Hey, ich bin Ali
Schön, dass du da bist!
Ich nehme dich mit in die Welt der Bildung im Studienfeld Geistes- und Gesellschaftswissenschaften. Gemeinsam entdecken wir, was hinter Erziehungswissenschaften, Pädagogik und Sozialpädagogik steckt: drei Wege, die sich alle um Lernen und menschliche Entwicklung drehen, aber in ganz unterschiedliche Richtungen führen.
Was unterscheidet diese Wege? Und studiert man sie im Lehramt oder im Zwei-Fach-Bachelor? Das finden wir hier zusammen heraus.
Komm mit, das ist unser Plan:
- Interviews mit Student*innen und Dozent*innen der verschiedenen Studienfächer
- Bildung weitergedacht: Projekte außerhalb des Studiums
- Der Markt der Möglichkeiten: Fachschaften, Hochschulpolitik, studentische Initiativen und mehr…
- Die wichtigsten Events zur Studienorientierung
Willkommen im Studienfeld, das Kultur und Gesellschaft erforscht
Hier stellst du die großen Fragen.
Im Studienfeld Geistes- und Gesellschaftswissenschaften lernst du, kritisch zu denken, Zusammenhänge zu verstehen und neue Perspektiven einzunehmen. Du beschäftigst dich mit Kultur, Geschichte, Bildung und Religion – und hast die Chance, mit Haltung, Neugier und dem Wunsch, die Welt besser zu verstehen, mit deinem Studium etwas zu bewegen.
“Choose your character” und finde heraus, wie du mit Wissen und Ideen Zukunft gestalten kannst.
Noch nicht das Richtige dabei?
Kein Problem, vielleicht wartet dein Studiengang einfach an einer anderen Ecke des Campus auf dich.
Klingt Theologie nach dir? Dann wirf doch gleich einen Blick in den passenden Uniguide oder entdecke unsere weiteren Ausgaben.
Drei Wege, ein Ziel: Bildung und Soziales
Erziehungswissenschaften im Zwei-Fach-Bachelor, Pädagogik als Unterrichtsfach oder doch die berufliche Fachrichtung Sozialpädagogik im Lehramt – welcher Weg passt zu dir?
Wenn du dich hier wiedererkennst und noch nicht genau weißt, wohin es für dich gehen soll: Alles gut! Die drei Studienwege klingen auf den ersten Blick ähnlich, führen aber zu ganz unterschiedlichen Tätigkeiten:
- Erziehungswissenschaften studierst du ohne Lehramt. Du arbeitest später außerhalb der Schule, z. B. mit Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen in verschiedenen Einrichtungen, Projekten oder Trägern.
- Sozialpädagogik als Fachrichtung bereitet dich darauf vor, später an berufsbildenden Schulen zu unterrichten, z. B. angehende Erzieher*innen.
- Pädagogik als Unterrichtsfach studierst du für das Lehramt an Gymnasien oder Berufskollegs. Du unterrichtest später also z. B. Pädagogik in der Oberstufe.
Um dir die Entscheidung leichter zu machen, habe ich mit Studierenden und Lehrenden aus allen drei Bereichen gesprochen und sie nach echtem Insider-Wissen gefragt.
(Psst, wenn du die Studienfächer anklickst, kannst du direkt zu den jeweiligen Interviewbereichen springen.)
Mein Podcast-Interview mit Carolin
Wie läuft eigentlich ein Lehramtsstudium mit der beruflichen Fachrichtung Sozialpädagogik ab? Was macht es besonders? Und wie bereite ich mich auf so ein Studium vor? Genau diese und noch weitere Fragen habe ich mir von Studentin Carolin beantworten lassen - also hör' einfach rein und sei gespannt auf die Insider-Tipps!
Sozialpädagogik - Lehramt für Berufskollegs
Ein Gespräch mit Prof. Dr. Landhäußer und Prof. Dr. Göddertz
Was macht die berufliche Fachrichtung Sonderpädagogik im Lehramt besonders?
Im Studiengang “Lehramt für Berufskollegs (BK)” gibt es bei uns die berufliche Fachrichtung Sozialpädagogik, die Lehrkräfte gezielt darauf vorbereitet, an einem Berufskolleg in Nordrhein-Westfalen in sozialpädagogischen Bildungsgängen zu lehren. Dies bedeutet, zukünftige Fachkräfte für die berufliche Tätigkeit in einem sozialpädagogischen Arbeitsfeld (z.B. in der Kinder- und Jugendarbeit, in der Heimerziehung oder in Kindertagesstätten) auszubilden.
