Groß wie das Leben! – Studierende der Universität bringen Paderborner Amateurfilme auf die Leinwand – Super-8-Film-Abend im Sputnik am 6. Februar 2013 ab 19 Uhr

Eine engagierte Gruppe Studierender der Medienwissenschaften der Universität Paderborn zeigt Super-8-Familienfilme aus den 1970er und 80er Jahren. Hervorgegangen aus einem Seminar mit dem Titel Super 8 – (Familien)Geschichte zwischen Leinwand und Archiv (Leitung Prof. Dr. Annette Brauerhoch) haben engagierte Seminarteilnehmer ein spannendes Programm mit Super-8-Kurzfilmen aus Paderborn und Region zusammengestellt. Zu sehen ist es am Mittwoch, den 6. Februar, im Sputnik, Paderborn.

Super 8 ist heute höchstens noch Filmenthusiasten ein Begriff. Für jüngere Generationen ist die alte Filmtechnik allenfalls Retro. Digitalformate haben den Schmalfilm und all die selbst gedrehten Schätze in den Keller, auf den Dachboden oder auf die Flohmarkttische gedrängt. Heute ist ein „Film“ schnell gemacht. Smartphone gezückt und draufgehalten. Ein Klick – und schon ist das Werk im Internet für jedermann zu sehen.

Vor nicht einmal 40 Jahren war das Filmemachen der sogenannten Amateure mit der Super-8-Kamera noch ein ganz anderer Prozess, bei dem die Kamera und ihre Technik im Vordergrund standen. Erst nachdem der entwickelte Film aus dem Labor gekommen war und im heimischen Wohnzimmer projiziert wurde, war das Ergebnis sichtbar: Zum surrenden Sound des Projektors versammelten sich die Familienmitglieder und betrachteten sich selbst: Weihnachten feiern, Fondue bereiten, im Garten arbeiten oder in den Urlaub fahren: von Paderborn zur Safari in Afrika, Camping am Diemelsee oder ein Ausflug nach Detmold? Noch Kreisverkehr am Westerntor, der fabrikneue Ford Granada vor der Haustür, Lux-Zigaretten, der vereinzelte Hausbau dort, wo heute eine ganze Siedlung steht.

Die damaligen Amateurfilmer haben es geschafft, auf ihren Filmrollen eine besondere Art von Geschichte festzuhalten. In kräftigen Farben, manchmal sogar mit Tonspur, bietet der Super-8-Film teils sehr private Blicke in heimische Wohnzimmer und zeigt Familienrituale, Automodelle oder Kleidermoden sowie die (Alltags-)Geschichte einer ganzen Region.

Einige Studierende der Medienwissenschaften haben begonnen, ein eigenes Archiv für das kleine Format – den Super-8-Film – einzurichten, mit dem klaren Ziel, dieses Material lebendig zu erhalten. Von den theoretischen Grundlagen über die Vorführtechniken bis hin zur Archivierung der Schmalfilme beschäftigen sie sich hingebungsvoll mit dem Erhalt dieses Mediums. In nächtelangen Sichtungen haben sie bereits einen Großteil der über 200 Filme, die viele Paderborner Bürgerinnen und Bürger bisher der Universität Paderborn zur Verfügung gestellt haben, katalogisiert und in eine eigens angelegte Datenbank eingepflegt.

Doch nicht nur das Archivieren der Super-8-Filme ist wichtig. Erst durch das Schauen dieser heutzutage eher selten gewordenen Schmuckstücke gewinnen sie ihren ganz besonderen Charme zurück.

Vorführung in Anwesenheit der Filmemacher und Filmemacherinnen auf Original Super-8-Projektoren. Frühes Kommen empfiehlt sich.

6. Februar 2013 um 19:00 Uhr, Sputnik, Imadstraße 7, 33102 Paderborn. Einlass ab 18:30 Uhr, Projektionsbeginn: 19:00 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Ein <link fileadmin aktuelles pressefotos februar plakat_presse_a6_cmyk.pdf _blank>Plakat im PDF-Format steht zur Verfügung.
 

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Annette Brauerhoch
Universität Paderborn
Fakultät Kulturwissenschaften
Institut für Medienwissenschaften
Warburger Str. 100
33098 Paderborn

Tel: 05251.60-3285
Fax: 05251.60-3733