Programmkino Lichtblick startet am 19. Oktober ab 20.15 Uhr im Cineplex Paderborn mit einer neuen Reihe in das Semester – Das Andere Sehen

„Das Andere Sehen“ heißt die neue, mehr als zehn Filme umfassende Reihe, die das Programmkino Lichtblick e. V. in Zusammenarbeit mit der Professur für Film- und Fernsehwissenschaften der Universität Paderborn zeigt. Den Auftakt macht am Montag, 19. Oktober, im Cineplex Paderborn der Film „Was das Herz begehrt“ mit Diane Keaton und Jack Nicholson aus dem Jahr 2003. Beginn ist um 20.15 Uhr.

„Ein rundum überzeugendes Programm, für das es sich lohnt, den Fernseher auszuschalten und ins Kino zu kommen“, findet die erste Vorsitzende des Programmkino Lichtblick, Simone Rudolph, und ergänzt, dass es „immer noch das Kino mit seiner großen Bildgewalt ist, das Konzepte von und über die Welt vermittelt, die uns nachhaltig prägen, indem es uns intime Einblicke bietet oder mit fremden Territorien konfrontiert.“ Welche Sichtweise wird aber von wem, wann, wie vorgegeben? Wessen Perspektive nehmen die Zuschauer ein?

Um diese Fragen aufzunehmen, wirft das Programm in diesem Semester sein Augenmerk auf Filme, die entweder im Rahmen Hollywoods oder in bewusster Abgrenzung davon versuchen, ein „anderes Sehen“ zu provozieren. Das mögen kleine Abweichungen sein, die nur dem geübten Auge auffallen, oder aber große filmästhetische Programme wie das Dogma-Manifest. Das kann sich subtil in der Wahl bestimmter Kameraperspektiven äußern oder plakativ in einer Figurencharakterisierung. Es kann sich auf das Sujet beziehen – vernachlässigte oder unterbelichtete Themen – oder auf eine spezifische Sensibilität und Perspektive der Regisseurin beziehungsweise des Regisseurs.

„Das andere Sehen“ wirft zudem noch weitere Fragen auf: Sehen Frauen anders, selbst wenn sie im Hollywood-System arbeiten? Geben bestimmte Stars etablierten Genres eine abweichende Nuance? Führt eine subjektive Kamera zu größerer emotionaler Beteiligung? Welche Lust erzeugt eine „Verqueerung“ der Welt und welchen Blick auf das Geschlechterverhältnis und die Sexualität wirft der film noir? Die Fragen sind ebenso vielfältig wie vielschichtig und haben zu einem heterogenen Programm geführt mit den unterschiedlichsten Filmen aus verschiedenen Genres wie unter anderem Neorealismus, Action-Kino und Dokumentarfilm.

In den kommenden Wochen lassen wöchentlich Filme wie der Stummfilmklassiker „Metropolis“ von Fritz Lang aus dem Jahr 1927, Lubitschs legendärer Agentenfilm „Ninotschka“ von 1939 oder aber die unvergessliche Greta Garbo andere Kinozeiten lebendig werden. Aus der Gegenwart zeigt das Programm neben Pedro Almodóvars hochgelobtem Film „Alles über meine Mutter“ aus dem Jahr 1999 noch viele weitere interessante und vielleicht auch neue filmische Perspektiven. Ganz in diesem Sinne bietet auch die Horrorfilmnacht, die dieses Jahr an einem Freitag, dem 13., stattfindet und damit in die sechste Runde geht, aufschlussreiche Einblicke.

“Vielleicht ist das andere Sehen auch ganz unabhängig von Thema und Filmästhetik immer wieder ein unberechenbarer subjektiver Vorgang, der von der Tagesverfassung der Zuschauer abhängt. Mit der Filmreihe wollen wir eine Auseinandersetzung dazu anregen und viel Spaß beim Entdecken anderer Filme und ihrer Sichtweisen wünschen“, so Rudolph. Im Rahmen der jeweiligen Vorführung werden die Filme im Kino jeweils kurz eingeführt. Nähere Informationen und Termine: www.lichtblick-kino.de sowie im aktuellen Programmflyer.