Museumskoffer des Fachs Kunst der Universität Paderborn als Botschafter für das deutsche Welterbe im Auswärtigen Amt in Berlin

In Museumskoffern werden Objekte aus der Vielfalt des materiellen wie immateriellen UNESCO-Welterbes zu authentischen „Museen im Kleinen“ zusammengeführt, um seine Bedeutung und Reichhaltigkeit breiten Zielgruppen mit allen Sinnen erfahrbar zu machen. Als langjähriges Lehr- und Forschungsprojekt, unter der Leitung von Prof. Dr. Jutta Ströter-Bender, konzipieren die Kunststudierenden an der Universität Paderborn seit nunmehr zehn Jahren Museumskoffer im Rahmen der World Heritage Education.

Die Ausstellung „Welterbe in Deutschland. Perspektivenwechsel“, die am 27.2. um 18 Uhr im Lichthof des Auswärtigen Amtes eröffnet wird, zeigt anlässlich des 40-jährigen Jubiläums des UNESCO-Welterbes u. a. eine Museumskoffer-Auswahl, die das breite Spektrum des Welterbes in Deutschland repräsentiert.

Im Norden Deutschlands beginnt die Reise, wo sich die BetrachterInnen mit Corinna Potts Museumskoffer auf die Spuren des Bremer Rolands machen können. Der Museumskoffer zum Weltkulturerbe Zeche Zollverein von Franziska Rusch thematisiert die harte Arbeit der Bergmannsfrauen. Kerstin Albers-Büker erweckt die fast vergessene Falkenjagd, als Bestandteil des höfischen Lebens auf Schloss Falkenlust, wieder zum Leben. Mit seinem Museumskoffer zum Kölner Dom zeigt Christoph Schmallenbach die Baugeschichte der Kathedrale. Diana Köckerling führt die BetrachterInnen mit ihrem Museumskoffer zu den römischen Thermen in Trier zurück in das zweite Jahrhundert nach Christus. Im Modell werden das römische Heizsystem und die Kunst der Glasherstellung erklärt. Die prähistorischen Pfahlbauten des Alpenraumes (u. a. Bodensee) werden in einem ausgehöhlten Baumstamm, einem Museumskoffer von Andreas Flemig, präsentiert. Der Museumskoffer zum Weltnaturerbe Alte Buchenwälder Deutschlands, von Sabrina Zimmermann, ermöglicht durch die Werkbetrachtung verschiedener Künstler und mit einer Präparatsammlung Zugänge zum Thema „Natur und Naturdarstellungen“. Die Reise der BetrachterInnen endet in Berlin, wo ein Museumskoffer von Sabrina Zimmermann Adolph Menzel und die Alte Nationalgalerie vorstellt.

Erfolgreiche Ausstellungen der „Museumskoffer für UNESCO-Welterbestätten“ wurden u. a. im Hauptgebäude der UNESCO, Paris (2010), in der Zeche Zollverein, Essen (2010), und der Welterbestadt Quedlinburg (2011) gezeigt.