Im Studium setzen sich Student*innen sowohl mit fachdidaktischen Fragen des Lehrens und Lernens in sozialpädagogischen Berufsqualifizierungen als auch mit fachwissenschaftlichen Themen der Sozialpädagogik auseinander, z.B. mit den Arbeitsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe, der Entstehung sozialer Probleme, sozialpolitischen Fragen oder aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen.
Gibt es Voraussetzungen, die man mitbringen sollte?
Für ein Studium im Lehramt BK mit der beruflichen Fachrichtung Sozialpädagogik sind folgende Interessen besonders wertvoll:
- Interesse an der Zusammenarbeit mit anderen Menschen – sowohl im Studium als auch mit Blick auf die spätere berufliche Tätigkeit als Lehrer*in an einer berufsbildenden Schule
- Interesse an sozialen Fragen: Bildungsungleichheit, Inklusion oder Lebenswelten von Familien sind typische Themen, mit denen sich Student*innen auseinandersetzen
- Neugier auf wissenschaftliche Auseinandersetzungen
- ggfls. Berufserfahrung im sozialpädagogischen Bereich
Was erwartet Student*innen an Wissenschaft und Forschung?
- Student*innen erarbeiten sich einen Zugang zu sozialpädagogischen Theorien, um diese zu verstehen, aber auch zu analysieren und kritisch zu hinterfragen
- Student*innen lernen unterschiedliche Forschungsmethoden kennen, um aktuelle Forschungsergebnisse verstehen und kritisch einordnen zu können
- Student*innen erwerben eigene Forschungskompetenzen, um Forschungsprojekte, u.a. im Rahmen von Abschlussarbeiten, selbständig durchführen zu können
- Student*innen beschäftigen sich mit aktuellen Forschungsergebnissen in den Bereichen Kindheit, Jugend, Familie und sozialpädagogischer Berufsbildung
Was erwartet Student*innen an Praxisbezug?
Im Lehramtsstudium wird ein großer Wert auf eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis gelegt. In den verschiedenen Studienphasen sind mehrere Praxisanteile vorgesehen:
- das Eignungs- und Orientierungspraktikum an einem Berufskolleg (während des Bachelorstudiums)
- das Berufsfeldpraktikum in einem sozialpädagogischen Arbeitsfeld (während des Bachelorstudiums)
- das Praxissemester an einem Berufskolleg (während des Masterstudiums).
Darüber hinaus weisen unsere Lehrveranstaltungen eine enge Verknüpfung von Theorie und Praxis auf, z.B. im Rahmen einer Zusammenarbeit mit lokalen sozialpädagogischen Einrichtungen und berufsbildenden Schulen. Parallel zum Studium absolvieren Student*innen Praktika in der sozialpädagogischen Praxis im Umfang von insgesamt 52 Wochen („Fachpraktische Tätigkeit“).
Gibt es die Möglichkeit, Schwerpunkte zu setzen oder sich vertiefend mit etwas auseinanderzusetzen?
Im Studiengang werden Möglichkeiten zur individuellen Profilbildung geboten, beispielsweise in der Wahl von themenspezifischen Veranstaltungen oder im Rahmen von Studien- und Prüfungsleistungen.
Im Masterstudium ist eine individuelle Vertiefung im Rahmen eines Studienprojekts möglich: Jede*r Studierende bearbeitet eigenständig eine Forschungsfrage zu einem selbst gewählten Thema.
Was sind die beruflichen Aussichten nach dem Studium?
Das Lehramtsstudium mit der beruflichen Fachrichtung Sozialpädagogik bereitet auf eine Tätigkeit als Lehrkraft an berufsbildenden Schulen bzw. Berufskollegs vor. Die Berufsaussichten sind aktuell sehr gut, doch auch eine Tätigkeit in Forschung und Lehre oder eine Promotion sind im Anschluss an das Studium möglich.
Was sind die wichtigsten Punkte, die man bei der Entscheidung für die berufliche Fachrichtung Sonderpädagogik berücksichtigen sollte?
Als Lehrer*in mit der beruflichen Fachrichtung Sozialpädagogik haben Sie in Ihrem späteren Berufsleben die Chance, Menschen auf dem Weg der beruflichen Qualifizierung zu begleiten. Sie werden in verschiedenen sozialpädagogischen Bildungsgängen mit heterogenen Lernendengruppen unterrichten – damit erwartet Sie eine spannende, abwechslungsreiche und nicht zuletzt gesellschaftlich relevante berufliche Tätigkeit.
Mein Interview mit Ronja
Dein Studium in 3 Worten
- Alltagsnah
- Spannend
- Perspektivenreich
Was hat dich dazu bewegt, das Anteilsfach Erziehungswissenschaften zu studieren?
