Stationen: Intelligente Systeme": In der Zeit vom 26.5.-7. 6.2009 werden im Heinz Nixdorf MuseumsForum (HNF) neunzehn beispielhafte intelligente Systeme aus OWL und Paderborn gezeigt: Vom intelligenten Roboter über adaptives Scheinwerferlicht bis hin zum Kickerautomat.

Die Nachrichtentechnik der Universität Paderborn ist mit einem Projekt zur drahtlosen Fahrzeug- und Laderaumüberwachung von Lastkraftwagen (DraFaLa) dabei. Die Unternehmen Orga Systems und omp computer gmbh entwickeln das System gemeinsam mit dem Fachgebiet Nachrichtentechnik der Universität Paderborn unter Leitung von Prof. Dr. Reinhold Häb-Umbach. Im Rahmen des Projekts soll ein flexibler und kostengünstiger Mehrwertdienst auf Basis einer Maut-On-Board Unit realisiert werden, die Spediteuren eine lückenlose Überwachung des Zustands der Waren auf ihren Fahrzeugen erlaubt. Die Überwachung erfolgt automatisch ohne die Notwendigkeit eines Eingreifens durch den Fahrer, so dass dieser sich ständig auf seine Aufgabe, das Fahrzeug sicher zu führen, konzentrieren kann.

Die Funktionsweise des Systems können Besucher ansatzweise selbst erfahren, indem sie bei einer Simulation einen ferngesteuerten Modell-Lkw schnellstmöglich durch einen Hindernisparcours steuern und ohne Beschädigung der Ladung ins Ziel bringen.

Im Rahmen der Ausstellung „7 Stationen“ hat die Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Stadt Paderborn gemeinsam mit Unternehmen und Universität ein Aktionsprogramm organisiert, um z. B. Schülerinnen und Schülern Einblicke in Technologie und Wissen „Made in Paderborn“ zu geben. Dazu kann die Führung durch die Ausstellung mit verschiedenen Modulen mit konkreten Experimentiereinheiten kombiniert werden. Die Angebote sind kostenfrei.

Schülerinnen und Schüler können die Ausstellung kostenlos durch eine altersgerechte Führung kennen lernen (Dauer: ca. 45 Minuten, Zielgruppe: ab 5. Klasse). Weitere Informationen zur Ausstellung unter http://www.ostwestfalen-lippe.de/.
 


Ausführliche Pressemitteilung der Universität Paderborn zum Projekt vom 10.02.09

Universität Paderborn: Forschungsprojekt zur drahtlosen Fahrzeug- und Laderaumüberwachung gestartet – Kooperation mit den Paderborner Unternehmen omp und Orga Systems

Projekt ist in die „Zukunftsmeile Fürstenallee“ integriert

Der Kooperationsverbund der beiden Paderborner Unternehmen omp computer GmbH und Orga Systems GmbH sowie dem Fachgebiet Nachrichtentechnik der Fakultät für Elektrotechnik, Informatik und Mathematik der Universität Paderborn hat es sich zum Ziel gesetzt, auf kostengünstige Weise die Effizienz, Sicherheit und Transparenz im Bereich Transport und Logistik zu verbessern.

Gelingen soll dies durch einen neuartigen Mehrwertdienst zur „Drahtlosen Fahrzeug- und Laderaumüberwachung“ (DraFaLa) für LKW. Die Projektskizze wurde mit Bestbewertung im Rahmen des Förderwettbewerbs Automotive.NRW ausgewählt. Über diesen Wettbewerb erhalten insgesamt 14 von 48 eingereichten Projektskizzen Fördermittel, die über das Programm „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung 2007-2013“ aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gewährt werden. Die zu erwartenden Kosten des Projektes mit einer Laufzeit von zwei Jahren belaufen sich auf etwa 1,14 Millionen Euro.

„Das Besondere gegenüber den bisherigen Lösungen ist, dass der angestrebte Mehrwertdienst in ein bestehendes LKW-Mautsystem eingebunden werden soll“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Reinhold Häb-Umbach, Leiter des Fachgebietes Nachrichtentechnik. Demnach kann eine bereits für den Mautbetrieb im LKW vorhandene Hardware, so zum Beispiel die Satellitenortung oder aber die Mobilfunkschnittstelle, flexibel und kostengünstig für Drittgeräte zur Fahrzeug- und Laderaumüberwachung und weiterer innovativer Mehrwertdienste genutzt werden.