Ich wollte gerne etwas Kreativeres machen, wo ich nicht den ganzen Tag am Schreibtisch sitze und Berichte schreibe. Als ich dann herausgefunden habe, dass man an der Universität Paderborn die beiden Fächer Mode-Textil-Design-Studien und Erziehungswissenschaften im Zwei-Fach-Bachelor-Studiengang kombinieren kann, ging für mich ein Minitraum in Erfüllung. Es hat mir schon lange Spaß gemacht, Leuten Kreativität weiterzugeben. Meine Nachbarin hat mich da sehr beeinflusst, die gibt nämlich Kreativkurse in ihrem Keller und sie arbeitet nebenher auch in einer erzieherischen Tätigkeit. Das fand ich super!
Für Paderborn habe ich mich entschieden, weil es die einzige Uni in meinem Umkreis ist, bei der es die Möglichkeit dieser Fächerkombination gibt und ich so nicht nur meine beiden Lieblingsbereiche kombinieren, sondern diese hoffentlich später auch in meinem Berufsleben anwenden kann.
Das Anteilsfach Erziehungswissenschaften passt zu dir, weil...?
Ich mag es einfach, anderen Leuten was beizubringen, besonders wenn die Begeisterung irgendwann auf das Gegenüber überspringt und man am Ende jemanden für was Neues begeistert hat. Dieses Gefühl finde ich richtig wertvoll!
Wie sieht ein typischer Tag im Studium aus?
Ich glaube, es ist eine ganz bunte Mischung aus Theorie und Praxis. Morgens mache ich mir erstmal ein Snackpaket. Dazu gehört ein guter Tee und irgendwas Süßes als Nervennahrung. Und dann ist es erstmal das Wichtigste für mich, morgens entspannt in die Uni zu starten - mit Musik auf den Ohren oder irgendeinem Hörbuch. So komme ich entspannt in der Vorlesung oder dem Seminar an, um da dann die Energie zum Mitarbeiten zu haben.
Mein Lieblingsort an der Uni ist...
…draußen auf den Bänken - gerade wenn die Sonne scheint, kann man dort die Ruhe genießen. Wenn es ein bisschen kälter ist, geht aber auch die Bibliothek.
Mein persönliches Highlight im Studium ist...
…mein Praxisprojekt. Das war ein ganzes Seminar, in dem es darum ging, seine praktischen Fähigkeiten zu üben. Dazu sollten wir uns selbstständig ein Projekt überlegen und in einer Jugendeinrichtung durchführen. Mein erster Impuls war: „Hilfe, was mache ich hier eigentlich?“. Aber irgendwie haben wir es hinbekommen und es hat gut funktioniert. Unser Projekt war ein Actionpainting, bei dem wir einen kompletten Raum – also wirklich Fußböden, Decken, Wände, alles – abgeklebt haben, um darin zu „malen“.
Das ganze Equipment, bestehend aus Farben, Maleranzügen und Zubehör, haben wir mitgebracht. Neben dem klassischen Pinsel gab es aber auch noch Bälle und Flaschen, um sich richtig auszutoben. Die Flaschen konnte man dann beispielsweise auslaufen lassen und die Bälle an die Wände werfen. Wir hatten einfach alle richtigen Spaß. Bis es an's Aufräumen ging ;)
Was war die größte Herausforderung für dich?
Ich glaube wirklich der Theorieteil am Anfang. Weil gerade zu Beginn - ich hatte Vorerfahrungen mit Uni, das war mein Glück - wird man erstmal mit den ganz verschiedensten Texten von Erziehungswissenschaftler*innen konfrontiert. Man bekommt erstmal sehr viele Theorien vorgesetzt und sitzt dann auch ein bisschen hilflos davor und denkt sich: “Okay, wie soll ich damit später jemals arbeiten?”
Ich glaube, den ersten Teil zu überwinden und zu sehen, dass es auch in die Praxis geht und diese dann zum Ausprobieren zu nutzen, ist ganz wichtig an der Stelle.
Was möchtest du später mit deinem Abschluss machen?
Ganz konkret weiß ich das noch nicht. Auf jeden Fall freue ich mich darauf, später mal zu unterrichten, nur eben im nicht-schulischen Kontext. Außerdem möchte ich meine Energie und Begeisterung weitergeben. Vielleicht wirklich in der Jugendarbeit - da hätte ich ganz viel Lust drauf - oder auch in der Erwachsenenbildung. Ich mache beruflich auch jetzt schon ein bisschen was, was in die Richtung geht und gebe auch schon Kurse. Deshalb hätte ich richtig Lust, das weiterhin zu verfolgen. Dafür ist das Anteilsfach Erziehungswissenschaften auf jeden Fall der richtige Weg.
Und es ist auch so ein kleines Ziel, vielleicht erst mal in die Wirtschaft zu gehen, um noch ein bisschen mehr außerhalb des Studiums zu lernen. Ich glaube, das ist auch noch mal eine ganz andere Welt, wenn man dann rausgeht und irgendwann sagen kann: “Okay, jetzt hatte ich genug vom Business-Life, ich mache meinen Kreativkeller auf.”
Was würdest du jemandem empfehlen, der überlegt, das Anteilsfach Erziehungswissenschaften zu studieren?
Auf mein Studienfach bezogen - aber ich glaube auch auf viele andere - sich einfach auch zu trauen. Denn ich hatte Erziehungswissenschaften noch nie. Also das war vorher in der Schule überhaupt kein Thema. Ich bin damit nie wirklich in Kontakt gekommen. Da hatte ich schon ein bisschen Sorge vor den ersten Vorlesungen, weil da gefühlt 90 Prozent saßen, die das schon hatten. Aber man findet super easy rein - man muss sich nur mal trauen die eigene Bubble zu verlassen und was Neues zu probieren.
Und ich glaube, viele scheuen sich auch sehr vor dem Statistikteil. Wir haben es alle überlebt, ihr werdet es auch überleben!
Hast du auch ein paar generelle Tipps fürs Studium?
Ich würde noch einmal darauf hinweisen, dass das Studium nicht nur aus Lernen besteht und dass man nicht nur an der Uni ist, um sich wirklich für ein Berufsfeld zu bilden, sondern auch, um selbst zu wachsen. Deshalb habe ich auch schon viele Angebote genutzt, zum Beispiel das Rudelschreiben. Das finde ich tatsächlich sehr praktisch, weil man gerade in den Semesterferien gerne mal in so ein Tief kommt, wo man eigentlich gar nicht mehr schreiben möchte. Und dann zu dieser Veranstaltung zu gehen und zu schreiben, weitere verzweifelte Menschen kennenzulernen und sich nicht so allein zu fühlen… das ist sehr, sehr cool. Da knüpft man eigentlich immer Kontakte und findet auch gerne mal neue Lernfreunde.
Erziehungswissenschaft
Ein Gespräch mit Dr. Annette Bentler
Was macht das Anteilsfach Erziehungswissenschaft besonders?
Ich finde besonders, dass das Anteilsfach Erziehungswissenschaft an der Uni Paderborn sehr vielseitig ist. Man bekommt einen breiten Einblick in ganz unterschiedliche Themen wie Bildung und Lernen im Wandel der Zeit, Herausforderungen durch gesellschaftliche Veränderungen für pädagogisches Handeln oder Methoden zur Begleitung von Lern- und Bildungsprozessen.
Besonders finde ich auch, dass man recht frei wählen kann, welche Schwerpunkte man im Verlauf des Studiums für sich setzen will. Außerdem gefällt mir, dass sich die Inhalte der Seminare häufig an aktuell relevanten Themen orientieren und jedes Semester (neben einem fest wiederkehrenden Lehrangebot) thematisch neue Angebote zu finden sind.
Zudem gibt es auch Veranstaltungen aus verwandten Disziplinen, wie der Psychologie, Soziologie oder Philosophie, was das Angebot noch vielfältiger macht.
Was sollten Studieninteressent*innen mitbringen?
Bestimmte Voraussetzungen braucht man meiner Meinung nach nicht. Was man aber mitbringen sollte, sind Interesse, Neugier und Offenheit. Wichtig finde ich auch die Bereitschaft, sich kritisch mit den Inhalten auseinanderzusetzen und diese aus aktueller Sicht immer wieder kritisch zu reflektieren.
Hilfreich ist zudem, sich selbst gut organisieren zu können, da das Studium auf Eigenständigkeit und Eigenverantwortlichkeit setzt. Auch die Fähigkeit, sich auf andere Menschen einlassen zu können, finde ich wichtig, da in Seminaren vielfach Gruppenarbeit stattfindet und gemeinsames Arbeiten einen großen Teil des Lernprozesses ausmacht.
Was erwartet Student*innen an Wissenschaft und Forschung?
Das Studium des Anteilsfachs Erziehungswissenschaft ist deutlich wissenschaftlicher ausgelegt, als viele Student*innen am Anfang vermutlich denken. Man behandelt Theorien und Konzepte, lernt selbst kleine Lern- und Forschungsvorhaben zu planen und durchzuführen. In allen Lehrveranstaltungen wird mit wissenschaftlicher Literatur und neuen Erkenntnissen gearbeitet, daher benötigt man auch verstärktes Interesse am Lesen wissenschaftlicher Lektüre.