Zur drahtlosen Fahrzeug- und Laderaumüberwachung wird das Fahrzeug mit einer Kontrolleinheit ausgerüstet, die über Funk mit einer Reihe von Sensoren im Laderaum verbunden ist, die kontinuierlich Daten über den Zustand der Ladung liefern. Über die bereits vorhandenen Kommunikationswege der Geräte für den Mautbetrieb werden diese Daten dann an eine Zentrale geschickt und stehen so schließlich den Anwendern zur Verfügung. „Dies macht nicht nur ein schnelles Eingreifen von Seiten der Zentrale möglich, beispielsweise zur Optimierung der Auslastung oder bei möglichen Schwierigkeiten bei Gefahrguttransporten, sondern entlastet auch den LKW-Fahrer, der sich vollständig auf den Straßenverkehr konzentrieren kann“, sagt Jan Stehr, Geschäftsführer der omp computer GmbH.

Die für die Umsetzung nötigen Arbeitsschritte sind zwischen den drei Verbundpartnern aufgeteilt. Das Unternehmen omp ist bereits seit 1999 mit der Entwicklung von Komponenten für das heutige deutsche Mautsystem betraut. Es wird sich mit der Integration des Drittgerätes und dem Datenaustausch mit der Zentrale über eine beliebige Mautplattform beschäftigen. Orga Systems plant Entwurf, Aufbau und Betrieb der Zentrale und erforscht innovative Methoden zur Echtzeit-Abrechnung von Mehrwertdiensten aus dem Bereich der Logistik. Das Fachgebiet Nachrichtentechnik der Universität kümmert sich um die Funkübertragung der Daten.

Das Projekt ist in die „Zukunftsmeile Fürstenallee“ integriert und dort inhaltlich in der Kernkompetenz „Systemintegration“ angesiedelt. Das strategische Management der Zukunftsmeile liegt in der Hand der Projektentwicklungsgesellschaft Zukunftsmeile Fürstenallee, deren Gesellschafter unter anderem die IHK Ostwestfalen zu Bielefeld und das Netzwerk OWL Maschinenbau e. V. sind. Die Gesellschafter vertreten zahlreiche Zuliefererfirmen der Automobilindustrie, wodurch „DraFaLa“ direkt in das Automotive-Cluster NRW eingebunden ist. „Wir erwarten im Zuge der Veröffentlichung und Umsetzung der Projektergebnisse eine zusätzliche Vernetzung innerhalb der nordrhein-westfälischen Automobilindustrie“, hofft Prof. Häb-Umbach.

Sind die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen, könnte sich eine erfolgreiche Markteinführung des Projekts zu einem lukrativen Geschäft entwickeln, denn bislang sind bereits allein in Deutschland rund 600.000 LKW mit entsprechenden Geräten für den Mautbetrieb ausgestattet und somit potenzielle Fahrzeuge, die mit der angestrebten Lösung ausgerüstet werden könnten. Die Tendenz ist weiter steigend, zumal derzeit auch im Ausland elektronische Mautsysteme installiert werden. Dr. Stephan Flake von Orga Systems: „Hier besteht eine große Chance, künftig national und international einer der ersten Anbieter von innovativen Mehrwertdiensten zu werden, die sich bestehende Infrastrukturen von Mautsystemen zu Nutze machen. Darüber hinaus wird ein erfolgreiches Projekt eine Reihe von neuen Arbeitsplätzen in den verschiedensten Bereichen nach sich ziehen“.

Foto (Universität Paderborn, Mark Heinemann): (v. l.): DraFaLa-Forscher Dr. Stefan Flake (orga systems), Prof. Dr. Reinhold Häb-Umbach (Nachrichtentechnik, Uni Paderborn), Jan Stehr (Geschäftsführer, omp computer gmbh) und Dimitri Brukakis (omp comput
Foto (Universität Paderborn, Mark Heinemann): (v. l.): DraFaLa-Forscher Dr. Stefan Flake (orga systems), Prof. Dr. Reinhold Häb-Umbach (Nachrichtentechnik, Uni Paderborn), Jan Stehr (Geschäftsführer, omp computer gmbh) und Dimitri Brukakis (omp computer gmbh, Projektleiter)
Foto (Universität Paderborn, Mark Heinemann): (v. l.): DraFaLa-Forscher Dr. Stefan Flake (orga systems), Prof. Dr. Reinhold Häb-Umbach (Nachrichtentechnik, Uni Paderborn), Jan Stehr (Geschäftsführer, omp computer gmbh) und Dimitri Brukakis (omp comput
Foto (Universität Paderborn, Mark Heinemann): (v. l.): DraFaLa-Forscher Dr. Stefan Flake (orga systems), Prof. Dr. Reinhold Häb-Umbach (Nachrichtentechnik, Uni Paderborn), Jan Stehr (Geschäftsführer, omp computer gmbh) und Dimitri Brukakis (omp computer gmbh, Projektleiter)