Es gibt ein Modul, in dem Themen zur empirischen Forschung behandelt werden und der Besuch der Seminare in „Qualitativer und Quantitativer Forschung“ Pflicht sind. In der Bachelorarbeit kommt dann alles zusammen, indem man eine Forschungsfrage eigenständig mithilfe wissenschaftlicher Literatur oder einer kleinen empirischen Studie bearbeitet.
Was erwartet Student*innen an Praxisbezug im Anteilsfach Erziehungswissenschaft?
Praxisbezug bietet in diesem Anteilsfach vor allem das achtwöchige Praktikum, das in einem möglichen pädagogischen Berufsfeld absolviert wird. Viele unserer Lehrenden haben Kontakte zu beruflich Tätigen in der Region, so dass unsere Student*innen Zugänge zu vielfältigen Praktikumsmöglichkeiten haben. In einigen Seminaren werden auch Gäste aus der beruflichen Praxis eingeladen, um z.B. gemeinsam Fragen zur Verknüpfung von Theorie- und Praxisfragen zu diskutieren.
Daneben gibt es aber auch in einigen Seminaren praxisnahe Elemente. Beispielsweise plant man im Rahmen der qualifizierten Teilnahme einzelne Sitzungen oder übt im Forschungsseminar die Durchführung von Interviews und Beobachtungen.
Zudem kann man durch freiwillige Praktika oder Nebenjobs Praxiserfahrung sammeln. Diese bieten ebenfalls eine gute Möglichkeit, Gelerntes anzuwenden.
Haben Student*innen die Möglichkeit, Schwerpunkte zu setzen oder sich vertiefend mit etwas auseinanderzusetzen?
Ja, diese Möglichkeit gibt es. Das Anteilsfach Erziehungswissenschaft bietet sechs feste Module mit ihren jeweiligen Einführungen. Daneben gibt es jedoch in jedem Modul eine große Auswahl an Seminaren, aus denen man frei wählen kann. Wenn man bereits eine Vorstellung für die berufliche Zukunft hat, kann man sich bei der Wahl inhaltlich daran orientieren. Hat man jedoch noch nicht so konkrete berufliche Vorstellungen, dann ermöglicht die Wahloption, dass man in neue und unbekannte Bereiche hineinschnuppern und erkennen kann, was einen wirklich interessiert.
Zusätzlich bietet das „Studium Generale“ – im Sinne „Einblicke über den eigenen Tellerrand zu erhalten“ – eine gute Möglichkeit, ganz neue Themen und Fächer kennenzulernen. Durch das Zweitfach kann man außerdem inhaltliche Anknüpfungen im jeweils anderen Fach finden.
Was sind die beruflichen Aussichten nach dem Studium?
Meiner Meinung nach sind die beruflichen Aussichten nach dem Bachelorstudium sehr vielfältig. Viele unserer Absolvent*innen arbeiten mit unterschiedlichen Zielgruppen (z.B. Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen) bei verschiedenen Institutionen und Trägern (z.B. beim Jugendamt im Allgemeinen Sozialen Dienst, als pädagogische Fachkraft im Heimbereich und in Beratungsstellen oder als pädagogische Mitarbeiter*in in Bildungseinrichtungen).
Viele unserer Student*innen haben durch das Pflichtpraktikum oder andere Tätigkeiten Kontakte in die berufliche Praxis aufgebaut, und diese sind gerade beim Übergang vom Studium in den Beruf besonders wertvoll. Oftmals erweist sich auch das Praktikum als Sprungbrett in die erste berufliche Anstellung nach dem Bachelor. Für diesen Weg entscheiden sich aktuell viele unserer Absolvent*innen.
Weiterhin gibt es die Option, noch ein weiterführendes Masterstudium aufzunehmen. Ich finde, der Studiengang hält sehr viele berufliche Möglichkeiten offen, da er den Menschen in seinen verschiedenen Lebensspannen und persönlichen Voraussetzungen in den Blick nimmt sowie gleichzeitig kritische Reflexionsfähigkeit und Selbstständigkeit fördert. Dies sind Fähigkeiten, die in vielen Bereichen benötigt werden.
Was sollten Schüler*innen bei der Studienwahl bedenken?
Ich finde, man sollte sich bewusst sein, dass Erziehungswissenschaft ein eher theoretisches Anteilsfach ist. Es beinhaltet viel Lesen und Reflektieren. Wer also erwartet, dass man hauptsächlich praktisch arbeitet, könnte überrascht werden. Im Verlauf des Studiums erkennt man aber, wofür die theoretischen Grundlagen gut sind und dass direkte Praxisbezüge zum Teil auch den Rahmen eines Studiums sprengen würden.
Dafür bekommt man jedoch ein tiefes Verständnis für die theoretischen Hintergründe des Faches und erhält ein gutes Fundament für kritisch reflektiertes und begründetes Handeln in pädagogischen Tätigkeitsfeldern.
Man sollte im Vorfeld auch überlegen, welches Zweitfach zum Anteilsfach Erziehungswissenschaft und den eigenen beruflichen Vorstellungen passen könnte. Am wichtigsten finde ich aber das Interesse an Menschen und deren Entwicklung, auch vor dem Hintergrund sich immer wandelnder gesellschaftlicher Herausforderungen.
Pädagogik als Unterrichtsfach - Mein Interview mit Studentin Sophie
Dein Studium in 3 Worten
- praxisnah
- interessant
- theoretisch
Was hat dich dazu bewegt, das Unterrichtsfach Pädagogik zu studieren?
Ich hatte generell das Lehramtsstudium im Kopf, weil ich meine Lehrer*innen damals sehr inspirierend fand - allen voran meine Pädagogiklehrerin, da sie den Unterricht spannend gestaltet hat und mich die Themen sehr interessiert haben. Da dachte ich mir: Das möchte ich auch machen. Für die Uni Paderborn habe ich mich entschieden, da ich aus der Nähe komme und die Uni sehr gut im Bereich Lehramt aufgestellt ist.
Dein Studium passt zu dir, weil...?
… ich das Unterrichtsfach sehr interessant finde. Für viele scheint Pädagogik nur um Erziehung zu gehen, dabei geht es auch viel um den Menschen generell und verbindet dabei Psychologie und Philosophie. Genau diese Kombi finde ich richtig spannend.
Wenn du einem Freund oder einer Freundin das Unterrichtsfach Pädagogik in einem Satz erklären müsstest, wie würde der lauten?
Pädagogik bereitet dich auf die Unterrichtsplanung des Pädagogikunterrichts vor, aber lehrt dich auch viele interessante Dinge über das Menschsein, die Eingliederung in die Gesellschaft - und was uns manchmal daran hindert.
Wie sieht ein typischer Tag im Studium aus?
Meistens hat man morgens die Seminare. Vor allem im Lehramt hat man wenig Vorlesungen, aber dafür ganz viele Seminare in kleinen Gruppen, damit man alles praxisnah gestalten kann. Die Pausen verbringt man dann in der Mensa oder im Café Bona Vista – und macht sich einen schönen Tag.
Was ist dein Lieblingsort an der Uni?
Da, wo man sich mit seinen Freunden trifft – in meinem Fall das Café Bona Vista. Und zum Lernen der Lern-Treff im I-Gebäude, weil man sich da gut konzentrieren kann.
Was war dein persönliches Highlight im Studium?
Meine Auslandspraktika - da hat man im Lehramt viele Chancen, im Ausland an Schulen zu arbeiten, was mir unglaublich viel gebracht hat. Ich war drei Monate an einer Schule in Neuseeland - da war das Highlight, dass es das Unterrichtsfach Surfen gab! Dann habe ich noch einen Monat an einer Universität in Griechenland gearbeitet, wo ich Deutsch unterrichten durfte. Solche Programme kann ich auf jeden Fall allen empfehlen, da diese Erfahrungen etwas ganz Besonderes sind!
Was war die größte Herausforderung für dich?
Weiter am Ball bleiben, auch wenn einem das Studium manchmal sehr lang vorkommt. Aber genau in diesen Momenten versuche ich mir bewusst zu machen, dass man immer mehr dazulernt. Wichtig ist einfach, sich immer das Ziel vor Augen zu halten - eines Tages Lehrer*in zu werden.
Wie war das Gefühl, das erste Mal vor einer Klasse zu stehen?
Ungewohnt, weil man während des Studiums auch viel Theorie lernt und gleichzeitig ist es richtig cool, wenn man endlich das Gefühl hat, das zu machen, worauf man hinarbeitet. Am Anfang ist Unsicherheit auch ganz normal und man muss viel lernen - vor allem, was für eine Lehrperson man sein möchte. Wir haben während des Studiums viele Seminare, in denen man Unterrichtsstunden mit anderen Student*innen simuliert. Das klingt komisch, aber man lernt total viel und kommt aus sich heraus.
Was ist dein Campus-Hack?
Pausen mit Freunden einbauen – mit irgendwelchen Spaßgetränken. An langen Tagen an der Uni lässt irgendwann die Konzentration nach, dann muss man sich auch mal eine Pause gönnen und kann sich so den Tag ein bisschen verschönern!
Pädagogik - Theorie trifft Praxis
Ein Gespräch mit Prof. Dr. Sabrina Wüllner
Was macht das Unterrichtsfach Pädagogik besonders?
Das Unterrichtsfach Pädagogik verbindet erziehungswissenschaftliches Denken mit einem Bezug zur schulischen Praxis. Student*innen lernen, wie Erziehung und Bildung unter sich wandelnden gesellschaftlichen, kulturellen und historischen Bedingungen kritisch reflektiert, erforscht und gestaltet werden können.
Besonders ist eine berufsbezogene Verzahnung von Theorie und Praxis – Student*innen arbeiten wissenschaftlich und gleichzeitig mit Blick auf die Schule von morgen.
Was sollten Studieninteressierte mitbringen?
Generell sollte man ein Interesse an der Zusammenarbeit mit anderen Menschen haben. Eine gute Basis für das Studium bilden Motivation und Interesse an Bildungs- und Gesellschaftsfragen in modernen Lebenskontexten. Ebenso wichtig ist die Bereitschaft, das eigene Denken und Handeln kritisch zu reflektieren und weiterzuentwickeln.
Vorerfahrungen aus dem Schulunterricht sind für die Wahl des Studiengangs bzw. des Studienfachs übrigens keine Voraussetzung.
Was erwartet Student*innen an Wissenschaft und Forschung?
Student*innen werden im Bachelorstudium zunächst an grundlegende Methoden und Techniken wissenschaftlichen Arbeitens herangeführt. Sie bekommen erste Einblicke, wie pädagogische Fragestellungen mit qualitativen und quantitativen Methoden erhoben und ausgewertet sowie kritisch reflektiert und diskutiert werden können.
In der Master-Phase wird dieses Wissen dann vertieft und es wird ein eigenes Forschungsprojekt durchgeführt.
Was erwartet Student*innen an Praxisbezug?
Praxis und Theorie greifen während des Studiums eng ineinander. Bereits in der Bachelor-Phase lernen Student*innen pädagogische Handlungsfelder und Institutionen kennen, befassen sich mit pädagogischen Perspektiven auf Diversität und auch der Gestaltung von Interaktions- sowie Kommunikationsprozessen. Darüber hinaus werden erste Möglichkeiten in der Gestaltung von Pädagogikunterricht erkundet und es sind zwei Praktika (Eingungs-und Orientierungspraktikum & Berufsfeldpraktikum) vorgesehen.
Während des Praxissemesters in der Master-Phase können weitere eigene Erfahrungen in der Unterrichtsdurchführung gesammelt und gemeinsam mit Mentor*innen, Lehrenden und Kommiliton*innen reflektiert werden.
Insgesamt soll gelernt werden, wie pädagogische Situationen – unter der Berücksichtigung unterschiedlicher Lernvoraussetzungen – professionell gestaltet werden können.
Gibt es die Möglichkeit, Schwerpunkte zu setzen oder sich vertiefend mit etwas auseinanderzusetzen?
Es besteht die Möglichkeit, sich auf Themen zu konzentrieren, die besonderes Interesse wecken, etwa gesellschaftliche Bedingungen von Bildung oder Interaktions- und Kommunikationsprozesse. Eine gewisse inhaltliche Freiheit ermöglicht es, den eigenen professionell-pädagogischen Blick zu entwickeln und zu schärfen.
Während der Master-Phase können diese eigenen Interessen weiterverfolgt werden und z. B. im Rahmen des Forschungsprojekts oder der Abschlussarbeit vertieft werden.
Was sind die beruflichen Aussichten nach dem Studium des Unterrichtsfachs Pädagogik?
Absolvent*innen des Bachelor- und Masterstudiengangs können nach dem Vorbereitungsdienst als Pädagogiklehrkräfte an Gymnasien, Gesamtschulen oder beruflichen Gymnasien unterrichten. Darüber hinaus eröffnen sich z. B. berufliche Perspektiven in der pädagogischen Beratung, der Erwachsenenbildung, der Schulentwicklung oder in der Wissenschaft – überall dort, wo Bildungsprozesse gestaltet und reflektiert werden.
Was sollten Schüler*innen bei der Studienwahl bedenken?
Pädagogik ist lebendig – Sie verbindet wissenschaftliche Neugier mit menschlicher Begegnung. Es geht darum, Lernräume zu schaffen, in denen Menschen wachsen können und sich dabei selbst zu reflektieren und zu professionalisieren. Der Studiengang fordert kritisches Denken, Selbstreflexion und Engagement und bietet die Chance, Schule und Bildung aktiv mitzugestalten.
Bildung weitergedacht - Mehr Einblicke
Vielleicht hast du schon gemerkt, dass Bildung ein viel größeres Feld ist als auf den ersten Blick angenommen. Außerhalb der Themen, die dir im Studium begegnen werden, gibt es noch weitaus mehr zu entdecken. Ob genderbezogene Fragestellungen, erste pädagogische Praxiserfahrungen oder die ehrenamtliche Arbeit mit Kindern im Grundschulalter - wenn du dich auch über das Lernen hinaus engagieren und weiterbilden möchtest, dann haben wir hier einige Projekte, die dich interessieren könnten.
Gender Studies – klingt trocken? Ist es gar nicht!
Beim Zentrum für Geschlechterstudien (ZG) geht’s um Fragen, die dich garantiert auch im Alltag begleiten:
Wie beeinflussen Rollenbilder unser Leben? Welche Wirkung haben Social Media auf Gleichberechtigung? Und was hat Digitalisierung eigentlich mit Geschlecht zu tun?
Genau solche Themen werden hier erforscht, diskutiert und in spannenden Projekten untersucht: Zum Beispiel, wie Schwangerschafts-Apps die Elternschaft verändern können. Ziemlich spannend, oder?
Wenn du Lust hast, Uni-Luft zu schnuppern, kannst du am ZG sogar ein Hochschulpraktikum machen. Dabei sitzt du nicht nur in Vorlesungen, sondern bekommst echte Einblicke ins wissenschaftliche Arbeiten.
Und falls du lieber hörst statt liest: Der Podcast „Zeit für Gender“ spricht über Themen wie Intergeschlechtlichkeit, Digitalisierung oder Diskriminierung mit spannenden Gästen.
Hör mal rein und entdecke, wie spannend Gender Studies wirklich sind.
Balu und du
Balu und Du? Was hat der freundliche Bär aus dem Dschungelbuch mit meinem Studium zu tun?
Im Mentoringprojekt Balu und Du begleiten Student*innen über den Zeitraum eines Jahres ein Grundschulkind, indem sie einmal in der Woche gemeinsam Freizeit gestalten. Nicht nur, dass die Kinder so neue Perspektive erlangen können, für die Student*innen ergibt sich zudem die Möglichkeit pädagogische Praxis zu erleben und zu gestalten. Weitere Informationen findest du auf der Projekthomepage.
Und wenn für dich noch nicht das Richtige dabei war, findest du hier noch weitere spannende Projekte.
Campus Insider: Der Markt der Möglichkeiten
Du willst während deines Studiums mehr erleben als nur Vorlesungen und Prüfungen? Kein Problem, an der Uni Paderborn hast du unzählige Möglichkeiten, um dich einzubringen!
Beispielsweise könntest du in einer Fachschaft mitwirken. Hier engagieren sich Studierende in Gremien und Ausschüssen für die Interessen des Fachs, bieten eine Beratungsstelle für Kommiliton*innen und stehen in direktem Austausch mit den Lehrenden. Außerdem organisieren sie coole Aktivitäten und Events und bringen so ein wenig Pep auf den Campus.
Das ist noch nicht so dein Ding? Wie wäre es dann mit der Hochschulpolitik?
Ähnlich wie im Bundestag gibt es auch an der Universität verschiedene politische Gruppierungen, die sich am Campus engagieren und von der Studierendenschaft in ein Parlament – das StuPa – gewählt werden können. Zu den Aufgaben der Hochschulpolitik gehört beispielsweise die Gestaltung des Campuslebens, das Aushandeln fairer Studienbedingungen und die Anerkennung studentischer Initiativen.
Egal ob Fachschaftsarbeit, Hochschulpolitik oder viele andere Initiativen: Hier ist für jeden etwas dabei, um das Uni-Leben aktiv mitzugestalten und gleichzeitig tolle neue Leute kennenzulernen.
Neugierig geworden? Ich war für euch beim Markt der Möglichkeiten und habe mich bei den Studierenden umgehört, was es für Möglichkeiten gibt, sich am Campus zu engagieren!
Campus Live
Erst reinschnuppern und probieren, dann studieren? Das ist problemlos mit den Orientierungsangeboten, Info- und Erlebnistagen an der Universität Paderborn möglich. Bereits ab der Mittelstufe bieten wir damit Einblicke in unser Studienangebot und den Campus. Spätestens in der Oberstufe ist das Reinschnuppern und Vergleichen von Studiengängen ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Studienwahlentscheidung. Meistens merkt man vor Ort und im Gespräch mit Studierenden oder Lehrenden, ob man die richtigen Vorstellungen von einem Studiengang hat. Wie beim Hosenkauf: Anprobieren hilft oft weiter ;)
Egal ob Vortrag, Campustag mit der Klasse oder einzeln mit einer*m Studienbotschafter*in, Laborführung, Probevorlesung, Ferienprogramm oder Workshops - für jede*n ist etwas dabei. Schau einfach mal rein!
Meine besonderen Highlights diesmal für dich:
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